Europameisterschaften

3D Bogen-EM Divcibare: Sensations-Gold für Judith Wenzl

06.10.2025 10:29

Starke Qualifikationsergebnisse, Wintereinbruch und Sensations-Gold! Die 3D Bogen-EM im serbischen Divcibare lieferte zahlreiche Geschichten und einen absoluten Höhepunkt für das deutsche Team.

Foto: Peter Lange / Die neue Europameisterin Judith Wenzl umrahmt von der Norwegerin Monicha Nergaard und der Italienerin Sabrina Vannini.
Foto: Peter Lange / Die neue Europameisterin Judith Wenzl umrahmt von der Norwegerin Monicha Nergaard und der Italienerin Sabrina Vannini.

Vor der EM in Serbien hatte Teamchef Peter Lange tiefgestapelt, da bei der DM zuvor die für die Titelkämpfe nominierten Schützen keine besonderen Leistungen gezeigt hatten. Doch das achtköpfige Team zeigte in Serbien, was in ihm steckt. Allen voran Judith Wenzl, die mit dem Traditionellen Bogen an den Start ging und vom ersten Schuss an das Teilnehmerfeld dominierte. Die Qualifikation beendete sie mit 857 Ringen und somit 45 (!) Ringen Vorsprung auf die zweitplatzierte Schützin, in der Ko-Phase setzte sie sich zunächst gegen die Italienerin Michela Donati 77:73 durch, im Halbfinale ließ sie der Slowakin Erika Malkova beim 73:66 keine Chance. Damit war eine Medaille bereits sicher, nun ging es um den EM-Titel. Gegnerin war die Norwegerin Monicha Nergaard, die sich in der Ko-Phase als sehr stark erwies und auch im Finale dagegenhielt. Die ersten beiden der insgesamt vier Passen mit Zielen in 10 bis 30 Meter (unbekannter) Entfernung endeten Unentschieden (19:19 und 13:13), dann erarbeitete sich Wenzl mit 18:16 in der dritten Passe einen kleinen Vorsprung. Aber erst mit dem letzten und achten Schuss des Finals war Gold perfekt: Während Wenzl eine Achter-Wertung schoss, verfehlte Nergaard die Tier-Skulptur, sodass der 68:58-Sieg feststand: „Es war eine verrückte Woche mit dem auf und ab, dem Wetter, Schießen und Nicht-Schießen, nur vier Ziele mit acht Pfeilen, hop oder top. Es war nervenaufreibend“, so die neue Europameisterin.

Dabei ließ sie sich auch von den von ihr angesprochenen Wetterkapriolen nicht vom Erfolgsweg abbringen. Denn am Donnerstag ereilte die Organisatoren und Athleten ein Wintereinbruch. Nichts ging mehr, die Wettkämpfe mussten abgebrochen werden. Auch der Freitag wurde komplett gestrichen, sodass die Ausrichter unter Zeitdruck gerieten. Kurzerhand wurde entschieden, einen „Not-Parcours“ nahe des Hotels zu errichten, zudem wurden in der Elimination nur vier statt sechs Ziele beschossen. Für Wenzl kein Problem, sie war die beste Schützin!

Auch die anderen deutschen Teilnehmer schossen zum Teil sehr stark: Rüdiger Schäfer (Blankbogen) und Jürgen Lippek (Langbogen) verfehlten knapp eine Medaille. Schäfer hatte die Qualifikation gewonnen und schied im Viertelfinale im Shootoff (8:10) gegen den Slowenen Timotej Obreza Skerjanec unglücklich aus, Lippek musste sich dem späteren Europameister, dem Spanier Miguel Angel Martinez Tovar mit 68:73 geschlagen geben. Mit Christine Schäfer und Jürgen Gleich erreichten zwei weitere DSB-Schützen die Elimination, schieden dort jedoch im Achtelfinale aus.

Foto: Peter Lange / Judith Wenzl im Goldfinale gegen die Norwegerin Monicha Nergaard im Schnee von Divcibare.
Foto: Peter Lange / Judith Wenzl im Goldfinale gegen die Norwegerin Monicha Nergaard im Schnee von Divcibare.

In den Mixed-Wettbewerben belegte Ehepaar Schäfer mit dem Blankbogen den siebten Platz, mit dem Traditionellen Bogen landeten Judith Wenzl & Jürgen Gleich auf Rang fünf.

Das deutsche Team in Serbien und die Platzierungen
Blankbogen: Christine Schäfer (9. Platz), Rüdiger Schäfer (5. Platz)
Compoundbogen: Lars Dorfner (30. Platz)
Langbogen: Jürgen Lippek (5. Platz), Andrea Stowasser (17. Platz)
Traditioneller Bogen: Judith Wenzl (1. Platz), Jürgen Gleich (9. Platz), Ulrich Grätz-Veit (18. Platz)
Betreuer: Peter Lange, Astrid Gärtner

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