Europameisterschaften

EM Osijek: DSB-Team stark reduziert

04.05.2021 16:36

In weniger als drei Wochen sollten die ersten der rund 85 bis 90 Sportler zur Schießsport-Europameisterschaft in Osijek/CRO (23. Mai bis 6. Juni) anreisen. Doch die unsichere epidemiologische Situation im Land veranlasste den Bundesausschuss Spitzensport Konsequenzen zum Schutze der Sportler zu ziehen – vor allem im Junioren- sowie nicht-olympischen Bereich.

Bild: DSB / Nur Schützen in olympischen Disziplinen wie Luftpistole werden bei der EM in Osijek an den Start gehen - und auch nur im Erwachsenenbereich.
Bild: DSB / Nur Schützen in olympischen Disziplinen wie Luftpistole werden bei der EM in Osijek an den Start gehen - und auch nur im Erwachsenenbereich.

So wird lediglich rund die Hälfte der ursprünglich angedachten Sportler nach Osijek reisen, weil die Inzidenzwerte in Kroatien weiter steigen und das Land zum Hochinzidenzgebiet machen. Der Bundesausschuss Spitzensport votierte am vergangenen Mittwoch daher einstimmig, die Europameisterschaft nur in den Wettbewerben zu beschicken, in denen im Erwachsenenbereich noch Quotenplätze für Tokio zu erringen sind bzw. die Olympiakandidaten (Sportpistole) an den Start gehen.

Nicht-olympische Disziplinen (z.B. 300m, Standardpistole, Zentralfeuerpistole, Freie Pistole, KK-Liegend, Doppeltrap, …), Teamwettbewerbe, Team-Mixed-Wettbewerbe und alle Junioren-Wettbewerbe werden nicht beschickt. Ebenso hat sich das Schnellfeuerpistolen-Team bereits im Vorfeld dazu entschieden, eine eigene Olympiavorbereitung zu gestalten und nicht an den Europameisterschaften in Osijek teilzunehmen. Somit reduziert sich die Mannschaft des Deutschen Schützenbundes auf Schützen und Betreuer der Disziplinen Luftgewehr, Kleinkaliber 3x40, Luftpistole, Sportpistole, Trap und Skeet. „Der DSB folgt damit den Grundsätzen, mit möglichst wenig Personen nach Kroatien zu reisen, das Team so kurz wie möglich in Osijek zu belassen und trotzdem den Sportlerinnen und Sportlern die Chance eines Quotenplatzgewinns zu bieten“, so DSB-Sportdirektor Heiner Gabelmann zur Entscheidung.

Es ist für die Junioren bitter und tut mir aufrichtig leid, wenn man keine EM mehr im Junioren-Bereich bestreiten darf! 

 

DSB-Sportdirektor Heiner Gabelmann

Konsequenzen hat dies vor allem für die bereits qualifizierten Nachwuchssportler sowie das Team der nicht-olympischen Disziplinen. Warum betrifft es gerade diese Sportler? Während alle erwachsenen Sportlerinnen und Sportler der olympischen Disziplinen derzeit auf der Longlist des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) für die Nominierung zu den Olympischen Spielen in Tokio stehen und somit auch bis zur Europameisterschaft geimpft sein werden, ist dies im Junioren-Bereich sowie den nicht-olympischen Disziplinen nicht der Fall. Gabelmann appelliert an die Vernunft: „Gesundheit geht immer vor! Es ist für die Junioren bitter und tut mir aufrichtig leid, wenn man keine EM mehr im Junioren-Bereich bestreiten darf.“ 

Trotz aller Enttäuschung will der DSB dem Schützennachwuchs einen Lichtblick mit auf den Weg geben. Gabelmann: „Es ist nicht der letzte große Wettkampf in diesem Jahr, sondern es gibt im September auch noch eine Juniorenweltmeisterschaft in Lima/PER. Dies ist nun das große Ziel, auf das sich die Teams mit Elan vorbereiten können.“

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