Deutsche Meisterschaften
DM Lichtschießen Frankfurt: 700 Kinder bei Premiere dabei
Rund 700 Schülerinnen und Schüler im Alter zwischen neun und zwölf Jahren – und mindestens doppelt so viele Eltern, Betreuer und Geschwister – traten am 9./10. August im Landesleistungszentrum (LLZ) des Hessischen Schützenverbandes in Frankfurt am Main zu den ersten Deutschen Meisterschaften im Lichtschießen an. Ausgetragen wurden die Disziplinen Lichtgewehr, Lichtpistole und Lichtgewehr 3-Stellung.

Das LLZ war an beiden Tagen gut gefüllt, so voll, dass man den Eindruck gewinnen konnte, es platze aus allen Nähten. Dennoch herrschte während der gesamten Veranstaltung eine gute Stimmung. Die Organisatoren der Deutschen Schützenjugend hatten hervorragende Arbeit geleistet. Dennoch kam es bei den Gewehrwettbewerben zunächst zu Verzögerungen, weil es in der Gewehrhalle aufgrund der großen Helligkeit zu Problemen bei der Ergebnisdarstellung gab. Das routinierte Kampfrichter-Team arbeitete gemeinsam mit den DISAG-Mitarbeitern intensiv an Lösungen. Auch die Techniker von Anschütz sowie der Zusammenhalt unter den Vereinen, die sich gegenseitig Gewehre ausliehen, trugen dazu bei, dass alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Wettkämpfe regelgerecht beenden konnten. Trotzdem verschob sich der Zeitplan, und die erste Siegerehrung begann mit rund zweistündiger Verspätung.
Tanja Frank, Präsidentin des Hessischen Schützenverbandes und Hausherrin im Frankfurter LLZ, zeigte sich begeistert vom großen Zuspruch: „Wir als Hessischer Schützenverband freuen uns sehr, Gastgeber der ersten Deutschen Meisterschaft im Lichtschießen zu sein. Die Nachwuchsförderung hat bei uns einen hohen Stellenwert. Die Möglichkeit, den Deutschen Schützenbund dabei zu unterstützen, hier in Frankfurt eine solche Veranstaltung auf die Beine zu stellen, konnten wir nicht ungenutzt lassen“, erklärte Frank. Sie ließ es sich nicht nehmen, die jungen Talente am Samstag bei den Siegerehrungen persönlich auszuzeichnen.
Lichtgewehr: Emilia Führhöfer mit perfektem Ergebnis
Als erste beendeten die Schüler III (9–10 Jahre) ihren Wettkampf mit dem Lichtgewehr. Mit 174 Ringen setzte sich Louis Weiser von den Zeidlerschützen Feucht (Bayern) durch. „Es ist ein tolles Gefühl, dass ich gewonnen habe“, sagte der Nachwuchsschütze nach der Siegerehrung. „Ich habe etwas mehr trainiert als sonst und zusätzlich Rückentraining gemacht.“ Silber ging an Janne Mirko Sturm von der Schützengilde Schwäbisch Hall (Württemberg) mit 166 Ringen, Bronze an Maximilian Trost vom SV Jurahöhe Pfahldorf (Bayern).

„Ich habe letzte Woche noch bei der Jugendverbandsrunde mit dem Luftgewehr geschossen. Deshalb konnte ich nicht mit dem Lichtgewehr trainieren“, kommentierte Emma Lynn Funke (SGi zu Werder/Havel, Brandenburg) ihren Wettkampf bei den Schülerinnen III. Mit 191 Ringen sicherte sie sich dennoch den Meistertitel – zufrieden war sie damit allerdings nicht. „Trotzdem fühlt es sich gut an, Deutsche Meisterin geworden zu sein.“ Silber ging an Vereinskameradin Juna Eline Asmussen (189 Ringe), Bronze an Selenia Marie König vom SV Unterböringen (Württemberg, 188 Ringe).
Bei den Schülern II gewann Sam Haizmann vom SV Grünmettstetten (Württemberg) mit 188 Ringen. „Es fühlt sich sehr gut an, erster Deutscher Meister mit dem Lichtgewehr geworden zu sein“, freute er sich. Sein Trainingsschwerpunkt lag allerdings auf dem Dreistellungskampf.
