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European Champions League Budapest: Gold und Silber für DSB-Teams

04.11.2023 20:17

Gold für die Luftpistolen-Schützen, Silber für das Luftgewehr-Quartett: Die Champions League in Budapest/HUN geriet für die beiden deutschen Druckluft-Teams zu einem Erfolgserlebnis. Robin Walter, Michael Schwald, Doreen Vennekamp und Sandra Reitz gewannen Gold durch ein 3:0 gegen Ungarn, Maximilian Ulbrich, Maximilian Dallinger, Anna Janßen und Lisa Müller holten Silber nach einem 2:3 gegen den Gastgeber.

Foto: DSB / Champions League-Sieger mit der Luftpistole: Doreen Vennekamp, Michael Schwald, Sandra Reitz und Robin Walter (v.l.).
Foto: DSB / Champions League-Sieger mit der Luftpistole: Doreen Vennekamp, Michael Schwald, Sandra Reitz und Robin Walter (v.l.).

Luftpistole: Ein unschlagbares Team
Das deutsche Pistolen-Quartett Robin Walter, Michael Schwald, Doreen Vennekamp und Sandra Reitz traf im Goldfinale auf Gastgeber Ungarn. Robin Walter eröffnete das Match und setzte sich am Ende souverän 16:8 gegen Miklos Tatrai-Fejes durch. Das Duell zwischen Sandra Reitz und Ungarns Top-Schützin Veronika Major folgte und wurde mit Spannung erwartet. Aber die Regensburgerin blieb cool und sicherte durch ein 16:10 den zweiten deutschen Zähler. Damit hatte Schwald die Chance, frühzeitig den Sieg einzufahren. Und der für Weil in der Bundesliga schießende Schwald machte kurzen Prozess mit seinem jungen Kontrahenten Mate Radesci: Beim 14:4 hatte er zig Matchbälle, den er mit einer formidablen 10,8:9,5 zum 16:4 verwandelte. Doreen Vennekamp, die somit gar nicht eingreifen musste, und Reitz stürmten mit der Deutschlandfahne auf Schwald zu, Walter kam direkt dahinter. „Wir sind super happy mega stolz und ein absolut unschlagbares Team. Wir haben hart kämpfen müssen, aber es hat auch sehr viel Spaß gemacht“, meinte Sandra Reitz.

Auch im Halbfinale hatte das deutsche Team gegen Serbien überraschend deutlich mit 3:0 die Oberhand behalten. Robin Walter bezwang im Spitzenduell der Männer Vize-Weltmeister Damir Mikec 17:11 („Trotz des vielen Gewackels hat es ganz gut funktioniert.“), anschließend erhöhte Doreen Vennekamp gegen Brankica Zaric nach Abwehr eines „Match-Schusses“ mit großer Nervenstärke und dank eines 10,0:8,7 im Stechschuss auf 2:0 (17:15). Somit war es Michael Schwald vorbehalten, durch ein souveränes 16:10 - er hatte bereits 14:4 geführt - gegen Dimitrije Grgic den Sieg klarzumachen, sodass Sandra Reitz ihr Duell gegen Zorana Arunovic gar nicht bestreiten musste. „Es ist ein mega-spannendes Format, es heißt nicht umsonst Champions League, alles lag sehr knapp beisammen. Ich finde es eine hervorragende Präsentation unseres Sports. Wir freuen uns auf das Finale und geben morgen Vollgas“, meinte Vennekamp nach dem Halbfinale, und auch Sandra Reitz war angetan und glücklich: „Ich fand es sehr spannend und anstrengend zuzuschauen. Ich bin nicht böse drum, dass ich unter den Umständen nicht schießen musste. Es macht Spaß, und die Stimmung ist supergut.“

