Weltcup

Weltcupsieg für Ralf Schumann mit neuem Finalweltrekord

19.05.2008 00:00

Ralf Schumann (Stockheim/Foto Mitte) hat den Schnellfeuerwettbewerb beim Weltcup auf der Olympiaschießanlage in Garching-Hochbrück gewonnen. Der dreimalige Olympiasieger in dieser Disziplin verbesserte mit seinem Ergebnis von 790,0 Ringen (Vorkampf 589/Finale 201,0) gleichzeitig auch seinen eigenen Finalweltrekord, der bisher bei 788,8 Ringen lag. Zweiter wurde Christian Reitz (Kriftel/Foto links) mit 786,4 Ringen (Vorkampf 585/Finale 201,4) vor Leuris Pupo (Kuba/Foto rechts), der mit 786,0 Ringen (Vorkampf 584/Finale 202,0) Dritter wurde.

 

Nach dem Vorkampf führte Ralf Schumann (Stockheim) schon deutlich das Feld an. Nach 293 Zählern im ersten Halbprogramm ließ der Ausnahmeschütze in dieser Disziplin 296 Ringe im zweiten Halbprogramm folgen und setzte damit die Bestmarke in der Qualifikation.

Auch Christian Reitz zeigte mit 585 Ringen einen hervorragenden Vorkampf. Der Juniorenweltmeister, der erst in diesem Jahr zu den Erwachsenen gestoßen ist und sich gleich im ersten Weltcup in Rio de Janeiro (Brasilien) durch seinen Sieg für das Top Team des Deutschen Schützenbundes qualifiziert hat, kam auf 291 und 294 Ringe in seinem Vorkampf und ging als Zweiter in das Finale der besten Sechs.

Im Finale eröffnete Ralf Schumann gleich mit einer Serie von 51,0, mithin das beste Resultat im ersten Durchgang aller sechs Finalisten. Nach zwei Serien von 50,0 und 50,3 sowie einem Abschlussdurchgang von 49,7 Ringen stand der Seriensieger der letzten 20 Jahre wiederum als Gewinner fest.

Ralf Schumann nach dem Finale: „Es war ein Superwettkampf, ich habe meine Trainingsleistungen gut umgesetzt und bin trotz kleiner Fehler sehr zufrieden. Für mich ist jede Neun ein Fehler und die Acht zum Schluss erst recht. Heute war ich der Beste, aber jeder Wettkampf ist eine neue Herausforderung und es gibt genug gute Schützen unter uns. Den Finalweltrekord habe ich erst hinterher realisiert, weil ich direkt nach dem Wettkampf nicht auf die Ansage des Moderators gehört habe.“

 

Christian Reitz zeigte ebenfalls ein starkes Finale, eröffnete mit 49,9, ließ eine 51,2 und eine 50,8 folgen und beendete seine Endrunde mit einer 49,5. Der Beifall für die beiden deutschen Spitzenschützen nach den letzten Serien war groß, die Zuschauer hatten eine eindruckvolle Medaillenentscheidung mit aus deutscher Sicht überaus positivem Ausgang miterlebt.

„Das ist jetzt wirklich die halbe Miete für die Olympiaqualifikation“, sagte ein strahlender Christian Reitz, „in Mailand muss ich dieses Ergebnis noch einmal mit einer anständigen Leistung untermauern. Auf mich ist seit Anfang des Jahres ganz schön viel zugekommen. Die Ausscheidung in Wiesbaden, dann der Weltcup in Brasilien, die Vorqualifikation für Olympia und nun dieser Weltcup hier in München. Jetzt folgt direkt Mailand und wenn es gut läuft geht es gleich weiter in die Vorbereitung auf Peking. Das ist alles schon heftig.“

 

Mario Spangenberg (Oberwallmenach), der dritte deutsche Teilnehmer in diesem Wettbewerb, kam mit insgesamt 570 Ringen nach den beiden Halbprogrammen auf den 27. Rang.

Nur die schlechtere letzte Serie hatte den Finaleinzug von Maik Eckhardt (Dortmund/Foto) im Liegendschießen mit dem Kleinkalibergewehr, der ersten Entscheidung des heutigen Tages, verhindert. 597 Ringe hatte der 37-jährige Westfale erzielt und belegte damit den zehnten Rang.

„Beim Liegendschießen hängt es oft an den Schüssen direkt an der Zehner-Grenze“, so Maik Eckhardt nach seinem Wettkampf, „heute war hatte ich zwei Mal Glück mit zwei Schüssen, die in Zehntelwertung 10,0 gewesen wären, aber leider auch drei Mal Pech mit zwei Mal 9,9 und einmal 9,8, die dann natürlich als normale Neuner gezählt werden und somit fehlten mir am Ende die drei Ringe. Wäre nur eine 9,9 eine 10,0 geworden, wäre ich sogar ganz weit vorne ins Finale gegangen, aber so ist das nun einmal im Liegendschießen. Klar ist auch, dass die internationale Spitze ganz eng beieinander liegt und jeder Ringverlust entscheidend ist.

In Richtung Olympiaqualifikation bin ich froh, dass ich in diesem Jahr zwei Mal das Finale erreicht habe und dadurch im Liegendschießen sowie in der Freien Waffen die Chance habe, im Olympiateam des Deutschen Schützenbundes zu stehen. Wir werden hier in München und nächste Woche in Mailand die entscheidenden Wettkämpfe bestreiten und dann wird der Trainer seine Mannschaft nominieren. Ich werde darum kämpfen, in den beiden Kleinkaliberdisziplinen dabei zu sein.“

Michael Winter (Kirchseeon) kam mit 596 Zählern auf Rang 15, Claus Hildebrand (Brigachtal) wurde 66. mit 590 Ringen.

Die Zuschauer in der gut gefüllten Finalhalle sahen eine spannende Endrunde, in der sich Sergei Martinow (Weißrussland) im letzten Schuss mit insgesamt 703,3 Ringen (Vorkampf 599/Finale 104,3) gegen Neil Stirton (Großbritannien) durchsetzte, der nur einen Zehntelring dahinter mit 703,2 Zählern (Vorkampf 599/Finale 104,2) die Silbermedaille gewann. Warren Potent (Australien) kam mit 702,3 Ringen (Vorkampf 597/Finale 105,3) auf Platz drei.

Alle bisherigen Ergebnisse vom Weltcup für Gewehr und Pistole in München finden Sie hier.

Foto Siegerehrung in Originalgröße