International

WM-Bronze zum Abschluss in New York

20.07.2003 00:00

Im Central Park von New York gewannen die deutschen Compoundschützinnen am Abschlusstag der Weltmeisterschaften die Bronzemedaille im Mannschaftswettbewerb. Petra Dortmund (Hamm), Andrea Weihe (Saalfeld/Foto im Match um Bronze) und Dorith Landesfeind (Felsberg) wurden für ihre konstanten Leistungen während der gesamten Tage, zunächst im Van Cortlandt Park und dann in den Endrunden im „Großen Garten“ der amerikanischen Metropole, mit dem WM-Edelmetall belohnt.

 

Zunächst musste sich das Team um Trainer Falk Thiele (Kassel) im Halbfinale mit den bis dahin noch amtierenden Weltmeister aus Frankreich auseinander setzen. Die Franzosen erwiesen sich vor den leider schwach besetzten Zuschauerrängen – meist waren es Mannschaftsmitglieder aus den jeweiligen Teams – als die stärkere Equipe. Sie hatten nach allen Passen einen deutlichen Vorsprung und zogen am Ende mit 250:246 Ringen verdient in das Finale gegen die USA ein.

Für Deutschland begann es im kleinen Finale um Platz drei erheblich besser, denn nach der ersten Passe führten die Damen des Deutschen Schützenbundes mit 79:77. Den Bogenschützinnen war die innere Anspannung deutlich anzumerken, während Falk Thiele, wenige Meter hinter dem Team stehend, immer wieder beruhigend auf seine Schützinnen einredete, um ihnen die Nervosität ein wenig zu nehmen. „Der erste und zweite Schuss geht ganz gut, aber beim dritten fängt das Zittern an,“ so Dorith Landesfeind zu ihrem Trainer während einer kurzen Pause nach der ersten Passe im Wettkampf gegen Norwegen.

Sie war es auch hauptsächlich, die mit optimalen 30 Ringen – in den Endrunden werden drei Passen a drei Pfeile für jede Schützin geschossen – den Vorsprung für das deutsche Team in der zweiten Passe auf 162:155 vergrößern konnte. „Schießt jetzt ganz normal weiter, konzentriert Euch auf die Scheiben, bleibt ganz ruhig,“ so Thiele fast gebetsmühlenartig. Dies gab ein wenig Sicherheit vor dem letzten und entscheidenden Durchgang, an dessen Ende dann der 241:235 Erfolg für die Damen aus Deutschland stand.

Jubel bei der Mannschaft und der kleinen deutschen Kolonie, als die Anzeige mit dem offiziellen Ergebnis auf der großen Monitorwand auftauchte. Zumindest für die Compoundschützen fand die Weltmeisterschaft einen würdigen Abschluss. „Wir sind sehr zufrieden, denn mit Andrea Weihe und Petra Dortmund hatten wir zwei Schützinnen am Start, die zum ersten Mal Weltmeisterschaftsluft schnupperten. Jetzt wollen wir natürlich ein wenig feiern und ich werde meinen Mädels noch einmal eine Stretch-Limousine bestellen, mit der wir dann in unsere Unterkunft fahren, das habe ich ihnen versprochen, wenn wir heute hier eine Medaille gewinnen. Die Herren sind ein wenig enttäuscht, aber im Sport gibt es immer Gewinner und Verlierer, das ist eine altbekannte Tatsache und beim nächsten Mal scheint dann auch für die Herren wieder die Sonne,“ so Falk Thiele zum Abschluss der Wettkämpfe im Compoundbogen.

Im Recurvebogen wurde das selbst gesteckte Ziel, durch einen Sieg in der ersten Runde der Direktausscheidung bei Damen und Herren jeweils unter die besten acht Mannschaften zu kommen, um damit die olympischen Quotenplätze zu erhalten, klar verfehlt.

Einen einzigen Quotenplatz fuhr Alexander Fröse (Lützenhausen) im Einzelwettbewerb für den Verband ein, doch muss dieser Platz erst durch das Nationale Olympische Komitee für Deutschland (NOK) bestätigt werden. Ansonsten überstand kein DSB-Vertreter die erste Runde der Direktausscheidungen und Bundestrainer Viktor Bachmann sprach nicht zu Unrecht von einem „bisher nicht erklärbaren Absturz“.

Die Goldmedaille im Mannschaftswettbewerb der Damen ging an Südkorea durch einen 252:233 Sieg gegen Japan. Dritter und damit Gewinner der Bronzemedaille wurde die Ukraine durch ein 240:231 über Frankreich. Das Team aus Südkorea wurde auch Weltmeister bei den Herren. Im Finale um Gold setzten sich die Bogenschuetzen aus dem „Land der Morgenstille“ mit 238:234 gegen Schweden durch. Über Bronze konnte sich hier Italien freuen, das im kleinen Finale 252:244 gegen Indien die Oberhand behielt.