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Zwei neue Einrichtungen und 1000 Besucher im Schützenmuseum

14.04.2005 00:00

Gleich um zwei Attraktionen ist das Deutsche Schützenmuseum auf Schloss Callenberg/Coburg seit dem letzten Wochenende bereichert: Im Rahmen einer Feierstunde wurde die Sonderausstellung „Von Amberg in die ganze Welt – Die Sammlung Hans Kowar“ eröffnet. Im Anschluss daran machte das Schützenmuseum im zweiten Obergeschoss eine Lichtschießanlage als Mitmachstation der Öffentlichkeit zugänglich.

 

In Anwesenheit von Protektor Prinz Andreas von Sachsen-Coburg und Gotha und der Familie Hans Kowars eröffnete DSB-Präsident Josef Ambacher die Präsentation von fast 300 Exponaten aus dem Nachlass. Der achtmalige Olympiateilnehmer aus Amberg in der Oberpfalz war bis zu seinem Tod im Jahr 2003 ein halbes Jahrhundert in verschiedenen höchsten Funktionen auf nationaler und internationaler Ebene für das Sportschießen tätig, unter anderem von 1978 bis 1998 als Vorsitzender des Schiedsrichterkomitees in der Internationalen Schützenunion (UIT, heute ISSF). Am 10. April 2005 wäre er 85 Jahre alt geworden.

In einer launigen Ansprache würdigte Josef Ambacher Hans Kowar als sportliches und menschliches Vorbild in vielerlei Hinsicht. Durch seine große fachliche Kompetenz und sein sympathisches Auftreten habe er in der ganzen Welt Freunde für das deutsche Schützenwesen gewonnen.

Der Deutsche Schützenbund führe Verhandlungen mit der Stadt Amberg, eine Straße nach Hans Kowar zu benennen. Der Ehrenpräsident des Oberpfälzer Schützenbundes, Anton Kuchenreuter, der mit einer größeren Delegation angereist war, gab Anekdoten zum Besten, und Coburgs 2. Bürgermeister Hans-Heinrich Ullmann freute sich über eine weitere Attraktion für seine Stadt.

Gabriele Wennicke (geb. Kowar), die dem Deutschen Schützenmuseum den sportlichen Nachlass ihres Vaters vor einiger Zeit zur Verfügung gestellt hatte, berichtete auch über die „andere Seite“ eines Funktionärslebens: Hochzeits- oder Tauftermine hätten sich nach dem Wettkampfkalender des Deutschen Schützenbundes und der UIT/ISSF richten müssen. Sie übergab dem Schützenmuseum das erste Luftgewehr ihres Vaters, ein „Falke Model 50“.

Die zweite Eröffnung an diesem Tag galt der dauerhaft eingebauten Mitmachstation im 2. Obergeschoss des Schützenmuseums, wo die Besucher ab sofort die Möglichkeit haben, sich selbst einmal im sportlichen Schießen zu versuchen. Die Firma Röhm GmbH/Sontheim stellt zwei der von ihr entwickelten „Light Point“-Anlagen mit jeweils 5 elektronischen Zielen zur Verfügung. Sie simulieren das Luftgewehrschießen auf 10 Meter und sind so eingestellt, dass das berüchtigte „Ballern“ unmöglich ist. Die kleinste Trefferfläche beträgt immerhin nur 1,7 cm im Durchmesser.

Die Lichtschießanlage war dann auch der absolute Renner, als während der 2. Regionalen Museumsnacht in Coburg und Umgebung rund 1000 Besucher bis weit nach Mitternacht ins Schützenmuseum auf Schloss Callenberg kamen.

Die Sonderausstellung „Von Amberg in die ganze Welt – Die Sammlung Hans Kowar im Deutschen Schützenmuseum“ ist voraussichtlich noch bis zum Spätherbst 2005 zu besichtigen.

Öffnungszeiten: täglich durchgehend 11.00 bis 17.00 Uhr.

Bericht: Stefan Grus