Olympische Spiele
Youth Olympic Games in Buenos Aires: Karstedt im Luftpistolen-Finale, Seeger scheitert knapp
Jan Luca Karstedt qualifizierte sich Dank einer tollen Aufholjagd für das Luftpistolen-Finale bei den Youth Olympic Games in Buenos Aires (ARG), welches seine Schützenkameradin Vanessa Seeger tags zuvor nur um einen Ring verfehlte, und beendete dieses mit einem starken 6. Platz.
Es war ein toller Schlussspurt, den Jan Luca Karstedt dort in der Luftpistolen-Qualifikation hinlegte. Mit einer 91er-Serie brachte sich der 18-Jährige bereits früh ins Hintertreffen. „Am Anfang war er zu vorsichtig und wollte keine Fehler machen“, erklärte Bundestrainerin Barbara Georgi und setzt nach: „Ich habe ihm dann erklärt, dass er mit Mut schießen müsse – und das hat er dann auch gemacht.“ Aufgeben war für den jungen Pistolenschützen keine Option und so ließ er dreimal 96 Ringe in den letzten Serien folgen und konnte sich am Ende mit 567 Ringen als Siebter für das Finale der besten Acht qualifizieren. Das „aktive Abziehen“ habe ihn gerettet, zeigt sich Karstedt glücklich über die Hilfe seiner Trainerin.
Und auch im Finale legte das Nachwuchstalent los. Bei seinem erst dritten internationalen Finale katapultierte sich Karstedt gleich mit 49,5 Ringen in der ersten 5er-Serie auf den Silberrang. Doch dann riss der Faden und zwei Achter in der zweiten Serie ließen ihn wieder ins hintere Drittel rutschen. Trotz guter Zehner in den Folgeschüssen, konnte Karstedt seinen Rückstand nicht mehr aufholen und schied als Sechster aus dem Finale aus, machte aber somit – im Vergleich zum Vorkampf – sogar noch einen Platz gut. „Es hat super viel Spaß gemacht hier zu schießen“, resümierte Karstedt nach seinem starken Auftritt. Nicht zu schlagen war an diesem Tag der Inder Chaudhary Saurabh, der mit mehr als sieben Ringen Vorsprung die Konkurrenz im Finale deklassierte. Silber ging an den Koreaner Sung, Bronze an den Schweizer Solari.
Seeger hauchdünn am Finale vorbei
Tags zuvor hatte Vanessa Seeger weniger Glück. Viele knappe Neuner-Wertungen verwehrten ihr mit 559 Ringen nur um einen einzigen Ring den Einzug ins Finale. Trotz der guten Vorbereitung nach der Weltmeisterschaft in Changwon, blieb ihr der Lohn dafür verwehrt. Dementsprechend geknickt zeigte sich die junge Sportlerin nach dem Wettkampf: „Heute war es verdammt hart. Leider kann man nicht kontrollieren, ob ‚Alles geben‘ 570 Ringe bedeuten, oder eben wie in diesem Fall 559 Ringe. “ Vor allem mental wäre sie am heutigen Tage „nicht erreichbar“ gewesen, so die Analyse der Nachwuchsathletin. Auch Bundestrainerin Barbara Georgi bestätigt den ersten Eindruck ihrer Sportlerin und übt Selbstkritik: „Dass diese tolle Saison von Vanessa so zu Ende geht, ist enttäuschend. Sicherlich war die Erwartungshaltung groß, denn Vanessa wollte unbedingt ins Finale und vielleicht sogar noch mehr, aber ich habe es nicht geschafft ihr so zu helfen, dass noch einmal ein Push kommt.“ Und so zeigte sich wieder einmal, dass olympische Spiele ihre eigenen Gesetze haben. Gold ging wiederum mit Manu Bhaker an Indien, die Iana Enina aus Russland und Nino Khutsiberidze aus Georgien hinter sich ließ. Trotzdem sind auch diese Erfahrungen, wie sie Vanessa Seeger machen musste, wichtige im Leben eines jungen Sportlers. „Ich bin froh, dass ich auf diesem Stand stehen durfte und ich weiß woran ich arbeiten werde, dafür hat mir dieser Wettkampf geholfen“, zeigt sich die junge Sportlerin kämpferisch und fügt hinzu: „Mit ein paar Tagen Abstand kommt definitiv auch der Stolz auf meine Leistung.“