Deutsche Meisterschaften
DM Sommerbiathlon St. Andreasberg: Triple für Michael Herr
In Sankt Andreasberg kämpften am vergangenen Wochenende die besten Sommerbiathleten mit dem Kleinkaliber um den Deutschen Meistertitel. Drei Siege in drei Rennen für Michael Herr sowie spannende Duelle an der Spitze der Damen zwischen Kerstin Schmidt und Jana Landwehr gehörten zu den Highlights der diesjährigen Deutschen Meisterschaft.
Herr dominiert aufgrund seiner Schießstärke
„Das kommt davon, wenn man ganz ohne Druck am Start steht und nur noch Spaß haben will“, so der Disziplinverantwortliche, Michael Herr (SV Eintracht Frankenhain), der im letzten Jahr seine internationale Target-Sprint-Karriere an den Nagel hing und trotzdem immer noch ganz vorne mithalten kann. Dreimal ging der Thüringer an den Start, dreimal lief er als Sieger ins Ziel. Eine beeindruckende Bilanz für jemanden, der eigentlich schon in Rente ist: „Für mich war es ein perfektes Wochenende. Nach anfänglichen Schwierigkeiten beim Liegendschießen im Staffelrennen, als ich mit drei Nachladern gerade noch die Strafrunde vermeiden konnte, hatte ich mich gut auf den Schießstand eingestellt und mit sehr guten Schießergebnissen den Grundstein zu den drei Siegen gelegt.“ Profitiert hat er dabei auch von den Schwächen der Konkurrenz am Schießstand, obwohl sogar erfahrene Biathleten, wie der belgische IBU-Welt-Cup-Starter Thierry Langer antraten. Auch wenn nicht viele Sportler der DSB-Auswahl bei den Herren am Start waren, war „das Leistungsniveau sehr hoch“, so Herr. Bei den Herren II gewann den Massenstart Björn Frieling (SV Eversen), bei den Herren III setzte sich Mathias Schink (SV Altengronau) knapp an die Spitze.
Landwehr und Schmidt im Dauerduell
Bei den Damen lieferten sich Jana Landwehr (BSGi Huckarde) und Kerstin Schmidt (Edelweiß Seigritz) eine weitere Episode ihrer Duelle, wobei sich Letztere im Massenstart und Sprint auf Grund des besseren Schießens gegen ihre Konkurrentin Jana Landwehr durchsetzte. Anja Fischer (SGi Ennetach) holte sich im anschließenden Sprint – getreu dem Motto: “Wenn sich 2 streiten, dann freut sich die Dritte“ – durch ein perfektes Schießen (0/0) und sehr couragiertes Laufen im Sprint sogar vor Landwehr noch den Vize-Titel. Gerade das Duell zwischen den beiden Favoritinnen führe dazu, dass das Leistungsniveau in jedem Rennen sehr hoch gehalten werde und die anderen Teilnehmerinnen wüssten, dass sie bis an ihre Leistungsgrenze gehen müssen, erklärt Herr, der zugleich als Trainer vor Ort aktiv war, „das begünstigt eine konstante Leistungsentwicklung“. Im Sprint der Damen II siegte Sonja Deiß (BSBC 1991).
bin ich mit dem Auftreten der Damen sehr zufrieden!
Guggenmos das Maß aller Dinge bei den Juniorinnen
Eine sehr konzentrierte Vorstellung lieferte Juniorin Madlen Guggenmos (DAV Ulm) über das ganze Wochenende hinweg. Vor allem am Schießstand konnte sie überzeugen und sich auch über die längeren Distanzen mit zwei Einzeltiteln (Sprint / Massenstart) belohnen. „Ich hoffe, dass sie mit den Ergebnissen nach dem bisherigen Saisonverlauf, der aufgrund gesundheitlicher Schwierigkeiten teilweise auch frustrierend war, sehr motiviert in die Saisonvorbereitung in den dunklen, kalten Wintermonaten startet“, so Herr, der damit bereits die nächste Saison im Blick hat. Neue Trainingsschwerpunkte wird es auch für die weiteren Junioren wie Eva Cruchten (Vorwaldschützen Renholding), Edith Buschiewski (Vorwaldschützen Renholding), Max Hubl (SV Mademühlen), Jacob Hofmann (SV Eintracht Frankenhain) und Philip Mast gehen (Schützenverein Bondorf 1928), die sich zwar mit einer Einzelmedaille belohnen konnten, aber die ihr Leistungsvermögen in beiden Teildisziplinen, laut Herr, noch nicht über das gesamte Wochenende abrufen konnten. Ronja Twieg (Skiclub 1927 Köthen), die zugleich Deutsche Meisterin im Sprint wurde, und Lukas Adam (Schützenverein Bondorf 1928 e.V.) gewannen die Jugend-Wertung im Massenstart, Joshua Simon (WSV Clausthal-Zellerfeld) war der beste Junior mit über einer Minute Vorsprung. Simon Klaiber (SC Gosheim) wurde Deutscher Jugendmeister im Sprint.