50. ISSF Weltmeisterschaften
WM-Silber für deutsches Damenteam 300 Meter liegend
Am vorletzten Tag der 50. ISSF Weltmeisterschaft in München sicherte sich das Damenteam des Deutschen Schützenbundes in der Besetzung Eva Friedel (Münstertal/Foto Mitte) Harriet Holzberger (Forstinning/Foto rechts) und Gudrun Wittmann (Fischbachau/Foto links) die Silbermedaille im Liegendschießen mit dem Gewehr über die 300-Meter-Distanz.

Hinter den französischen Schützinnen, die mit 1787 Ringen Weltmeisterinnen wurden und einen neuen Weltrekord aufstellten, kam das DSB-Team mit 1784 Zählern auf den zweiten Platz. Die Bronzemedaille gewannen die Polinnen mit 1774 Ringen.
In der Einzelwertung war Bettina Bucher mit eingestelltem Weltrekord von 599 Ringen nicht zu schlagen und sicherte sich auf der Olympiaschießanlage Garching-Hochbrück die Goldmedaille. Auf die Plätze zwei und drei kamen Charlotte Jakobsen (Dänemark) und Catherine Houlmont (Frankreich) mit jeweils 597 Ringen. Die höhere Zahl der Innenzehner entschied über Silber und Bronze.
Eva Friedel und Harriet Holzberger erzielten in der Einzelwertung 595 Ringe, womit sie auf die Plätze acht und neun kamen. Gudrun Wittmann (Foto) belegte mit 594 Ringen den 13. Platz.
Mit der Sportpistole erreite keine deutsche Schützin das Finale der besten Acht. Munkhbayar Dorjsuren (München) war von den drei teilnehmenden Damen in diesem Wettbewerb am nächsten dran, doch die 289 Ringe heute Morgen Präzisionsschießen waren schon vor dem Duellprogramm eine schwere Hypothek.
Mit 581 Ringen belegte sie im Gesamtergebnis den 16. Platz, Stefanie Thurmann (Frankfurt/Oder) kam mit 577 Zählern auf den 34. Rang und Claudia Verdicchio-Krause (Buchheim) erzielte 571 Ringe, die am Ende den 68. Platz bedeuteten.
„Ich hätte Mitte Achtzig schießen müssen, um ins Finale zu kommen“, sagte Munkhbayar Dorjsuren (Foto) nach dem Finale, „aber den Frust von gestern mit der Luftpistole innerhalb einer Nacht abzubauen, ist schwierig. Vom Zeitplan her war es für mich schlecht, heute Morgen wieder antreten zu müssen. Einen Tag Pause zu haben, wäre besser gewesen, aber das soll keine Entschuldigung sein, vielleicht eine Erkläörung.“
Bundestrainer Peter Kraneis sprach deutliche Worte: „Munkhbayar Dorjsuren ist wie gestern im Wettbewerb Luftpistole nicht mit dem Druck fertig geworden. Wir haben aber das Problem, wenn unsere Leistungsträgerin ausfällt, ist keiner dahinter, der diesen Ausfall kompensieren kann. Wenn es immer nur an einer Person hängt, ist es schwierig. Wir können nicht nur mit dem heutigen Abschneiden sondern mit der kompletten Weltmeisterschaft nicht zufrieden sein.“
Trotz fehlender Beteiligung aus deutscher Sicht sahen die Zuschauer in der vollbesetzten Halle ein dramatisches Finale. Vor der letzten vierten Serie waren alle drei Medaillenkandidatinnen – Zorana Arunovic (Serbien) Lenka Maruskova (Tschechien) und Kira Klimowa (Russland/Foto) – mit 726,9 Ringen exakt gleichauf.
Im letzten Durchgang erzielten die Serbin und die Russin 51,9 Ringe, während die Schützin aus Tschechien mit 51,7 Ringen und 788,6 Zähler die Bronzemedaille gewann. Arunovic und Klimowa mussten mit 788,8 Ringen in ein Stechen und waren nach vier Schuss mit 39,0 Ringen wieder gleichauf, sodass der letzte Schuss die Entscheidung bringen musste.
Mit 10,0:9,9 ging der letzte Schuss und insgesamt 49,0:48,9 die Shoot-off-Serie an Kira Klimowa, die damit neue Weltmeisterin wurde. Die Mannschaftswertung gewann Russland (1745 Ringe) vor Serbien (1741 Ringe) und Tschechien (1739 Ringe). Die deutsche Mannschaft belegte mit 1729 Ringen den neunten Platz.
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Weitere umfangreiche Informationen sowie alle Ergebnisse der 50. ISSF Weltmeisterschaft in München finden Sie nach Abschluss der Wettkämpfe über diesen Link.
Fotos: © DSB/Schreyer