Europameisterschaften

MLAIC-EM 2019 in Sarlóspuzsta: DSB-Athleten erfolgreich wie nie

21.08.2019 09:41

Die 18. MLAIC-Europameisterschaft der Vorderladerschützen im ungarischen Sarlóspuzsta ist bereits Geschichte. Die Schützen sind wohlbehalten nach Deutschland zurückgekehrt. Allerdings ist diese Meisterschaft im wahrsten Sinne des Wortes historisch, denn die deutschen Teilnehmer haben in der vergangenen Woche tatsächlich Geschichte geschrieben.

Foto: DSB / Das erfolgreichste deutsche Team aller Zeiten bei einer MLAIC-EM.
Foto: DSB / Das erfolgreichste deutsche Team aller Zeiten bei einer MLAIC-EM.

Mit einem neuen Rekord von insgesamt 70 (!) Medaillen (davor lag der Rekord bei 65 aus dem Jahr 2015 EM in Portugal) hat man wohl ein Ergebnis erreicht, das in der Zukunft schwer zu toppen sein dürfte. Und dabei ist es für das deutsche Team noch nicht einmal "optimal" gelaufen. Neben 33 mal Gold (16 Einzel und 17 Mannschaft), 22 mal Silber (14 Einzel und 8 Mannschaft) sowie 15 mal Bronze (alle Einzel) standen noch insgesamt zwölf Athleten knapp neben dem Podest auf Rang vier.

Auch die Rekorde sind inzwischen auf einem Niveau angelangt, die kaum noch zu verbessern sind. So stellten die deutschen Schützen auch jede Menge Europarekorde ein. In Kuchenreuther Repro gelang dies Jörg Klock mit 99 Ringen, Malter Massing in der Disziplin Tanegashima Repro (Lunte 50 Meter stehend) mit 100 Ringen, und in Vetterli Repro gleich drei Deutschen mit Achim Bailer, Walter Massing und Michael Sturm. Hizadai Repro (Lunte 50 Meter kniend) entschied ebenfalls der Oldstar Massing mit 100 Ringen. Achim Bailer von den "Jungen Wilden" ließ in Lamarmora Original (Perkussions-Dienstgewehr 50 Meter stehend) nichts anbrennen und gewann ebenfalls mit 100 von 100 möglichen Ringen. Den Reigen der Hunderter vervollständigte dann noch Leo Brader in Whitworth R (Perkussions-Freigewehr 100 Meter liegend). Erwähnt sei an dieser Stelle noch, dass alle Schützen mit 100 Ring-Ergebnissen die deutschen Farben trugen. In Pforzheim (Vetterli Mannschaft) schrammten die drei Deutschen, Ute Gretz, Walter Massing und Michael Sturm mit 299 Ringen denkbar knapp an der magischen 300-Ringe-Marke vorbei und egalisierten den Europa- und Weltrekord, der nach wie vor vom deutschen Team gehalten wird. Den Europarekord in Enfield (Mannschaft Perkussions-Dienstgewehr 50 Meter stehend), der ebenfalls seit 2010 von Deutschland gehalten wird, egalisierten Ute Gretz, Michael Sturm und Achim Bailer.

Aber auch weitere Ergebnisse sind absolut erwähnenswert. So schoss Jörg Klock bei seinem Sieg in Colt (25 Meter Perkussions-Revolver Original) mit 97 Ringen nur einen Ring an dem aktuellen Europa- und Weltrekord vorbei, genau wie in Tanzutsu Repro (25 Meter Lunten-Pistole) mit 94 Ringen. Hans-Michael Würdinger konnte in Kuchenreuther Original mit 98 Ringen glänzen. Bei den 50-Meter-Disziplinen konnte sich Frank Börtzler in Vetterli Original mit 99 Ringen (1 unter Europarekord) in Szene setzen. Leo Brader verpasste dann in Minié Repro mit 97 Ringen den ER ebenfalls nur knapp um einen Ring.

Foto: DSB / Ein typisches Bild bei der EM! Hier von der Siegerehrung Whitworth Repro Einzel  mit 1. Leo Brader - 2. Tania Heber - 3. Achim Bailer - 5.Michael Sturm
Foto: DSB / Ein typisches Bild bei der EM! Hier von der Siegerehrung Whitworth Repro Einzel mit 1. Leo Brader - 2. Tania Heber - 3. Achim Bailer - 5.Michael Sturm

Bei den Flinten-Wettbewerben gewann - fast erwartungsgemäß - Franz Lotspeich sowohl die Disziplin Manton Repro (Steinschloss) sowie Lorenzoni Repro (Perkussion). Hier fügte sich der zusätzlich nominierte Alfred Bloem sehr gut ins Team ein und belegte in Manton Einzel nach einem spannenden Stechen gleich bei seiner ersten internationalen Teilnahme den Silberrang. In Lorenzoni musste Lotspeich seine Ansprüche auf Platz eins im Stechen gegen Armin Grübl und Moreno Boni klar machen, was ihm auch eindrucksvoll gelang. Platz zwei ging an Grübl, Platz 5 an Bloem und Platz 6 an Huber. Was Wunder, dass die beiden deutschen Teams dann auch beide Mannschaftswertungen (Hawker und Batesville) für sich entschieden.

Gerhard Lang, Bundesreferent Vorderlader, zog ein durchweg positives Fazit: „Das war eine denkwürdige Europameisterschaft, die wohl kaum ein Teilnehmer so schnell vergessen wird, die aber in dieser Form auch schwer zu wiederholen sein wird.“

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