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European Champions League: Drei Mal Bronze für Deutschland

28.10.2024 13:20

Vom 25. bis 27. Oktober 2024 fand in Belgrad die European Champions League im neuen „Hit-und-Miss“-Wettkampfformat statt, das in diesem Jahr erst zum zweiten Mal ausgetragen wurde. In spannenden Begegnungen konnte das deutsche Team insgesamt drei Bronzemedaillen erkämpfen – eine im Luftpistolen-Einzel, eine im Luftpistolenteam und eine im Luftgewehrteam.

Foto: ESC / Das Luftpistolenteam rund um Walter, Reitz, Vennekamp und Eder holte Bronze
Foto: ESC / Das Luftpistolenteam rund um Walter, Reitz, Vennekamp und Eder holte Bronze

Luftpistolen-Einzel: 
Doreen Vennekamp sicherte sich im Medal Match die Bronzemedaille mit einer starken Leistung. Im direkten Duell erzielte sie insgesamt 13 Treffer, was ihr den dritten Platz hinter den beiden Italienern Paolo Monna (Gold, 19 Treffer) und Federico Nilo Maldini (Silber, 18 Treffer) einbrachte. Josefin Eder wurde Vierte.

Luftpistolenteam: 
Im Teamwettbewerb der Luftpistole traten Doreen Vennekamp, Josefin Eder, Christian Reitz und Robin Walter für Deutschland an. Im Bronzemedaillen-Match setzten sie sich knapp mit 3:2 gegen das italienische Team durch. Das Mixed-Team bestehend aus Vennekamp und Reitz sicherte in einem spannenden Match den entscheidenden Punkt, der Deutschland die Medaille brachte.

Luftgewehrteam:
Auch im Luftgewehrwettbewerb konnte das deutsche Team mit Anna Janßen, Larissa Wegner, Maximilian Dallinger und Maximilian Ulbrich eine Bronzemedaille gewinnen. Nach einer knappen Niederlage im Halbfinale gegen Norwegen (2:3) traten sie im Bronzematch gegen Italien an und gewannen ebenfalls mit 3:2. In einem hart umkämpften Duell holten Janßen und Ulbrich im Mixed den entscheidenden Punkt für Deutschland. 

Foto: ESC / Auch das deutsche Luftgewehrteam rund um Ulbrich Janßen, Dallinger und Wegner sicherte sich Bronze
Foto: ESC / Auch das deutsche Luftgewehrteam rund um Ulbrich Janßen, Dallinger und Wegner sicherte sich Bronze

Die European Champions League 2024 in Belgrad war für das deutsche Team somit ein erfolgreicher Wettkampf mit wichtigen Podestplätzen. Das neue „Hit-und-Miss“-Format sorgte für Spannung und unvorhersehbare Wendungen in den Matches und wurde von den Athleten gut angenommen. Die Meinungen der deutschen Sportler zum neuen Format fallen unterschiedlich aus.

Josefin Eder: 
„Für mich war der Wettkampf eine Herausforderung, da ich mich aktuell nicht wirklich fit fühle. Gewinnen ist immer schön, aber sich durchzukämpfen und dann doch zu verlieren, ist nicht leicht zu akzeptieren. Ich muss jedoch fair zu mir selbst sein – nach meiner langen Pause nach Olympia hatte ich kaum Gelegenheit, für die Luftpistole zu trainieren und kam praktisch ohne Vorbereitung in diesen Wettkampf. Dafür lief es dann eigentlich okay. 
Was den neuen Modus betrifft, bin ich eher skeptisch. Besonders schwer fiel mir das Schießen gegen die Männer. Auch wenn wir uns Chancen ausgerechnet hatten, fühlte es sich letztlich doch an wie ein ‘naja, war ja zu erwarten’. Der Treffer-Modus ist interessant, aber für mich persönlich nichts Zukunftsweisendes. Ich verbinde Luftpistolenschießen mit der Präzision und der Zehntelwertung, und ich finde, daran sollte man festhalten. Für ein Event wie dieses, das ohnehin mehr auf Spaß ausgelegt war, war es jedoch in Ordnung.“

Doreen Vennekamp: 
„Der Wettkampf war spannend, und ich bin eine Befürworterin des Treffer/Nicht-Treffer-Systems. Ich finde es positiv, dass es an Formate wie das SFP-Sportschießen angelehnt ist, da das für Zuschauer, die sich im Sportschießen nicht so gut auskennen, interessanter ist. Ähnlich wie beim Biathlon können die Zuschauer mitfiebern und mitjubeln. Das Format ist auf jeden Fall interessant und muss sich erst noch beweisen. Die Grundidee finde ich jedoch gut. Den Wettkampf von Frauen und Männern gemeinsam kennen wir schon aus der Bundesliga, wo das Geschlecht nicht automatisch über den Sieg entscheidet. Das trifft hier auch zu, zumal die Trefferfläche fair gestaltet ist. Es ist sinnvoll, dass das Format in einem kleinen Rahmen getestet wird – die Idee hat Potenzial, auch wenn es noch nicht ganz ausgereift ist."

Maximilian Dallinger: 
„Wir wollten ins Goldmedaillenmatch, aber die Norweger waren sehr stark, das war ein Match, das auch ein Finale hätte sein können. Natürlich war es schade, dass wir verloren haben, aber im Bronzemedaillenmatch gegen Italien haben wir das wieder wettgemacht. Die Italiener haben sich noch einmal deutlich gesteigert, was mich überrascht hat. Leider hat meine Leistung diesmal nicht gereicht, aber Maxi (Ulbrich, Anmerkung der Redaktion) und Anna haben das dann hervorragend zu Ende gebracht. Über die kleine Belohnung freut man sich natürlich auch.
Zum neuen Modus: Im Teamwettbewerb war es wie letztes Jahr, aber das Solo-Format war die größere Neuerung. Es erinnert an das Schnellfeuerpistolen-Schießen und bietet schnelle Entscheidungen, die für Zuschauer ohne großes Vorwissen leicht verständlich sind. Ich denke, es könnte zukunftsträchtig sein, besonders für die mediale Vermarktung des Sports. Es verändert zwar die Herangehensweise, zum Beispiel ist es im Gewehrschießen einfacher, eine 10,3 zu treffen als eine 10,7 oder 10,8. Insgesamt sehe ich das Format positiv, wenn es dazu beiträgt, den Sport mehr Menschen zugänglich zu machen und seine Präsenz in der Öffentlichkeit zu erhöhen.“ 

Die Sportler zeigen sich insgesamt aufgeschlossen, sehen aber auch Herausforderungen im neuen Modus, der die Art des Schießens verändert und für das Publikum verständlicher gestalten soll.

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