Weltcup
Weltcupsieg und Quotenplatz für Barbara Lechner
Barbara Lechner (Triftern/Foto) hat mit ihrem Sieg im Sportgewehr beim Weltcup auf der Olympiaschießanlage in Garching-Hochbrück den zweiten Quotenplatz für den Deutschen Schützenbund im Hinblick auf die Olympischen Spiele 2008 in Peking gewonnen. Darüber hinaus stellte sie den Weltrekord ein und einen neuen Finalweltrekord auf.
Mit 592 Ringen aus dem Vorkampf als Führende ins Finale der besten Acht gegangen, hier egalisierte sie die Weltbestleistung von Vesela Letschewa (Bulgarien) aus dem Jahre 1995 und von Hong Shan (China) aus dem Jahre 1999, absolvierte die 22-jährige Bayerin mit 100,1 Ringen eine stabile Endrunde und ließ sich nicht mehr von der Spitze verdrängen, obwohl sie sich zwischenzeitlich der Attacken von Sonja Pfeilschifter (Eching) und am Ende des Finales von Tatjana Goldobina (Russland) erwehren musste.
Mit 692,1 Ringen gewann sie den Wettbewerb und das zweite Olympiaticket für den Verband, nachdem Melanie Neininger (Wiesloch) beim Weltcup in Changwon (Südkorea) im April, ebenfalls im Sportgewehr, den ersten Quotenplatz für den DSB mit nach Hause brachte. Mit diesem Resultat verbesserte Barbara Lechner den Finalweltrekord, den bisher Vesela Letschewa und Xian Wang mit 689,7 Ringen hielten, gleich um 2,4 Zähler.
Besonders das Kniendschießen machte der Siegerin (Foto mit Bundestrainer Claus-Dieter Roth) heute Probleme: „Das war der erste Wettkampf nach meiner Verletzung. Vor vier Wochen ist mir auf dem Weg zum Internationalen Wettkampf in Pilsen die rechte Kniescheibe rausgesprungen. Danach musste ich eine Schiene tragen und nur durch sehr viel Krankengymnastik habe ich es geschafft, hier an den Start zu gehen.
Das Kniendschießen heute Morgen war dementsprechend brutal, aber durch die relative Windstille auf dem Schießstand konnte ich den Kniendanschlag ganz schnell innerhalb von 15 Minuten beenden. Von den Ergebnissen meiner Konkurrentinnen im Finale habe ich nichts mitbekommen, ich habe mich ganz auf meine eigene Leistung konzentriert.“
Sonja Pfeilschifter (Foto rechts) hatte den Vorkampf mit 590 Ringen beendet und war als Zweite auch über weite Strecken in dieser Entscheidung die härteste Rivalin von Barbara Lechner (Foto Mitte). Schon nach dem ersten Schuss konnte sie den Abstand zur führenden Mannschaftskollegin auf 0,9 Ringe reduzieren. Durch eine 9,2 im dritten Schuss verlor sie zwar wieder etwas an Boden, kämpfte sich dann aber nach dem siebten Schuss bis auf 0,6 Ringe an Barbara Lechner heran.
Eine 9,6 im achten Durchgang verschaffte der Spitzenreiterin wieder etwas Luft, bevor Sonja Pfeilschifter durch eine 8,7 im letzten Schuss auch noch Tatjana Goldobina (Foto links) den Vortritt lassen musste. Die Russin schoss mit 102,4 Ringen das beste Finale aller acht Schützinnen und wurde am Ende mit insgesamt 691,4 Ringen Zweite vor Sonja Pfeilschifter, die auf 689,9 Ringe kam.
Eva Friedel (Mudau), die dritte Teilnehmerin des Deutschen Schützenbundes in dieser Disziplin, zeigte mit 581 Ringen ebenfalls eine sehr gutes Resultat und wurde dafür mit Rang 13 belohnt. Bundestrainer Claus-Dieter Roth attestierte ihr „eine ausgezeichnete Leistung. Sie hat gezeigt, dass ich zukünftig auf sie zählen kann.“