Bundesliga

Favorit Broistedt startet mit unglücklicher Niederlage

17.10.2010 17:02

Nationalschützin Stefanie Thurmann war am ersten Wettkampftag in der 14. Saison der Bundesliga Luftpistole Gruppe Nord die Heldin des Tages. Die für den PSV Olympia Berlin schießende Kleinkaliberspezialistin sorgte im Stechen für den etwas überraschenden 3:2-Erfolg gegen den Gruppenzweiten der letzten Saison, den Schützenbund Broistedt. Mit ihrem 10:9-Sieg nach vorherigem 378:378-Gleichstand gegen Thomas Hoppe verdarb sie den Boistedtern bei deren Heimkampf in der Woltwiescher Sporthalle in Lengede den Auftakt. Routinier Torsten Rexin und der Pole Wojciech Knapik mit 385:381 im wahren Spitzenduell gegen WM-Teilnehmer Hans-Jörg Meyer hatten die anderen beiden Berliner Punkte gewonnen.

Die Broistedter Anspannung entlud sich einen Tag später beim 4:1-Erfolg über Aufsteiger SV Bassum1848. Das Team von Trainer Philip Bernhard erzielte gleich 19 Ringe mehr als 16 Stunden zuvor. Besonders Hans-Jörg Meyer und Patrick Scheuber mit 391 und 388 Ringen demonstrierten ihre Klasse.

Die Bassumer hatten das zweite Negativerlebnis des Wochenendes zu verkraften, schwerer wog allerdings die 1:4-Niederlage am Samstag im Lokalderby gegen die SSGi Bremen-Bassum. Überraschend gewann Denis Rother mit 374:359 den Ehrenpunkt an Position eins gegen den insdisponierten Olympiasieger Michail Nestrujew, und beinahe hätten Nina Recker und Sabrina Dreyer an den Positionen drei und vier sogar für die Überraschung für den Außenseiter gesorgt. Doch Dreyer unterlag Sascha Sandmann knapp mit 369:371, und Recker verlor gegen „Spielertrainer“ Artur Gevorgian mit 8:9 erst im Stechen nach 377:377-Remis.

Dass mit dem fünfmaligen Bundesligameister aus Berlin in dieser Saison zu rechnen ist, bewiesen den Adlershofer Füchse am Sonntag bei ihrem zweiten Sieg im zweiten Spitzenduell gegen die SSGi Bremen-Bassum. Beim 4:1-Erfolg knackten sie die Schallmauer und erreichten exakt 1900 Ringe. Wie Meyer zwei Stunden später schaffte auch Wojciech Knapik das Traumresultat von 391 Ringen – sein Gegner hieß statt Michail Nestrujew diesmal Pierre Michel. Trotz der Berliner Sternstunde war der Bassumer Erfolg möglich, und damit untermauerte das Team aus dem Raum Bremen seine hohen Ansprüche in dieser Saison. Günter Hettig gewann den Ehrenpunkt, Artur Gevorgian unterlag Florian Schmidt sehr knapp mit 377:378 und auch Sascha Sandmann und Antje Noeske fehlten nur zwei und drei Ringe zum Remis gegen Torsten Rexin und die erneute Siegerin Steffi Thurmann.

Parallel schafften in der Krifteler Schwarzbachhalle den gastgebende SV 1935 und überraschend die neu formierten Sportschützen aus Fahrdorf einen Traumstart mit zwei Siegen. Die Hessen aus Kriftel eroberten die Tabellenspitze, nachdem sie zunächst die Braunschweiger SG mit 5:0 demontiert hatten. Im nahezu komplett neu aufgestellten Team von Trainer Dieter Schröder besaß nur Routinier Valerij Samojlenko an Position zwei gegen die Polin Slawomira Szpek eine Chance, doch auch er unterlag mit 370:371. Christian Reitz und Dirk Heinen schossen für Kriftel mit jeweils 382 Ringen die Spitzenresultate.

Der Olympiadritte Reitz war am zweiten Tag gegen den PSV Neustadt/Sachsen mit 389 Ringen noch besser, doch zum Punktgewinn hätte es um ein Haar nicht gereicht. Erst im dritten Stechschuss rang er Pavel Svetlik nieder und markierte damit den letzten Zähler zum 4:1-Sieg. Mathias Putzmann sicherte den Ehrenpunkt, ansonsten blieben die Sachsen jedoch chancenlos.

Einen Tag zuvor hatten die Neustädter sogar 0:5 verloren, doch gegen Fahrdorf war es an drei Positionen denkbar knapp zugegangen. So unterlag Svetlik dem schwedischen Neuzugang der Schleswig-Holsteiner, Alexander Pettersson, mit 378:380, Mathias Putzmann und Michael Bäcker wiesen bei ihren Niederlagen gegen Stefan Vollertsen und Boris Detlefsen nur einen Ring Rückstand auf.

Fahrdorf hingegen machte am Sonntag sein Einstiegsglück beim 3:2 gegen die Braunschweiger perfekt. Erneut Vollertsen mit zwei und Henrik Droppelmann mit nur einem Zähler Vorsprung besaßen bei ihren Siegen gegen Valerij Samojlenko das Glück des Tüchtigen, wenigstens der dritte Punkt durch Matthias Hofmann fiel beim 376:369 gegen Patrick Meyer klar in Fahrdorfer Hände.

  

Bericht: Harald Strier