Bundestrainer Freddy Siebert vertraute dabei seinem kompletten WM-Aufgebot von elf Akteuren, Holger Hertkorn als Disziplinverantwortlicher Compound konnte vier seiner sechs WM-Athleten einen letzten internationalen Härtetest unterziehen.

Herausragend agierte dabei Frida Janke. Die junge Recurve-Schützin hatte bereits in der Qualifikation ihre Klasse als Zweite bewiesen und unterstrich ihr großes Talent dann in der Ko-Phase: 7:1, 6:0, 6:0 und 7:3 und 6:2 lauteten ihre souveränen Ergebnisse auf dem Weg in das Goldfinale, bemerkenswert waren dabei ihre hohen Ringzahlen: Lediglich einmal schoss sie „nur“ eine 26, alle anderen Passen waren höher. Und so ließ sich die 17-Jährige auch im Goldfinale von Odinaeva (UAE) nicht aufhalten und behielt mit 6:2 (29-27, 27-25, 27-28, 27-26) die Oberhand. „Das hat Frida wirklich hervorragend gemacht, zumal schwierige Windbedingungen herrschten. Natürlich kam dann auch Aufregung dazu, aber das gehört dazu, diese Erfahrungen mitzunehmen“, so Siebert.

In den Teamwettbewerben konnten die deutschen Recurver auch zweimal über Edelmetall jubeln: Sowohl die U21 mit Regina Kellerer, Lisa Lucks und Mathilda Werner als auch die U18 in der Besetzung Frida Janke, Fiona Marquardt und Estelle Moscatelli jubelten über die Bronzemedaille (U18 6:0 vs. UKR & U21 6:2 vs. POL): „Es freut mich als Coach zu sehen, dass die Schützen zeigen, was sie können, wenn es drauf ankommt“, zeigte sich Siebert zufrieden.

Ein „Stockerl“ höher ging es für Gianluca de Silvio im Wettbewerb U18 Compound. Das Talent paarte starke Leistungen mit beeindruckender Nervenstärke. Denn sowohl im Viertel- als auch im Halbfinale musste de Silvio in den Stechschuss. Beide Male ging er als Sieger hervor. Im Finale lieferten sich die beiden besten Schützen des Wettbewerbs, der Slowene Timotej Obreza Skerjanec war Erster der Qualifikation, de Silvio Zweiter, einen engen Schlagabtausch, den der Slowene mit einem Ring Vorsprung (146:145) gewann.

Und auch bei der U21-Compound gab es Silber: Das WM-Team Noah Nuber, Ruven Flüß und Fabio Alex zog in dem kleinen, aber feinen Teilnehmerfeld durch ein 234:227 gegen Spanien souverän in das Goldfinale ein, musste sich dort aber um einen Ring (230:231) dem Team aus AIN geschlagen geben.

Das deutsche Team in Catez
Recurve: Frida Janke, Fiona Marquardt, Estelle Moscatelli, Kilian Mayer, Jannik Heinrich (U18), Knut Jacubczik, Phil Lüttmerding, Leon Zemella, Regina Kellerer, Lisa Lucks, Mathilda Werner (U21)
Compound: Gianluca de Silvio, Ruven Flüß, Fabio Alex, Noah Nuber, Jara Maiwald, Sophie Wagner (alle U21)
Betreuer: Freddy Siebert, Holger Hertkorn, Thomas Heinrich, Harry Vohs, Sabine Augenreich