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Deutscher Schützentag Heidekreis: „Die Schützen haben Respekt verdient“
Der erste Tag des 63. Deutschen Schützentages im Heidekreis endete mit einem Empfang des niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil, der zugleich als Schirmherr des Schützentages fungiert, hatte das DSB-Präsidium, den DSB-Gesamtvorstand, Ehrenmitglieder und weitere Gäste in das Ringhotel „Forellenhof“ in Walsrode-Hünzingen geladen und sagte: „Niedersachsen ist ein Schützenland, fühlen sie sich zu Gast bei Freunden!“
Der Ministerpräsident, der bereits 2019 für die Übernahme der Schirmherrschaft angefragt wurde, freute sich, unter den Schützenschwestern und -brüdern zu sein: „Es ist nach der Corona-Pandemie an der Zeit, wieder zusammen zu feiern, gesellig zu sein und zusammenzuarbeiten.“
Dabei erwies sich Weil als profunder Kenner der Schützenszene: „Der Niedersächsische Sportschützenverband hat etwa 200.000 Mitglieder, 1800 Vereine und ist unter den zahllosen Verbänden des Landessportbundes der drittstärkste, er ist also eine starke Hausnummer bei uns im Land. Aber das sind ja nur Zahlen. Was noch wichtiger ist, ist die tiefe kulturelle Verwurzelung in unserer Gesellschaft. Wir haben zahlreiche Orte, da könnte man sich alles Mögliche wegdenken, aber nicht den örtlichen Schützenverein.“ Und weiter: „Das Schützenwesen ist ein kultureller Schatz, den wir nicht nur in Niedersachsen, sondern in ganz Deutschland haben. Es gibt nicht so viele Traditionsbänder über die Jahrhunderte und zahlreiche Generationen hinweg, die sich bis heute modern und lebendig gehalten haben. Das ist neben den sportlichen Aktivitäten eine ganz besondere Stärke des Schützenwesens.“
Das Schützenwesen ist ein kultureller Schatz, den wir nicht nur in Niedersachsen, sondern in ganz Deutschland haben!
Ministerpräsident Stephan Weil
Danach ging der Ministerpräsident noch auf die sportlichen Erfolge ein („Schützen haben immer wieder ihren Teil dazu beigetragen, dass Deutschland im Medaillenspiegel der Olympischen Spiele aufgetaucht ist – sie sind eine Säule des Sports.“), ehe er am Ende auch auf die Waffenrechts-Diskussion einging: „Eine solche Bewegung hat auch den Respekt verdient, z.B. von Seiten der Politik. Wenn wir irgendwo einen schlimmen Missbrauch von Waffen erleben, dann taucht immer automatisch der Ruf danach auf, jetzt endlich die Waffenbestimmungen gegenüber Sportschützen und Jägern zu verschärfen. Und da sage ich: Diese Bevölkerungsgruppen habe ich nicht im Visier, da sie alle sehr verantwortlich mit den Sportgeräten umgehen - dessen Missbrauch muss aber natürlich verhindert werden. Und gerade deswegen gehört deutlich gemacht, dass es ein sehr ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein der Schützen gibt – und das kann man seitens der Politik auch deutlich machen.“
DSB-Präsident Hans-Heinrich von Schönfels hob in seiner Rede die Bedeutung Niedersachsens für den Deutschen Schützenbund hervor und nannte das Bundesland gar „eine zweite Heimat des DSB“ und begründete dies folgendermaßen: „Schon vor vielen Jahrhunderten sorgten die Schützen hier für die Sicherheit der Städte. Die Schützengesellschaften von Bad Bevensen und Goslar sind beide schon im Jahr 1220 nachgewiesen und gehören mit ihrer über 800-jährigen Geschichte zu den zehn ältesten im Deutschen Schützenbund überhaupt. In Ihrer Landeshauptstadt Hannover wird seit dem 15. Jahrhundert auf den Vogel geschossen, heute feiern sie dort das „größte Schützenfest der Welt“.“
Er war nie einer von uns , denn wir Sportschützen gehen verantwortungsvoll mit unseren besonderen Sportgeräten um!
DSB-Präsident Hans-Heinrich von Schönfels
Von Schönfels nahm die Vorlage des Ministerpräsidenten auf und bedankte sich für die klare Respektsbekundung gegenüber dem Schützenwesen und seiner Schützinnen und Schützen. Dabei betonte er bezugnehmende auf das schreckliche Attentat in Hamburg, „dass der Täter eben kein Sportschütze, sondern ein Verbrecher war, der den Schießsport missbraucht hat, um sich legal eine Waffe zu verschaffen. Damit ist für mich klar, dass er nie einer von uns war, denn wir Sportschützen gehen verantwortungsvoll mit unseren besonderen Sportgeräten um.“
Der Schützentag im Heidekreis ist der achte seit der DSB-Wiedergründung im Jahr 1951, der im Bundesland Niedersachsen stattfindet, der Niedersächsische Sportschützenverband einer der Landesverbände mit der höchsten Dichte an alten und jungen Schützenvereinen. Und deshalb betonte von Schönfels vor allem die Schützentradition in Niedersachsen und im Heidekreis, „die viel dazu beigetragen hat, dass unser Schützenwesen in das Bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen wurde. Und die Niedersachsen waren es, die eine originalgetreue Nachbildung des verbrannten Bundesbanners herstellen ließen und mit zur Wiedergründungsproklamation 1951 in den Kölner Dom brachten.“
Abschließend bedankte sich der DSB-Präsident beim Ministerpräsidenten für die Übernahme der Schirmherrschaft und seine Unterstützung für die Schützinnen und Schützen in Niedersachsen. Als Dank überreichte er ihm eine kleine Version des Bundesbanners als Erinnerung an den Schützentag im Heidekreis.
Wir benötigen starke Partner aus der Politik an unserer Seite - diesen haben wir mit Ihnen gefunden!
NSSV-Präsident Wilfried Ritzke
Wilfried Ritzke sprach als gastgebender Landesverbands-Präsident und nannte Ministerpräsident Weil „einen Freund der Schützen und Schützenbruder, denn sie lassen es sich nicht nehmen, bei der Proklamation unserer Landesschützenkönige oder auch beim weltweit größten Schützenfest in Hannover dabei zu sein.“ Auch für die Unterstützung der sportlichen Aktivitäten im Niedersächsischen Sportschützenverband fand Ritzke lobende Worte, ehe auch er sich bezüglich der Waffenrechtsthematik äußerte: „Der DSB und seine Landesverbände unterstützen die Forderung, dass Extremisten und psychisch Kranke nicht an Waffen gelangen bzw. diese besitzen dürfen. Unser Sportgerät ist besonders, aber das darf nicht dazu führen, dass wir in solchen Situationen unter Generalverdacht gestellt werden. Dafür benötigen wir starke Partner aus der Politik an unserer Seite - diesen haben wir mit Ihnen gefunden.“
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