Weltmeisterschaften

WM in Changwon: Wieslhuber verpasst Finale knapp

11.09.2018 10:20

Am viertletzten Wettkampftag der WM in Changwon konnten die Skeet-Frauen die Final-Bilanz in den olympischen Disziplinen nicht aufbessern: Katrin Wieslhuber fehlten zwei Scheiben, um unter die besten sechs Schützinnen zu gelangen. Die JuniorInnen gingen dieses Mal auch leer aus.

Skeet Frauen: Tag eins verhinderte mehr

Nach dem ersten Tag war klar, dass Katrin Wieslhuber eine Finalchance hat, wenn sie einen exzellenten zweiten Tag auf die Shooting Ranch in Changwon zaubern würde. Der Start gelang, alle 25 Scheiben platzten in der insgesamt vierten Serie. Doch der Druck blieb hoch und wurde noch höher, als gleich der erste Schuss in der Abschluss-Serie fehlerhaft war. Zwei weitere Fehler folgten noch, es waren exakt zwei zu viel: Mit 116 Treffern und Platz zwölf beendete sie den Wettkampf. Routinier Vanessa Hauff hatte bereits mit der 21-er Auftaktserie am Vortag viel liegen lassen, 47 Treffer am zweiten Tag schraubten ihr Ergebnis auf 114 in der Summe – Platz 17.

Nadine Messerschmidt kämpfte am ersten Tag am meisten mit den böigen Winden und war mit drei 21-er Serien chancenlos auf eine vordere Platzierung. Und so war es umso imponierender, wie sich die 25-jährige Schmalkaldenerin steigerte und den Wettkampf mit einer 25 ausschoss. 111 Treffer und Platz 27 waren die Konsequenz.

Als Team belegte das Trio Platz vier, vier Scheiben fehlten zu Bronze. Bundestrainer Axel Krämer sagte: „Die Fehler kamen am ersten Tag, da haben wir zu viele Federn gelassen. Mit den Leistungen von der DM in München wäre der Finaleingang möglich gewesen, ebenso von den Trainingsleistungen. Katrin wusste, dass sie voll schießen muss, und dann wird nach dem ersten Fehlschuss der Kampf schnell zum Krampf. Ich hatte mir schon erhofft, eine Schützin im Finale zu haben, wir hätten mehr draufgehabt."

JuniorInnen: Honkomp mit konstantem Wettkampf

Platz 23 für Melissa Ruschel (1147), Platz 26 für Johanna Tripp (1146) und Platz 37 für Anna Janshen (1139). Das sind die nackten Zahlen der deutschen Juniorinnen im Dreistellungskampf. Dahinter verbergen sich aber konkrete Erkenntnisse: Im Kniend-Anschlag war das deutsche Trio der Spitze deutlich unterlegen. Im Liegenbereich konnte vor allem Ruschel ihre Klasse mit 390 Ringen nachweisen, und im Stehendschießen war Tripp mit 379 Ringen besser als so manche Finalteilnehmerin.

Im letzten Anschlag holte das deutsche Trio auf, „stehend waren wir die fünftbeste Nation“, so Bundestrainerin Claudia Kulla, die resümierte: „Insgesamt haben alle Drei im Kniend-Anschlag ein paar Ringe liegen gelassen. Stehend war bei den Bedingungen nicht einfach und in Ordnung, da werte ich die 379 von Johanna sehr hoch. Insgesamt gilt das Gleiche wie in den Vortagen: Es ist ein Kampf mit dem Wind, den sie alle geschickter angenommen haben. Oben können wir noch nicht mitspielen, weil wir keine haben, die garantiert 1160 und mehr schießt. Der siebte Platz mit der Mannschaft geht für mich voll in Ordnung.“

Christoph Honkomp zeigte im Skeet einen sehr stabilen Wettkampf. 115 Treffer (23, 23, 22, 24, 23) hatte er am Ende auf dem Konto, was Platz 16 für den 18-jährigen Schüler bei seiner ersten WM-Teilnahme bedeutete. An das Ergebnis der EM in Leobersdorf einige Wochen zuvor kam er nicht ganz heran (118), nach dem letzten Schuss sagte er: „Ich war natürlich ein wenig aufgeregt und bin nicht ganz zufrieden, aber es war auch nicht schlecht. Die drei Fehler in Folge in der einen Serie haben mich gedrückt, aber ich habe gekämpft.“

Bundestrainer Axel Krämer lobte dagegen: „Mit dem Junior bin ich sehr zufrieden. Christopher hat eine tolle Leistung gebracht und eine hohe Stabilität gezeigt. Seine Fehler macht er auf vier und acht, damit hat er seine Hausaufgabe und weiß, was er machen muss. Ein junger Mann mit Potenzial, der sich auch toll ins Team eingefügt hat.“

Vier Starts, zwei Medaillen: Die Bilanz von Kris Großheim kann sich wahrlich sehen lassen. Der Junior schoss auch im 10m Mixed auf die Laufende Scheibe (Mixed = schnelle und langsame Ziele im Zufallsprinzip) stark, musste sich nach Silber und Gold nun aber mit 371 Ringen und Platz sieben begnügen. Drei Ringe fehlten zur Bronzemedaille. Disziplintrainer Thomas Pfeffer bilanzierte: „Kris hat hier eine Riesen-Leistung gebracht. Er hatte hier ein immenses Pensum und dem hat er heute etwas Tribut gezollt. Hut ab!“

Daniela Vogelbacher steigerte sich in der Frauen-Konkurrenz im Vergleich zum ersten Tag um vier Scheiben und wies am Ende 368 Ringe auf – Platz sieben. „Sie hat viele gute Neunen geschossen, die nicht in der Zehn waren, und das zerstört dich letztlich am Ende. Man kann es in diesen 2,5 oder fünf Sekunden nicht erzwingen, man kann nicht absetzen und eine Pause einsetzen. Das macht den Reiz der Sportart aus“, so Pfeffer.

Juniorin Madeline Schneider schoss ihre Wettkämpfe nur als Grand Prix-Wertung, da zu wenig Starterinnen in Changwon waren. Pfeffer: „Sie schießt erst seit einem Jahr den schnelleren Lauf auf die kleine Scheibe. Natürlich kann sie sich noch deutlich verbessern, aber es war eine wertvolle Erfahrung für sie.“