Weltcup

Weltcup Berlin: Bogen-Nation Südkorea lässt Federn

22.07.2018 15:47

Südkorea, die Bogensport-Nation Nummer eins, war am finalen Wettkampftag des Weltcups in Berlin in allen fünf Recurve-Goldfinals vertreten. Doch die erfolgsverwöhnten Asiaten ließen Federn, siegten „nur“ mit dem Frauen-Team und im Frauen-Einzel und mussten den Bogenschützen aus Taiwan (2x) und der Türkei in den anderen Finals den Vortritt lassen.

Recurve Team: Taiwan „ärgert“ Südkorea

Im ersten Wettbewerb des Tages hieß das Duell „Top-Favorit gegen Überraschungsfinalist“. Südkoreas Frauen trafen auf die Britinnen, die auf dem Weg ins Finale u.a. das deutsche Trio bezwangen. Und die Asiatinnen wurden ihrer Rolle gerecht, bezwangen die sichtlich nervösen Europäerinnen deutlich 6:0 (53-49, 56-51, 58-54) und siegten somit auch im 16. Duell beider Teams. Die Koreanerinnen waren locker drauf und lachten auch während des Wettkampfes, sie waren sich ihrer Sache sicher und hatten immer eine Antwort auf die Pfeile der Herausforderinnen.

Bei den Männern gab es ein rein asiatisches Duell zwischen Südkorea und Taiwan. Es entwickelte sich ein wahres Herzschlagfinale, das erst im Stechen und dort mit dem letzten Schuss entschieden wurde. Nach nervösem Beginn der Taiwanesen – vier Achter zum Auftakt – steigerte sich das Außenseiter-Trio gewaltig, glich zunächst nach Punkten aus (51-58, 59-58) und zwang den Weltranglisten-1. und Olympiasieger mit zwei 56:56-Unentschieden in das Stechen. Dort legte der Favorit vor und Taiwans Chung-Hen Wei musste mit dem letzten Schuss eine Zehn liefern. Die schoss er und platzierte sie näher am Zentrum als die Koreaner, sodass wenige Zentimeter in diesem völlig ausgeglichenen Duell den Ausschlag zugunsten der Taiwanesen gab.

Die dritten Plätze gingen an Taiwan (Frauen) und Australien (Männer).

Recurve Mixed: Taiwan erneut vorne

Auch im Mixed hieß das Duell Südkorea gegen Taiwan. Und abermals behielten die Taiwanesen, namentlich Ya-Ting Tang und Chung-Hen Wei, die Oberhand. Letzterer erwies sich somit zum regelrechten „Südkorea-Schreck“, denn auch im Teamfinale der Männer hatte er für eine koreanische Niederlage gesorgt. Die Taiwanesen erwiesen sich im Finale als besser und konstanter und siegten überraschend deutlich gegen Hye Jin Chang und Woo Seok Lee 5:1 (39-38, 37-34, 38-38).

Der dritte Platz ging an die Türkei.

Recurve Einzel: Lee zum dritten Mal geschlagen

Mit Mete Gazoz (Türkei) und Woo Seok Lee (Südkorea) standen sich der Qualifikations-1. und -2. und somit die nachweislich besten Schützen im Finale gegenüber. Für Gazoz war es das erste Einzel-Goldfinale im Weltcup, Lee hatte bereits den Weltcup in Antalya gewonnen. Das Finale war der Abschluss des Weltcups und endete nach einem abwechslungsreichen Verlauf und einem Unentschieden 5:5 (29-29, 30-30, 28-29, 29-29, 29-28) auf dramatischste Weise – mit einem Stechschuss. Den setzte Gazoz mitten ins Zentrum und jubelte über seinen ersten Weltcup-Sieg, da Lee nur eine Neun schoss. Der Südkoreaner war damit der große „Pechvogel“ am Finaltag, denn er verlor alle drei Finals.

Bronze sicherten sich Dasomi Jung (Südkorea) und Taylor Worth (Australien).