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Gesamtvorstandssitzung: DSB-Gremium tagte erstmals online

16.11.2020 15:51

Premiere! Nachdem die erste Gesamtvorstandssitzung des Deutschen Schützenbundes in diesem Jahr Corona bedingt abgesagt wurde, erfolgte die zweite erstmals digital. Präsident Hans-Heinrich von Schönfels, das DSB-Präsidium, die Delegierten der Landesverbände und die Bundesreferenten ließen das außergewöhnliche Jahr Revue passieren und blickten natürlich auch in die Zukunft.

Bericht des Präsidenten: Corona, Bundesstützpunkt und Extremismus

In seinem Bericht ging von Schönfels natürlich auf die Corona bedingten Absagen fast aller internationalen und nationalen Sportevents ein. „Wir haben frühzeitig im März gehandelt und damit für alle Planungssicherheit geschaffen.“ Mit der Durchführung des Deutschland Cup Bogen in Wiesbaden sowie des „Meisterschützen“, des ersten Online-Fernwettkampfes in der DSB-Historie, seien Angebote für die Top-Sportler und Medien sowie die Basis geschaffen worden. Das normale Programm sei damit nicht zu ersetzen gewesen, „wir konnten aber feststellen, dass der Bogen- und Schießsport und die neue digitale Welt besser zusammenpassen als zunächst gedacht.“ Und weiter: „Aber natürlich hoffen wir auf ein Stück weit Normalität im nächsten Jahr. Die kommende Saison soll auf jeden Fall mit Meisterschaften bestückt sein. Wir müssen das Schiff DSB unter Dampf halten!“

Die kommende Saison soll auf jeden Fall mit Meisterschaften bestückt sein. Wir müssen das Schiff DSB unter Dampf halten!

Hans-Heinrich von Schönfels, DSB-Präsident zum nächsten Jahr

Dabei hilft zukünftig auch der Bundesstützpunkt Wiesbaden/Frankfurt. „Der Bundesstützpunkt ist fertig, und wir sind froh, unseren Sportlern eine optimale Trainingsstätte zu bieten“, so der Präsident. Nun gilt es, das Ganze mit Leben zu füllen und darauf zu achten, „dass sich das Objekt finanziell auch trägt und keine zusätzliche Belastung für den laufenden Haushalt darstellt.“

Dann kam der Präsident zu einem Thema, das ihm sehr wichtig ist: „Rassismus, Extremismus und Gewalt haben keinen Platz bei uns. Deswegen begrüße ich die Installation und die Arbeit der AG ,Schützen gegen Extremismus, für Vielfalt und Demokratie‘ sehr.“ Die schlimmen Vorfälle der jüngeren Vergangenheit, bei denen Mitglieder aus unseren Vereinen die Täter waren, brächten die Reputation der Schützen in Gefahr. „Ein Weiter so kann es nicht mehr geben, wenn wir unseren Sport bewahren wollen“, sprach von Schönfels deutliche Worte und kündigte für den kommenden Präsidentenbrief im Dezember Informationen für die Basis an.

Deutscher Schützentag 2021 vor Ort geplant

Ein optimistisches Zeichen wollen die Delegierten auch mit der Präsenz-Durchführung des Deutschen Schützentages in Gotha 2021 setzen. Nach Rücksprache mit der Stadt Gotha und dem Thüringer Schützenbund kann dieser – Stand jetzt – in abgespeckter Form, d.h. mit der Minimalzahl an Delegierten sowie deutlich reduziertem Programm stattfinden. Auch das Bundes(jugend)königsschießen soll ausgetragen werden, dann am Bundesstützpunkt in Suhl.

Das Thema Blei beschäftigt den DSB

Zum Thema Waffenrecht gab Walter Wolpert, Vize-Präsident Recht, seinen Bericht ab. Nachdem das dritte Waffenrechtänderungsgesetz zum 1. September komplett in Kraft getreten ist, arbeitet der DSB nun mit dem Land Nordrhein-Westfalen an der Umsetzung einer Muster-Verordnung für die Anerkennung von Schießstandsachverständigen.
Ein weiteres großes Thema, das den DSB beschäftigt, ist die „Blei-Thematik“. Derzeit laufen auf europäischer Ebene zwei Verfahren zur Beschränkung bleihaltiger Munition. Zum einen zur Verwendung von Bleischrot über Feuchtgebieten, zum anderen über ein generelles Bleiverbot. Damit gibt es zwei zu klärende Fragen, wie Wolpert referierte: „Es muss definiert werden, was Feuchtgebiete bedeutet, um Rechtssicherheit für unsere Flinten- und sonstige offene Stände zu erhalten. Generell gilt es zu prüfen, ob es für uns Sportschützen Ausnahmegenehmigungen gibt, um unseren Sport in gewohnter Weise weiter ausüben zu können.“

Öffentlichkeitsarbeit & Tradition & Verbandsentwicklung

Erfreuliches konnte Wolfgang Kink, Vize-Präsident Öffentlichkeitsarbeit, vermelden: Der DSB nimmt die an der Basis sehr gut angenommene Webinar-Reihe wieder auf und startet am 2. Dezember wieder sein Programm. „Zudem gibt es mit den „DSB-Themenwochen“ sowie dem Podcast „Volltreffer“ zwei neue Blöcke, die informieren und unterhalten.“

Wilfried Ritzke, Vize-Präsident Tradition, hatte gleich zwei gute Meldungen zu verkünden: So finde das Bundes(jugend)königsschießen 2022 voraussichtlich in München zum 50. Jubiläum der Olympischen Spiele dort statt. Zum anderen habe Böller-Referent Rolf Gilgen seine Arbeit aufgenommen und werde es zukünftig Informationen auf der DSB-Homepage zu dieser Thematik geben.

Auch Prof. Marcus Stumpf, Vize-Präsident Verbandsentwicklung & Ethik, stellte mit den Handlungsempfehlungen zum Gewinnen und Binden von Ehrenamtlichen ein konkretes Werkzeug in Aussicht. Diese sollen zur nächsten Gesamtvorstandssitzung im Frühjahr 2021 vorgestellt und herausgegeben werden und somit als ein wichtiger Baustein für das Fortbestehen der Vereine dienen.