Nach den Böllerschüssen vom Rathausbalkon (Foto unten) begrüßte Pforzheims Oberbürgermeister Gert Hager die Besucher aus aller Welt und hieß sie in seiner Kommune ganz herzlich willkommen. Die Vertreterin aus dem Ministerium für Kultus, Jugend und Sport des Landes Baden-Württemberg, Ministerialdirigentin Sabine Frömke, überbrachte anschließend die Grüße der Landesregierung.

Für den Deutschen Schützenbund war Vizepräsident Heinz-Helmut Fischer nach Pforzheim angereist, der die Sportlerinnen und Sportler aus der ganzen Welt im Namen des viertgrößten deutschen Spitzensportverbandes ebenfalls herzlich willkommen hieß und ihnen zurief:

„Das Jahr 2012 hat nach der Fußball-Europameisterschaft, der Leichtathletik-EM sowie den kürzlich zu Ende gegangenen Olympischen Spielen in London eines erneut sehr deutlich werden lassen:

Sport ist eine universelle Sprache, die weltweit gesprochen wird.

Sport verbindet Menschen, Kulturen und Nationen.

Ja, Sport hat die Kraft, im Wettstreit um ein gemeinsames Ziel Vorurteile abzubauen und Gemeinsamkeiten beim Anderen entdecken zu helfen.

Als Vizepräsident des Deutschen Schützenbundes freut es mich natürlich ganz besonders, dass auch wir mit einer Heim-WM unseren Beitrag zu einer solchen aktiven Völkerverständigung leisten können. Dabei weist der Sport in vielen Punkten über seine eigentlichen Inhalte hinaus. Er dient oftmals der ganzheitlichen Bildung und fühlt sich den hohen Werten der Leistung, der Freundschaft und des Respekts verpflichtet.

Natürlich macht es mich auch persönlich stolz, dass nun eine Woche lang mit dem Vorderladerschießen eine sportliche Disziplin im Mittelpunkt steht, der sonst zu Unrecht nur wenig Beachtung zukommt. Geradezu beispielhaft zeigt nämlich das Vorderladerschießen die Vielfalt und den Facettenreichtum unseres Schießsports sowie die Bemühungen, Geschichte zu bewahren und erlebbar zu machen.

Denn das Vorderladerschießen weist auf die Ursprünge dieses Sports zurück, es ist eine der ursprünglichsten Formen des Schießens überhaupt. Zugleich ist es eine unglaublich fordernde, anspruchsvolle und komplizierte Disziplin, die viel Übung und ein Höchstmaß an technischem Geschick verlangt. Dabei pflegen die Vorderladerschützinnen und –schützen in aller Welt Technik- und Kulturgeschichte mit ihren wertvollen Original- oder Replicawaffen. Das verdient unsere ausdrückliche Anerkennung und Wertschätzung!

Schließlich macht ein Ereignis wie die diesjährige Weltmeisterschaft auch sehr deutlich, welche großen ehrenamtlichen Leistungen die Schützinnen und Schützen hier in Baden-Württemberg, in Deutschland, aber auch in aller Welt erbringen, um ihren Sport und das Schützenbrauchtum zu pflegen und zu erhalten. Daher geht mein besonderer Dank für die herausragende Arbeit an die Mitglieder der Schützengesellschaft Pforzheim von 1450, des Sportschützenkreises sowie des Badischen Sportschützenverbandes, ebenso wie an die Stadt Pforzheim und das Land Baden-Württemberg für die großartige Unterstützung unseres Sports und seiner vielen Mitglieder.

Ich bin fest davon überzeugt, dass die 25. M.L.A.I.C.-Weltmeisterschaften im Vorderladerschießen erneut eine bemerkenswerte Veranstaltung wird und der ungebrochenen Attraktivität dieser sportlichen Disziplin weiter Auftrieb verleihen wird. Alle Interessierten lade ich daher ganz ausdrücklich ein, sich selbst ein Bild dieses Sports und seiner außergewöhnlichen Sportgeräte zu machen. Und wer sich noch eingehender informieren möchte, dem lege ich das erste bundesweite „Wochenende der Schützenvereine“ ans Herz: Am ersten Oktoberwochenende öffnen in ganz Deutschland über 4.500 Vereine ihre Schützenhäuser und lassen auch Sie an der Begeisterung für das Sport- und Bogenschießen teilhaben.“

Anschließend eröffnete der Generalsekretär des Internationalen Verbandes für Vorderladerschießen M.L.A.I.C., David Brigden (Großbritannien), die 25. Weltmeisterschaften in Pforzheim offiziell und beendete damit die Feierlichkeiten auf dem Marktplatz in Pforzheim.

Der Deutsche Schützenbund richtet diese Welttitelkämpfe zum dritten Mal aus. Zuvor waren 1974 Schwäbisch Hall und 1989 ebenfalls Pforzheim die Ausrichtungsorte in Deutschland. Die deutschen Vorderladerschützen gelten als die erfolgreichste Ländermannschaft der Welt. Von der letzten WM in Barcelos (Portugal) kehrte das DSB-Team 2010 mit 48 Medaillen nach Hause, davon waren allein 22 Goldmedaillen im Gepäck der erfolgreichen deutschen Schützen.