Luftgewehr: DSB-Quartett zweimal über die volle Distanz
Wie bereits im Halbfinale gegen Norwegen (s.u.) ging der letztjährige Europameister Maximilian Ulbrich als erstes für das DSB-Team an die Schießlinie. Er bekam es mit dem ungarischen Spitzenschützen Zalan Pekler zu tun, der mit zwei 10,9ern begann und auch insgesamt famos schoss (Dallinger: „Der war unfassbar stark!“) und sein Team in Führung brachte (10:16). Somit war Anna Janßen gefordert, und die 22-Jährige lieferte: Gegen Eszter Meszaros gab es beim 17:7 nie einen Zweifel am Sieg und Ausgleich für das DSB-Team (Dallinger: „Anna hat das erstklassig durchgezogen, es war tolle Werbung für den DSB!“). Ein Bundesliga-Duell zwischen Maximilian Dallinger (Coburg) und Istvan Peni (Elsen) entschied darüber, welches Team die Führung übernahm. Es entwickelte sich ein enorm spannendes Match mit ständig wechselnden Führungen. Dann hatte Dallinger beim 15:13 Matchball, doch der Ungar behielt die Nerven und glich aus. Peni legte eine 10,4 vor, Dallinger hatte exakt das gleiche Ergebnis – wieder Ausgleich (16:16). Die 10,7 von Peni konnte Dallinger am Ende jedoch nicht mehr kontern, sodass der Punkt an die Ungarn ging. „Es war sicherlich sehr unterhaltsam, es war wie beim Ping-Pong und ging immer hinterher.“ Somit war Lisa Müller gefordert, sie musste gegen Eszter Denes punkten, um ein entscheidendes Match im Mixed zu erzwingen. Und das gelang in beeindruckender Manier, Müller setzte sich souverän 17:5 durch (Dallinger: „Sie hat ihr Ding gemacht und den Punkt geholt!“). Somit musste das Mixed zwischen Janßen & Ulbrich vs. Meszaros & Pekler über den Sieg entscheiden. In diesem dominierten die Ungarn mit starken Schüssen, lagen früh in Führung (3:7 und 5:11) und gaben diese auch nicht mehr ab. Nach dem 6:16 aus deutscher Sicht gab es dennoch zufriedene Gesichter auf beiden Seiten: „Es war hochkarätig, die Qualität stimmte bei allen. Die Ungarn waren bärenstark, es ist alles gut, wie es ist. Uns hat es allen Spaß gemacht“, so Dallinger.

Foto: DSB / Silber in der Champions League mit dem Luftgewehr: Maximilian Dallinger, Maximilian Ulbrich, Anna Janßen und Lisa Müller (v.l.).
Foto: DSB / Silber in der Champions League mit dem Luftgewehr: Maximilian Dallinger, Maximilian Ulbrich, Anna Janßen und Lisa Müller (v.l.).

Bereits das Halbfinale gegen die bärenstarken Norweger war nichts für schwache Nerven. Zunächst hieß das Duell Maximilian Ulbrich vs. Jon Hegg, das der Norweger gewann: „Ich habe nicht in den Wettkampf gefunden, und mein Kontrahent hatte einen hervorragenden Wettkampf und den Punkt verdient gewonnen“, kommentierte Ulbrich das 10:16. „Dadurch war Druck auf den anderen, aber das haben sie sehr gut gemacht.“ In der Tat, denn Anna Janßen (Kevelaer) setzte sich in einem packenden Duell zweier Bundesliga-Topschützen gegen Jeanette Duestad (Freiheit) 16:14 durch. Auch danach ging es spannende weiter, denn Maximilian Dallinger und Henrik Larsen schenkten sich nichts, ehe der Bayer nach dem 16:12 die Faust ballte: „Wir wussten, dass es eine enge Nummer wird und wir fighten müssen“, so Dallinger. Und der Kampf ging weiter und sogar in die Verlängerung, weil sich Lisa Müller schwertat und letztlich verdient 12:16 gegen Jenny Stene verlor. Somit musste ein finales Mixed entscheiden: Janßen & Ulbrich gegen Duestad & Hegg. Und das DSB-Duo brillierte vom ersten Schuss an und ließ den Gegnern nicht den Hauch einer Chance: „Unser Mixed-Team hat am Ende absolut brilliert und das Pünktchen auf das i gesetzt“, meinte Dallinger und Ulbrich sagte zum 16:4: „Die Norweger waren zwar stark, aber wir waren stärker!“

Das deutsche Team in Budapest

Luftpistole: Robin Walter (Reichenbach), Michael Schwald (Lörrach), Doreen Vennekamp (Steinbach-Hallenberg), Sandra Reitz (Regensburg)

Luftgewehr: Maximilian Ulbrich (Wielenbach), Maximilian Dallinger (Freising), Anna Janßen (Freising), Lisa Müller (Weingarten)

Betreuer: Achim Veelmann, Claudia Verdicchio-Krause, Sandra Hof

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