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DSB-Präsidium bezieht deutlich Position gegen Rechtsextremismus

15.02.2024 16:00

Auf der alljährlichen Klausur des Präsidiums des Deutschen Schützenbundes am vergangenen Wochenende in Fulda bezogen DSB-Präsident Hans-Heinrich von Schönfels und seine neun Vize-Präsidenten deutlich Position zur aktuellen gesellschaftspolitischen Debatte: „Rassismus, Extremismus, Diskriminierung und Menschenfeindlichkeit treten wir als Deutscher Schützenbund entschlossen entgegen. Wir sind parteipolitisch neutral, haben gesellschaftspolitisch aber eine klare Haltung“, so der Präsident.

Foto: DSB / Das DSB-Präsidium bezieht zur aktuellen gesellschaftspolitischen Debatte klar Stellung.
Foto: DSB / Das DSB-Präsidium bezieht zur aktuellen gesellschaftspolitischen Debatte klar Stellung.

Mittlerweile dürften Millionen von Menschen in Deutschland auf die Straße gegangen sein, um die Demokratie und den Rechtsstaat zu stärken und gegen Rechtsextremismus zu protestieren. Der DSB ist stolz darauf, dass auch zahlreiche Mitglieder seiner Schützen- und Bogensportvereine dabei waren, um ihr Engagement für eine friedliche, bunte Gesellschaft, die für Respekt, Fairness und Vielfalt steht, zu zeigen.

Der Deutsche Schützenbund ist sich seiner Bedeutung innerhalb der Gesellschaft und des organisierten Sports mit über 1,3 Millionen Mitgliedern in knapp 14.000 Vereinen bewusst und hat mit seiner Kampagne „Schützen gegen Extremismus, für Vielfalt und Demokratie“ früh klare Kante gezeigt und den Vereinen ganz konkrete Präventionsmaßnahmen an die Hand gegeben. Dabei machte Präsident von Schönfels deutlich: „Die Vereine in der Bundesrepublik Deutschland sind der Kitt, aber auch ein Spiegel der Gesellschaft. Als „Kitt und Spiegel der Gesellschaft“ kommt uns auch die Aufgabe zu, negativen Entwicklungen, die sich in der Gesellschaft breit machen und an deren Grundfesten rütteln, Einhalt zu gebieten.“ Und weiter: „Als Sportschützen genießen wir Wertschätzung und Vertrauen. Dem dauerhaft gerecht zu werden, bedeutet, dass wir jederzeit und überall für unterschiedliche Lebensentwürfe, politische und religiöse Überzeugungen und damit die Vielfalt unserer Gesellschaft eintreten und uns gegen extremistische Bestrebungen stellen. Damit leisten wir einen nachhaltigen wie verantwortungsvollen Beitrag zur Stärkung unserer Demokratie.“

Der Deutsche Schützenbund steht damit in der Tradition seiner Verbandsgründer im 19. Jahrhundert. Die Schützen waren es, die zusammen mit anderen Gruppen nach 1848 als Erste nach einer liberalen Verfassung in Deutschland gerufen haben. Das Versagen der gesellschaftlichen Eliten inklusive des organisierten Sports bei der nationalsozialistischen Machtergreifung führte nach 1945 zu einer geschärften Aufmerksamkeit und Sensibilität gegenüber Extremisten – insbesondere von rechts –, die auch der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) in seiner jüngsten Erklärung „Nie wieder ist jetzt!“ hervorgehoben hat.

In der aktuellen Lage hat auch das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) einen Maßnahmenplan vorgelegt, der gegen Rechtsextremismus gerichtet ist und dessen übergeordnetes Ziel auch vom DSB begrüßt und unterstützt wird. Dort heißt es unter anderem auch, dass Rechtsextremisten konsequent entwaffnet werden sollen – eine Forderung, der sich der DSB ebenfalls vollumfänglich anschließt.

Die Unterstützung des Deutschen Schützenbundes, wenn es um Maßnahmen geht, die dem oben beschriebenen Ziel folgend einen echten Sicherheitsgewinn bedeuten, wurde in mehreren Stellungnahmen auch gegenüber Bundesinnenministerin Nancy Faeser deutlich gemacht. Gleichzeitig wird der Deutsche Schützenbund weiterhin sehr genau beobachten, dass eine mögliche Anpassung des Waffenrechts auch tatsächlich dazu geeignet ist, dieses Ziel zu erreichen, und nicht nur zusätzliche bürokratische und finanzielle Hürden für rechtstreue Sportschützen bedeutet. Wie beispielsweise eine im aktuellen Maßnahmenpaket des BMI genannte Einstufung der Armbrust – der erwiesenermaßen keinerlei Deliktsrelevanz zukommt – als erlaubnispflichtige Waffe dabei helfen soll, das genannte Ziel der Entwaffnung von Rechtsextremisten zu erreichen, erschließt sich dem DSB nicht – insbesondere, wenn gleichzeitig lediglich in einem kurzen Nebensatz der Kampf gegen den illegalen Waffenbesitz erwähnt wird.

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