International
World Tour Target Sprint: Neun Medaillen zum Auftakt für deutsches Team
Nach nahezu 1,5 Jahren ohne Wettkampf hieß es für die deutschen Target-Sprinter endlich wieder: Laufschuhe schnüren und Gewehr aufmunitionieren. Im italienischen Auer fand vom 27.-30. Mai die erste Station der World Tour Target Sprint statt, die mit neun Medaillen für Deutschland endete.
Unter der Leitung von Frank Hübner und Erwin Weber machten sich neun Athleten auf die Reise nach Italien. Empfangen wurden sie von ihren italienischen Freunden mit einem, trotz aller Umstände und Hygieneauflagen, perfekt organisierten Wettkampfwochenende auf der neuen Target-Sprint-Anlage in Auer.
Aufgrund der coronabedingten langen Wettkampfpause wurde der Wertungsmodus leicht verändert. In der Single Mixed Staffel am Freitag wurden daher drei Wertungsläufe nach Punkten ausgetragen. Der Sieg ging mit 30 Punkten an das Team Italien I (Giovanni Pezzi, Chiara Piazza), welche sich in allen drei Durchgängen den ersten Platz sicherten. Der Silberrang bot eine kleine Sensation. Mit Eva Cruchten und Jacob Hofmann (Deutschland II) setzten sich die beiden Nachwuchsathleten gegen die Routiniers Jana Landwehr und Sven Müller (Deutschland III) durch. Beide Mannschaften erliefen sich 20 Punkte, ausschlaggebend war jedoch die bessere Gesamtzeit des Nachwuchsteams.
Die Mannschaften Deutschland I (Anja Fischer, Dominik Hermle) und Deutschland IV (Tessa Dietrich, Luca Göhmann) platzierten sich auf den Rängen 6 und 8. Auch die Einzelrennen am Samstag wurden in modifizierter Form ausgetragen. Ausschlaggebend hier: die Gesamtzeit aus zwei Wertungsläufen.
Bei den Juniorinnen gewann Eva Cruchten souverän in einer Gesamtzeit von 10:00.26 min vor der Italienerin Chiara Piazza (10:14.26 min) und der deutschen Tessa Dietrich (10:24.09 min). Gold und Silber bei den Junioren gingen an die Italiener Giovanni Pezzi (08:25.60 min) und Mirco Melandri (08:54.91 min) vor dem Deutschen Jacob Hofmann (09:05.16 min). Bei den Damen gewann Jana Landwehr in 10:02.03 min vor Anja Fischer (10:26.53 min). Der Italiener Georg Unterpertinger konnte mit einer Gesamtzeit von 08:39.36 min das Herrenrennen für sich entscheiden, vor den beiden deutschen Athleten Sven Müller (08:46.08 min) und Thomas Haslinger (08:56.90 min).
Von der Stärke der italienischen Mannschaft zeigten sich die deutschen Athleten wenig überrascht: „In Deutschland hatten wir in den letzten 1,5 Jahren mit einigen wenigen Ausnahmen nur sehr eingeschränkte Trainingsmöglichkeiten. Vielen von uns haben kaum Komplextraining absolvieren können. Das war dieses Wochenende deutlich zu erkennen“, so Landwehr. „Ich freue mich aber, dass unser Nachwuchs so stark ist und es einfach wieder los geht.“
Wann die nächste Station der World Target Sprint Tour stattfindet, bleibt offen. Doch das Target Sprint Komitee der ISSF ist bemüht, die ausgefallenen Stationen nachzuholen bzw. die noch ausstehenden durchzuführen.