Silber holte Lars Hillenbrand (Sportschützenverein Kronau, Baden) mit 186 Ringen, Bronze Alexander Müller (SV Linda Mähring, Bayern) mit 185 Ringen.
Das herausragende Ergebnis des Tages lieferte Emilia Führhöfer vom Schützenverein Abendstern Ludwigsmoos (Bayern) in der Klasse Schülerinnen II: Mit 200 Ringen erzielte sie ein perfektes Ergebnis und stellte damit einen neuen Deutschen Rekord auf. Nach ihrem letzten Schuss brandete Applaus auf, und die Schützin konnte ihre Tränen kaum zurückhalten – bis sich diese schnell in ein breites Lächeln verwandelten. Silber ging an Mia Haferbecker (SV Holterfehn, Nordwest) mit 194 Ringen, Bronze an Philia Fröhlich (KKSV Wabern, Hessen) mit 191 Ringen.
In der Mannschaftswertung Schüler II gewann die SGi zu Werder/Havel (Emma Lynn Funke, Juna Eline Asmussen, Larissa Baatz) mit 566 Ringen vor dem SV Grünmettstetten (562 Ringe) und dem KKSV Wabern (553 Ringe).
Lichtpistole: Luise Hartmann „verteidigt“ Titel
„Deutscher Meister geworden zu sein, ist schon krass“, freute sich Mo Maximilian Unger (SV Burgstädt, Sachsen), der mit 172 Ringen den Luftpistolen-Wettbewerb der Schüler II gewann. „Ich habe in der letzten Zeit einfach sehr viel trainiert.“ Silber holte Vereinskamerad Clemens Eberlein (171 Ringe), Bronze Simon Greulich (SV Walldorf, Baden) mit 168 Ringen.
Bei den Schülerinnen II ging der Titel an Luise Hartmann (SV Burgstädt, Sachsen) mit 179 Ringen. Sie hatte bereits im Vorjahr mit der Lichtpistole gewonnen – damals noch ohne offiziellen DM-Status. Silber gewann Emma Högerl (SV Gleißenburg, Oberpfalz) mit 176 Ringen, Bronze Leonie Kukemüller (SV Klein Lessen, Nordwest) mit 173 Ringen.
In der Mannschaftswertung Lichtpistole gewann der SV Burgstädt in der Besetzung Unger, Eberlein, Hartmann mit 522 Ringen vor dem SV Holterfehn (493 Ringe) und erneut dem SV Burgstädt (472 Ringe).
Lichtgewehr 3-Stellung: Emma Lynn Funke macht Double perfekt
Im Dreistellungswettbewerb der Schüler II holte sich Lyan Crull (SV Langenberg, Nordwest) mit 289 Ringen (kniend: 99, liegend: 97, stehend: 93) die Goldmedaille. Silber ging an Jannis Hermann (SV Eitra, Hessen) mit 283 Ringen, Bronze an Sam Haizmann (SV Grünmettstetten, Württemberg) mit 282 Ringen.
Bei den Schülerinnen II siegte Emma Lynn Funke (SGi zu Werder/Havel) mit 291 Ringen vor Vereinskameradin Inga Lukassen (288) und Theresa Madleen Börs (SV Neuenfelde, Hamburg) ebenfalls mit 288 Ringen, aber schwächerem Stehend-Ergebnis.
In der Mannschaftswertung gewann die SGi zu Werder/Havel (853 Ringe) vor dem SV Grünmettstetten (850) und dem SV Holterfehn (839).
Zum Abschluss zeigte sich Stefan Rinke, Vizepräsident Jugend des Deutschen Schützenbundes, zufrieden: „Die Premiere ist gelungen. Natürlich gab es ein paar Probleme, aber wir lernen daraus und wissen, was wir beim nächsten Mal verbessern können. Die Kampfrichter und das Team der Deutschen Schützenjugend haben tolle Arbeit geleistet. Immer wenn es Probleme gab, wurde sofort nach Lösungen gesucht. Herzlichen Dank auch an den Hessischen Schützenverband, der uns das Gelände zur Verfügung gestellt und damit wesentlich zum Gelingen der ersten Deutschen Meisterschaften im Lichtschießen beigetragen hat.“
(Lutz Berger)