Weltmeisterschaften

WM-Gold für Katrin Quooß und deutsche Damenmannschaft Trap

12.09.2014 18:53

Katrin Quooß (Heiligengrabe/Foto Mitte) und die deutsche Damenmannschaft Trap haben bei den 51. Weltmeisterschaften in Granada (Spanien) die Goldmedaille gewonnen. Jana Beckmann (Magdeburg) belegte den vierten Rang.

Gegen die einheimische Fatima Galvez (Spanien/Foto links) sahen die Zuschauer auf der sonnenüberfluteten Anlage am Fuße der Sierra Nevada ein höchst spannendes Finale um Gold. Die 27-jährige Schützin aus Mecklenburg-Vorpommern hatte den besseren Start, weil die Spanierin die ersten beiden Scheiben verfehlte.

Doch auch Katrin Quooß ließ zwei Scheiben passieren, die Partie war wieder ausgeglichen. Nachdem beide Schützinnen ihren Rhythmus gefunden hatten, war es zehnte Scheibe, die der Spanierin zum Verhängnis wurde. Sie verfehlte das Ziel, während sich Katrin Quooß keine Blöße mehr gab, die Nerven behielt, das Match mit 13:12 für sich entschied, neue Weltmeisterin wurde und dem Deutschen Schützenbund einen weiteren Quotenplatz für die Olympischen Spiele 2016 bescherte. Damit ist sie nach Elisabeth von Soden zweite deutsche Welttitelträgerin in dieser Disziplin.

„Ich kann es noch nicht fassen, ich werde es morgen noch nicht fassen und wahrscheinlich die ganze nächste Woche noch nicht, ich bin völlig sprachlos und kämpfe mit den Tränen“, sagte die überglückliche Trapweltmeisterin kurz nach den letzten Schüssen, „die deutschen Damen insgesamt haben es dieses Jahr sehr gut gemacht. Es war toll, wie die spanischen Zuschauer ihre Schützin angefeuert haben. Da habe ich mich mitziehen lassen und bin auf der emotionellen Welle mitgeschwommen. Der ganze Tag war einfach nur riesig.“

Einen rabenschwarzen Auftakt erwischte Jana Beckmann (Foto) im kleinen Finale um Bronze. Die ersten vier Scheiben flogen unbeschädigt vorbei und damit war die Partie gegen Catherine Skinner (Australien/Foto oben rechts) praktisch entschieden. Die Australierin gewann am Ende mit 13:10.

Im Halbfinale hatten zuvor Katrin Quooß wie auch Fatima Galvez alle 15 Scheiben getroffen, Jana Beckmann traf 14 Mal.

In der Besetzung Jana Beckmann (Magdeburg/Foto links), Christiane Göhring (Suhl/Foto Mitte) und Katrin Quooß (Foto rechts) gelang dem Trio des Deutschen Schützenbundes mit eingestelltem Weltrekord von 214 Treffern ein weiterer Riesenerfolg in dieser Disziplin. Silber ging in der Mannschaftswertung an Italien mit 213 Treffern, Spanien sicherte sich Bronze mit 209 getroffenen Scheiben.

Jana Beckmann startete ausgezeichnet in den Vorkampf hinein. 25 Treffer standen nach der ersten Runde auf der Anzeigetafel und genau das gleiche Optimalergebnis schaffte die Magdeburgerin dann auch in Serie zwei. Im dritten und letzten Durchgang ließ sie zwei Scheiben unbeschädigt passieren, kam aber mit 73 Treffern als Qualifikations-Dritte sicher in die Vorschlussrunde.

Katrin Quooß schlug sich in der Qualifikation ebenfalls hervorragend. Sie eröffnete ihren Wettkampf mit 24 Treffern, holte im zweiten Durchgang alle Scheiben vom Himmel und setzte noch einmal eine starke 24er-Runde zum Abschluss drauf. Mit insgesamt 73 getroffenen Zielen ging sie als Zweite ins Halbfinale.

Christiane Göhring (Foto) begann ebenfalls ganz stark mit 24 Treffern, konnte dann aber diesen Standard nicht ganz halten und setzte den Wettkampf mit zwei Serien von 22 Treffern fort. Mit insgesamt 68 getroffenen Scheiben belegte sie im Schlussklassement den 30. Rang.

Der neue Bundestrainer Uwe Möller hätte keinen besseren Einstieg in seine Trainertätigkeit finden können. Sein Fazit: „Die beiden Mädels haben heute eine Klasseleistung gezeigt, ich bin selbst noch überrascht über diesen Erfolg, den wir so nicht erwarten konnten. Einschließen in mein Lob möchte ich aber auch Christiane Göhring, die einen entscheidenden Anteil an der Mannschafts-Goldmedaille hatte. Das war ein großer Tag für das deutsche Trapschießen.“

Christin Hilmer (Stadland) konnte bei den Juniorinnen nicht das Halbfinale der besten Sechs erreichen. Die 18-jährige Sportsoldatin kam nach zwei Serien von jeweils 20 Treffern und einer abschließenden 21er-Runde auf insgesamt 61 getroffene Scheiben und damit auf den 20. Rang.

Julia Tugolukowa (Russland) siegte im Goldfinale gegen Valeria Raffaelli (Italien) mit 1:0 im Stechen, nachdem beide Schützinnen vorher 13 Treffer erzielt hatten. Bronze ging an Serdag Saadet (Türkei) durch einen 14:12-Erfolg über Lisa Nicole Marzo (Italien).

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