Weltmeisterschaften
Weltranglistenerster Reitz führt souverän WM-Aufgebot an
Die ersten Entscheidungen in den olympischen Diszplinen beim Kampf um die Startplätze im deutschen Aufgebot für die Weltmeisterschaften im spanischen Granada Mitte September sind im Juli in Garching-Hochbrück gefallen. Das Präsidium des Deutschen Schützenbundes (DSB) nahm danach auf Vorschlag der Bundestrainer und der DSB-Sportleitung die Nominierung vor. In den Kleinkaliber-Pistolendisziplinen stehen alle DSB-Teilnehmer fest – und am souveränsten qualifizierte sich erwartungsgemäß der Weltranglistenerste Christian Reitz mit der Schnellfeuerpistole.
Der Raunheimer, Sieger des Weltcups von Maribor und bei allen drei Weltcupstarts dieses Jahres Medaillengewinner, traf in vier geschossenen Programmen 2.357 Ringe und war damit klar, mit einem Abstand von gleich 25 Ringen, Gewinner der WM-Ausscheidung. Zweiter im Team von Bundestrainer Detlef Glenz wurde Oliver Geis, der in Maribor als Vierter ebenfalls im Finale gestanden hatte, vor Reitz‘ Krifteler Bundesliga-Teamkollegen Aaron Sauter. Der Beerfelder besaß auch noch einen komfortablen Vorsprung von 13 Ringen auf den Vierten Ralf Hehn.
Die Besten der Saison im Kader von Bundestrainer Jan-Erik Aeply setzten sich auch mit der Sportpistole durch. Monika Karsch, eine weitere Siegerin von Maribor, gewann mit zehn Ringen Vorsprung auf die frühere Weltmeisterin Munkhbayar Dorjsuren, die wiederum 16 Ringe mehr als Luftdruck-Europameisterin Stefanie Thurmann erzielte. Dieses Trio vertritt den DSB in Granada mit der Sportpistole. Mit der Freien Pistole setzte sich etwas überraschend Michael Heise durch. Er verwies Routinier Hans-Jörg Meyer und Olympiateilnehmer Florian Schmidt auf die Plätze. Der hoffnungsvolle Nachwuchs in Person von Philipp Käfer und Philipp Grimm hatte nach drei absolvierten Programmen das Nachsehen.
Bei den Junioren werden Matthias Holderried, Johann Walser und Cedric Cammann die deutschen Farben vertreten. Mit der Luftpistole setzte sich im Team von Bundestrainerin Barbara Georgi ebenfalls Walser durch, der EM-Dritte Alexander Kindig siegte hier, Eric Lohnke sprang als Dritter auf den WM-Zug. Für die beiden Juniorinnen-Disziplinen sind bei der WM nur fünf Startplätze für den DSB frei, so dass Bianca Wimmer in den Genuss eines Doppelstarts kommt und damit die eigentlich Drittplatzierte der Ausscheidung mit der Sportpistole, die um vier Ringe bessere Sabine Huber, aus dem Kader verdrängt. Neben Wimmer starten Doreen Vennekamp und Michelle Skeries, mit der Luftpistole neben Bianca auch ihre Schwester Carina Wimmer sowie Josefin Eder. Die EM-Teilnehmerin wird der eigentlich zwei Ringe besseren Alexandra Bitter aufgrund ihrer größeren internationalen Erfahrung und damit besseren Perspektive vorgezogen.
Auch der Nachwuchs mit dem Luftgewehr hat seine Qualifikation in München bereits abgeschlossen. Hier gab es weder von Seiten der Bundestrainerin Claudia Kulla, der sportlichen Leitung noch des Präsidiums Anlass, das sportliche Ergebnis in der Nominierung zu variieren. Jeweils die besten drei der Ausscheidung fahren auch zur WM. Überragend schoss André Link, der alle drei Ausscheidungen nicht nur überstand, sondern mit Freiem- und Luftgewehr sowie im Liegendkampf sogar gewann. Bei den Juniorinnen schafften es Selina Geschwandtner und Nina-Laura Kreutzer, sich in den beiden olympischen Disziplinen Luft- und Sportgewehr zu qualifizieren.
Auch die Sportler in der seit 2004 nichtolympischen Disziplin Laufende Scheibe haben in Hochbrück ihre Ausscheidung beendet. Nur bei den Juniorinnen wird der DSB mit Katharina Falkenstein, Nina Danner und Eva Maria Östreicher ein komplettes Team stellen. Die Damen vertritt Daniela Vogelbacher (vorm. Faust), die Herren Tobias Schönstein. Für den männlichen Nachwuchs reisen Uwe Fass und Felix Hörning nach Andalusien.
Das bisherige Aufgebot deutscher WM-Teilnehmer finden Sie über folgendem Link.
Text: Harald Strier