Deutsche Meisterschaften

WM-Generalprobe gelungen

23.08.2014 10:53

Für die Liegendschützen, die den DSB bei den Weltmeisterschaften in Granada (Spanien) vertreten, ist die Generalprobe auf diesen sportlichen Höhepunkt des Jahres 2014 gelungen. Bei den Deutschen Meisterschaften für Gewehr, Pistole, Flinte, Laufende Scheibe und Armbrust 10 Meter auf der Olympiaschießanlage in Garching-Hochbrück gewann Daniel Brodmeier (Niederlauterbach/Foto) mit 209,1 Ringen vor Henri Junghänel (Breuberg), der mit 208,3 Zählern Zweiter wurde.

Komplettiert wird das gute Ergebnis der deutschen WM-Starter durch den fünften Rang von Maik Eckhardt, der im ersten Wettbewerb des Tages im Finale auf 145,5 Ringe kam. Das deutsche Gewehrteam fährt in dieser Disziplin mit guten Aussichten nach Spanien, wo die Welttitelkämpfe Mitte September stattfinden werden.

Nach der ersten Drei-Schuss-Serie lag im Finale noch der 300-Meter-Europameister von 2009, Richard Dietzsch (Oberau), in Führung, aber bereits nach dem zweiten Durchgang hieß die Reihenfolge Maik Eckhardt, Henri Junghänel und Daniel Brodmeier. Damit war das DSB-Trio für die WM an der Spitze des Feldes.

In der entscheidenden Phase des Finales fiel der Westfale jedoch etwas zurück, weil zwei Mal 10,0 und einmal 10,2 Ringe nicht ganz reichten, um in diesem Klassefeld die Spitzenpositionen zu halten, denn von hinten kamen Nicolas Schallenberger (Niederlauterbach) und vor allem Sven Martini (Berlin) stark auf.

Sven Martini konnte sich dann im Kampf um die Bronzemedaille gegen Nicolas Schallenberger durchsetzen und belegte im Gesamtklassement mit 187,3 Ringen schließlich den dritten Rang, während sich um Gold und Silber Daniel Brodmeier und Henri Junghänel (Foto) stritten.

Vor den letzten beiden Schüssen lag der Sieger von gestern in der Disziplin Freie Waffe, Daniel Brodmeier, mit 0,8 Ringen vor dem Weltschützen des Jahres 2013 aus Hessen. Mit einer herausragenden 10,8 konnte der Bayer seinen Vorsprung sogar noch um zwei Zehntel ausbauen, denn Henri Junghänel erzielte 10,6.

Im letzten Schuss fiel dann die endgültige Entscheidung. Henri Junghänel eröffnete mit einer 10,1, die 9,9 von Daniel Brodmeier brachten die Goldmedaille und damit den zweiten Titel für ihn bei den diesjährigen Deutschen Meisterschaften.

„Es war ein guter Wettkampf von mir und ich bin sehr zufrieden“, sagte der zweifache Deutsche Meister nach dem Finale, „was mich aber ganz besonders freut, ist, dass alle drei WM-Starter gezeigt haben, dass sie zu Recht nach Granada fahren. Wir sind ein starkes Team.“

Auch Henri Junghänel freute sich über sein Ergebnis: „Die Vorbereitungen für Granada laufen auf Hochtouren und ich bin mit meinen Leistungen zufrieden. Ich denke, wir werden nun mit großem Selbstvertrauen in Granada an den Start gehen und werden versuchen, dort unser Bestes zu geben.“

Bei den Junioren gewann Christoph Kaulich (Regensburg) mit 207,8 Ringen ganz knapp vor Andre Link (Mundelsheim), der 207,7 Ringe erzielte. Mit 185,7 Zähler ging die Bronzemedaille an Florian Obermaier (Lengdorf).

Auch mit dem Luftgewehr stand bei den Damen eine WM-Starterin im Mittelpunkt des Geschehens. Barbara Engleder (Triftern/Foto) hatte nach dem besten Resultat im Vorkampf – hier erzielte sie 399 Ringe – auch im Finale die Nase vorn und holte sich mit 205,0 Ringen den Meistertitel.

„Ich freue mich riesig über den Titel und hoffe, dass ich jetzt den Schwung von München mit nach Granada zur WM nehmen kann“, lautete ihr Fazit nach Abschluss des Wettbewerbs.

