International
Grand Prix Lilleshall: Vier Quotenplätze für die European Games sind das Ziel
Eigentlich haben die Grand Prix-Wettbewerbe im Bogensport nicht so eine hohe Bedeutung, bei dem Turnier in Lilleshall/GBR (3. bis 8. April) verhält es sich jedoch anders: Denn auf der Insel werden noch die letzten Plätze für die European Games in Krakau/POL (21. Juni bis 2. Juli) vergeben, und vor allem die Recurve-Männer haben einiges vor.
Bislang ist der DSB in Krakau mit dem Team der Recurve-Frauen, Florian Unruh (Recurve Männer) sowie Henning Lüpkemann (Compound Männer) vertreten. Diese fünf Plätze ergatterten die Sportler bei der „EM dahoam“ in München 2022, als der EM-Titel (Katharina Bauer, Michelle Kroppen, Charline Schwarz), EM-Silber (Florian Unruh) und Platz acht (Henning Lüpkemann) heraussprangen. Die Recurve-Männer in der Besetzung Florian Unruh, Jonathan Vetter und Moritz Wieser verfehlten den notwendigen fünfen Platz im Teamwettbewerb um exakt zwei Ringe. Damals sagte Bundestrainer Oliver Haidn: „Ich war traurig, weil wir das Soll, uns mit zwei Teams zu qualifizieren, nicht erreicht haben. Ich war nicht enttäuscht, weil die Männer gut geschossen haben, aber die Briten waren einen Tick besser.“
Um noch einen Teamplatz für Krakau zu erhalten, müssen die DSB-Schützen in Lilleshall unter den besten zwei Teams landen, die sich noch nicht für Krakau qualifiziert haben. „Das wird sehr schwer, aber wir haben eine Chance“, urteilt Bundestrainer Oliver Haidn und bezieht sich darauf, dass Nationen wie Frankreich, Türkei, Kroatien, Dänemark, Belgien oder die Niederlande ebenfalls noch kein Männer-Team qualifiziert haben. Michelle Kroppen drückt den Kollegen die Daumen: „Ich wünsche der Herrenmannschaft, dass sie es schafft, den Mannschaftsquotenplatz für die European Games zu gewinnen. Und dann hoffe ich, dass die Mannschaft und ich an unsere Erfolge vom letzten Jahr anschließen können.“
Im Compoundbereich gibt es keine Teamplätze in Krakau, sondern nur einen Platz pro Geschlecht. Demnach versuchen die deutschen Schützinnen in Lilleshall den noch fehlenden Platz zu holen, dazu muss ein Platz unter den besten fünf Sportlerinnen, die sich noch nicht qualifiziert haben, her.
Bei der EM in München wurden 86 der insgesamt 128 Quotenplätze vergeben. Demnach gibt es in Lilleshall noch 42 glückliche Schützen, die ebenfalls in Krakau teilnehmen werden. In Polen geht es um die ersten (!) sechs Quotenplätze für die Olympischen Spiele in Paris - die Goldfinalisten in den Einzelwettbewerben mit dem olympischen Recurvebogen sowie der Gewinner des Mixed-Wettbewerbs erhalten diese.
Lediglich der gesetzte Gastgeber Polen füllt bislang das Maximum an acht Quotenplätzen für die European Games aus, am nächsten kommen dem Italien (7), die Türkei (6) sowie Deutschland, Spanien, Großbritannien und Dänemark (je 5).
Das deutsche Team in Lilleshall
Recurve: Katharina Bauer (Raubling), Elina Idensen (Bad Münder), Michelle Kroppen, Charline Schwarz, Elisa Tartler (alle Berlin), Matthias Kramer (Herßum), Florian Unruh (Berlin), Jonathan Vetter (Deufringen), Maximilian Weckmüller (Berlin), Felix Wieser (Tacherting), Moritz Wieser (Trostberg)
Compound: Julia Böhnke (Sigmaringen), Franziska Göppel (Wassertrüdingen), Marie Marquardt (Potsdam), Katharina Raab (Wertach), Kristin Schönbach (Neu-Isenburg), Jennifer Walter (Weil im Schönbuch), Florian Grafmans (Kleinlagheim), Sebastian Hamdorf (Blomnath), Leon Hollas (Dresden), Tim Krippendorf (Döhlau), Henning Lüpkemann (Sigmaringen)
Betreuer: Oliver Haidn, Marc Dellenbach, Grit Reimann, Elke Denk, Holger Hertkorn, Harry Vohs