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WM-Qualifikation Bogen: Teil zwei beginnt in Bukarest

08.04.2019 16:00

Teil eins der internen WM-Qualifikation liegt hinter den DSB-Recurveschützen, mit dem Grand Prix in Bukarest/ROU (10. bis 12. April) folgt der Auftakt des zweiten Teils. Jeweils vier Schützinnen und Schützen sind am Start, unter ihnen auch Cedric Rieger, der sich in einer sehr guten Form befindet. Woran er das festmacht und was er für Bukarest erwartet, verrät er im Interview.

Wie bewertest du Teil eins der WM-Qualifikation, die du als Führender abgeschossen hast?

Rieger: „Allgemein bin ich mit dem ersten Teil der WM Qualifikation natürlich zufrieden. Doch leider bringt mir der Puffer nichts, da wir alle beim zweiten Teil der Qualifikation bei Null beginnen. Es gibt mir aber für die kommende Saison Sicherheit, da ich bereits zum Anfang der Saison gut dabei bin.“

Woran machst du fest, dass das Gesamtniveau aller deutlich höher lag als in den Jahren zuvor?

Rieger: „Zum einen liegt es daran, dass wir bereits im Winter immer wieder in der Halle 70m schießen konnten und es daher jetzt keine große Umgewöhnung mehr von 18 auf 70m für uns war. Zum anderen hatten wir im Winter mehrere Trainingslager auf 70m, bei denen wir über mehrere Tage unsere Technik und auch das Setup für die Außensaison vorbereiten konnten. An einigen Kadermaßnahmen konnte ich zwar aus beruflichen Gründen nicht teilnehmen,u habe aber dennoch versucht, so oft wie möglich 70m im Training entweder zu Hause oder bei der Firma Beiter zu schießen.“

Du hast den bestehenden deutschen Rekord (678 Ringe) mit 685 deutlich überboten. Die logische Folge der Maßnahmen? Und wie geht es weiter?

Rieger: „Weiter trainieren, um immer öfter Ringzahlen in einem solchen Zahlenraum zu schießen. Ebenso gibt es einem Selbstbewusstsein für den Weg nach Tokio.“

Du bist Deutscher Mannschaftsmeister mit Ebersberg geworden, nun sieht es in der WM-Qualifikation gut aus. Wird das dein Jahr? Was hast du ggf. zu Vorjahren geändert?

Rieger: „Ich habe sowohl letztes Jahr als auch dieses Jahr viel trainiert, um weiterhin erfolgreich im Kader zu sein. Seit Anfang des Jahres bekomme ich auch wieder Unterstützung durch die Deutsche Sporthilfe, was mir ermöglicht, an allen Kaderlehrgängen teilzunehmen. Dadurch kann ich mich natürlich besser vorbereiten und es ist vor allem mental eine große Erleichterung, wenn einem die geringe Anzahl an Urlaubstagen nicht im Nacken hängt. In der Hallensaison bin ich schon seit längerem immer auf einem hohen Niveau, da ich dieses Jahr zum ersten Mal für Ebersberg die Bundesliga mit erstklassigen Teammitgliedern (Michelle Kroppen, Max Weckmüller usw) schießen durfte, war es klar unser Ziel, die Bundesliga auch für uns zu entscheiden, was wir auch deutlich geschafft haben. Ebenso erfahre ich natürlich auch Unterstützung durch meine Freundin (Compoundschützin Janine Meißner, Anm. d. Red.), die mir viele lästige Dinge abnimmt, um unserem gemeinsamen Ziel Tokio 2020 näher zu kommen. Sie wird zwar nicht teilnehmen können, da sie Compound schießt, aber unterstützt mich dennoch mir all ihren Möglichkeiten tatkräftig. Zusammengefasst gibt es drei wichtige Veränderungen zum Vorjahr: früherer Beginn mit dem 70m schießen, Unterstützung durch Sporthilfe, mehr Mentaltraining!“

Was erwartest du nun vom Grand Prix in Bukarest und dem Weltcup in Medellin, die zusammen Teil zwei der WM-Qualifikation bilden?

Rieger: “Erwartungen sind immer schwierig. Ich mache daher keine Erwartungen an Punktzahlen oder Platzierungen fest. Ich möchte technisch und mental weiterhin auf meinem Niveau schießen und mich auch verbessern. Ich sehe die beiden Wettkämpfe als gute Vorbereitung für den Rest der Außensaison. Vor allem die Matches geben einem eine gute Möglichkeit, um seinen aktuellen Leistungsstand noch einmal überprüfen zu können. Wir schießen in den Trainings zwar auch Matches, doch man kennt seine Teammitglieder. Und auf richtigen Wettkämpfen trifft man auch auf unbekannte Gegner, das ist vor allem mental ein gutes Training. Wenn jedoch alles nach Plan verläuft, sehe ich mich in Bukarest in den Top Ten. Für Medellin ist es wirklich schwer zu sagen, da noch nicht ganz bekannt ist, welche Teams kommen werden. Jedoch hängt das Abschneiden natürlich auch vom Außenfaktoren wie Hotelzimmer, Wetter usw ab.“

DSB-Teilnehmer in Bukarest

Sportler: Lisa Unruh, Elena Richter, Michelle Kroppen, Katharina Bauer, Florian Kahllund, Maximilian Weckmüller, Cedric Rieger, Felix Wieser

Betreuer: Oliver Haidn, Natalia Butuzova, Tobias Richter