Bereits nach der zweiten Serie lag die amtierende Weltmeisterin von München 2010 mit dem Sportgewehr in Führung. Zwar musste sie sich im Verlauf des Finales heftiger Attacken der Konkurrenz erwehren, doch nur einmal gelang es Martina Prekel (Münster), sie vom ersten Rang zu verdrängen.

Barbara Engleder holte sich jedoch bereits im nächsten Schuss die Spitzenposition zurück und verteidigte sie bis ins Ziel. Martina Prekel gewann mit 204,0 Ringen die Silbermedaille und Amelie Kleinmanns (Kempen) sicherte sich mit 183,1 Ringen Bronze.

Selina Gschwandtner (Reischach) gewann bei den Juniorinnen mit 209,0 Ringen vor Nina Laura Kreutzer (Bad Berneck) mit 206,9 Zählern und Jolyn Beer (Hannover), die mit 186,4 Ringen die Bronzemedaille erhielt.

Das Finale im Wettbewerb Freie Pistole brachte das erwartete Wechselspiel auf den Plätzen, allerdings mit einer Ausnahme. Florian Schmidt (Frankfurt/Oder/Foto), natürlich auch WM-Starter für den Deutschen Schützenbund in Granada, übernahm nach der zweiten Serie die Führung von Florian Ullrich (Wathlingen) und gab sie bis auf eine Ausnahme nicht mehr ab.

Im ersten Teil der Endrunde lagen Florian Ullrich und Hans-Jörg Meyer (Wolfenbüttel) sehr konstant hinter dem Brandenburger, allerdings ließen sie Florian Schmidt nicht davonziehen, sondern blieben in Reichweite hinter ihm.

Eine 6,2 im 15. Schuss ließ Florian Ullrich zurückfallen und Michael Heise (Wiggensbach), der sich zu Beginn des Finales schwer tat und eine Aufholjagd startete, zog an ihm vorbei. Nach dem drittletzten Schuss standen Hans-Jörg Meyer und Michael Heise mit 164,7 Ringen gleichauf und ein Stechen musste entscheiden, wer als Dritter ausscheiden musste und wer um Gold und Silber gegen Florian Schmidt kämpfen durfte.

Der Bayer setzte sich mit 10,2:9,5 durch und Hans-Jörg Meyer belegte mit seinen 164,7 Ringen den dritten Rang.

Florian Schmidt, der gegen Ende des Finales wieder auf Platz eins stand, hatte vor den beiden letzten Schüssen einen Vorteil von 0,6 Ringen. Gerade im Wettbewerb Freie Pistole kein relevanter Vorsprung. Eine 9,8 jedoch vergrößerte die Differenz um zwei Ringe, denn Michael Heise schoss eine 7,8.

Mit 9,4 seitens des Frankfurters und insgesamt 184,5 Ringen war die Partie zugunsten von Florian Schmidt schließlich entschieden. Michael Heise schloss seinen Wettkampf mit einer 8,8 und 181,3 Ringen als Zweiter ab.

Bei den Junioren gewann Alexander Kindig (Burgau) mit 184,3 Ringen vor Johann Fischer (Rickensdorf) mit 176,1 Zählern und Fabian Dröge (Aurich) mit 157,6 Ringen.

Monika Karsch (Regensburg/Foto) holte sich am frühen Abend den Titel mit der Sportpistole. Nach einem spannenden Finale bezwang sie Carina Windhorst (Kriftel) mit 7:5. Die Hessin hatte schon mit 5:3 geführt, musste nur noch eine Serie gewinnen, doch die erfahrene Nationalmannschaftsschützin, die in Granada wieder eine gute Rolle spielen will, setzte sich in den letzten beiden Serien durch und gewann am Ende die Goldmedaille.

Die Bronzemedaille ging an Sandra Hornung (Straubing), die Antje Noeske (Neubrandenburg) ganz klar mit 8:0 abfertigte.

Doreen Vennekamp (Ronneburg) siegte bei den Juniorinnen durch ein 7:5 im Finale gegen Josefin Eder (Lebus). Die Bronzemedaille ging durch einen 7:5-Erfolg über Svenja Berge (Kriftel) an enise Naumann (Cottbus).

Die kompletten Resultate der Deutschen Meisterschaften 2014 finden Sie nach Abschluss der Wettbewerbe über diesen Link.