Deutsche Meisterschaften

Blasrohr-DM Einbeck: Glückliche Gesichter von jung bis älter

03.11.2025 13:49

733 Sportlerinnen und Sportler, zahlreiche Zuschauer, ein TV-Team und mindestens 19 sehr glückliche Gesichter. Die erste Deutsche Meisterschaft im Blasrohrschießen im niedersächsischen Einbeck war ein Erfolg und zeigt, dass der noch junge Sport mehr und mehr Anhänger findet.

Foto: Eckhard Frerichs / Amy Jessica Schmetzer holte tief Luft und schoss sich zum DM-Titel in der Juniorinnen-Klasse.
Foto: Eckhard Frerichs / Amy Jessica Schmetzer holte tief Luft und schoss sich zum DM-Titel in der Juniorinnen-Klasse.

Den jüngsten DM-Teilnehmern war der Samstag als Wettkampftag vorbehalten: Von den Schülerinnen und Schülern III (7 bis 10 Jahre) bis zur Jugend weiblich/männlich (15/16 Jahre) wurde den ganzen Tag über gepustet, gejubelt und auch die ein oder andere Träne vergossen. Dabei gelang Tom Roser (Schützengilde Tailfingen, Schüler II) und Nick Görner (SG Brühl, Schüler I) die „Titelverteidigung“, denn sie siegten auch beim letztjährigen Bundesturnier Blasrohr an gleicher Stelle. Noah Gries (Spessartschützen Vormwald) war im vergangenen Jahr Dritter, nun kletterte er zwei Plätze hoch auf dem Treppchen. Dabei lieferte er sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Michael Herrmann (BC 1977) – am Ende wiesen beide 589 Ringe auf. „In den letzten beiden Serien habe ich den Titel mit zwei 60-er Serien gerettet“, berichtete Gries, der die letzte Passe 60:59 gewann und deshalb den Titel holte. In der weiblichen Jugend war diese große Spannung nicht gegeben: Luna Liebenhagen (SGes Kreiensen) siegte souverän (589) mit vier Ringen Vorsprung, war aber nicht ganz zufrieden: „Ich freue mich, dass ich es geschafft habe. Ich hatte mir etwas mehr Ringe erhofft, aber in der letzten Passe habe ich eine Acht geschossen. Das hat mich geärgert, aber danach habe ich wieder in die Zehn geschossen.“ Die 15-Jährige berichtet von ihrer sportlichen Leidenschaft für den Blasrohrsport und hofft, dass es weitergeht: „Es macht einfach Spaß, man kommt mit vielen Leuten in Kontakt, tauscht sich aus, es entstehen Freundschaften. Ich fände es gut, wenn der Blasrohrsport auch international geschossen wird.“ Das ist Zukunftsmusik, zuvor jubelte sie mit ihrer großen Gefolgschaft, inklusive Tränen: „Meine Familie ist komplett hier, mein Opa hat auch schon geweint, weil er sich so gefreut hat.“

Die Freude war auch Amy Jessica Schmetzer (Schützenverein Eutendorf) anzusehen, die in der ersten Hälfte des Wettkampfes den Grundstein legte und in dieser bereits fünf Ringe Vorsprung herausschoss. Am Ende hatte sie mit 578 Ringen exakt fünf Ringe Differenz auf die Verfolgerinnen. Noch mehr als der Titel freute sie dabei ein Fakt: „Ich war besser als mein Trainer, nicht von den Ringen, aber von der Platzierung.“ Dass darüber kein Disput entsteht, ist jedoch sicher, wie Schmetzer glaubt, die vor drei Jahren mit dem Blasrohrsport anfing: „Ich bin richtig gut mit meinem Trainer.“

Neben den genannten „Titelverteidigern“ im Jugendbereich gab es weitere Schützinnen und Schützen, die bereits im Vorjahr gewonnen hatten: Emilia Loidl (SV St. Georg Loderbach, Juniorinnen) , Tinus Buckler (SGe 1961 Neu-Isenburg, Junioren), Andreas Brünkmann (SGi der Stadt Buxtehude, Herren II), Ursula Brüggemann (SK Tespe u. Umg., Damen IV) sowie Manfred Treller (Schgruppe im SV Ellingstedt, Herren IV). Letztgenannter schoss mit beeindruckenden 598 Ringen (von 600 möglichen) den DM-Bestwert und steigerte sich im Vergleich zum Vorjahr nochmals um drei Ringe. Das war aber auch notwendig, da Vizemeister Axel Pralle (SV Essel) mit 596 Ringen ebenfalls hervorragend unterwegs war. Und dass in dieser jungen Sportart auch die älteren Semester immer noch Steigerungspotenzial haben, verdeutlicht das Ergebnis von Ursula Brüggemann: Sie lag bei ihrem Titelgewinn um acht (!) Ringe höher als im Vorjahr.

Foto: Eckhard Frerichs / Auf dem Treppchen in der Jugendklasse weiblich v.l.: Hanna Eckstein (SV Grünsberg-Weinhof), Luna Liebenhagen (SGes Kreiensen) und Alina Lesnik (SV Nordwohlde).
Foto: Eckhard Frerichs / Auf dem Treppchen in der Jugendklasse weiblich v.l.: Hanna Eckstein (SV Grünsberg-Weinhof), Luna Liebenhagen (SGes Kreiensen) und Alina Lesnik (SV Nordwohlde).

Interessant war zudem noch das Ergebnis in der Damen II-Klasse: In dieser siegte Kathrin Liebenhagen (SGes Kreiensen) mit starken 595 vor Sabine Seiffert (Altschützenges. Pullach, 590) und drehte damit die Reihenfolge aus dem Vorjahr um.

Einen Eindruck von der ersten Deutschen Meisterschaft im Blasrohrschießen vermittelt der Bericht im NDR.

Die Deutschen Meister in der Übersicht
Schülerinnen III: Elise Fragel (SV Essel)
Schülerinnen II: Adelina Krasniqi (Hubertus Tapfheim)
Schülerinnen I: Amy Jessica Schmetzer (Schützenverein Eutendorf)
Schüler III: Christoph Anstett (Schützenvereinigung Neudorf) 
Schüler II: Tom Roser (Schützengilde Tailfingen)
Schüler I: Nick Görner (SG Brühl)
Jugend weiblich: Luna Liebenhagen (SGes Kreiensen)
Jugend männlich: Noah Gries (Spessartschützen Vormwald)
Juniorinnen: Emilia Loidl (SV St. Georg Loderbach)
Junioren: Tinus Buckler (SGe 1961 Neu-Isenburg)
Damen I: Tina Müller (Schützenverein Meckesheim)
Damen II: Kathrin Liebenhagen (SGes Kreiensen) 595 vor Sabine Seiffert (Altschützenges. Pullach, 590) > im Vorjahr umgekehrt
Damen III: Beatrice Rost (SV Tell Ehringshausen),
Damen IV: Ursula Brüggemann (SK Tespe u. Umg.) 
Herren I: Sebastian Kerschensteiner (SV St. Georg Loderbach) 
Herren II: Andreas Brünkmann (SGi der Stadt Buxtehude) 
Herren III: Andreas Prochaska (SV Tell Ehringshausen) 
Herren IV: Manfred Treller (Schgruppe im SV Ellingstedt)
Herren V: Horst Flubacher (Bogenschützenverein Brackenhein)

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