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Stiller Star: Die Helmarshäuser Jungschützen sind die Stillen Stars des Jahres 2020
So knapp ging die Wahl zum „Stillen Star des Jahres“ noch nie aus: Mit einem Vorsprung von drei Stimmen bzw. 0,9% sicherten sich die Helmarshäuser Jungschützen (19,9% der Stimmen) auf der Zielgeraden die begehrte Auszeichnung und erhalten zudem 1.000 Euro für die Vereinskasse. Auf Platz zwei landeten Johann Münch & Andrea Wittmann (19%), auf Platz drei der SV 1422 Usingen (17,6%).
Es blieb bis zum Schluss ein enges Rennen: Dabei waren fünf Monatssieger ernsthafte Titelkandidaten, es gab im Verlauf der zweimonatigen Abstimmung mehrere Führungswechsel. So lag zu Beginn der SSC Höingen vorne, wurde dann vom Duo Johann Münch & Andreas Wittmann abgelöst. Dann übernahm der SV 1422 Usingen die Spitze, ehe sich wieder Münch & Wittmann nach vorne schoben. Per Schlussspurt am letzten Tag zogen dann die Helmarshäuser Jungschützen an den Konkurrenten noch vorbei.
„Ach du Schande, geil!“, äußerte sich Heiko Taggeselle, Jugendleiter des SV Helmarshausen, in einer spontanen Reaktion, um dann das Erfolgsgeheimnis zu verraten: „Ich habe die letzte Woche eine regelrechte Randale veranstaltet. Über Facebook, WhatsApp, über E-Mails – wir haben alles angeschrieben, was zwei Beine hat, quasi die ganze Bevölkerung hier.“
Die Jugendabteilung des SV Helmarshausen hatte mit der Kampagne „Bei uns hat rechte Hatz keinen Platz“ – Helmarshäuser Jungschützen gegen Mobbing, Ausgrenzung und rechte Gewalt! ein klares Zeichen gesetzt und damit die gleiche Stoßrichtung wie auch die laufende DSB-Aktion „Schützen gegen Extremismus, für Vielfalt und Demokratie“.
Anlass für die vorbildliche Aktion waren damals der Mord an Regierungspräsident Walter Lübcke sowie das schlimme Verbrechen in Hanau. Die Täter waren Sportschützen. „Zuletzt mochte man den Eindruck haben, dass Schützenvereine ein Auffanglager für rechte Extremisten sind. Das konnten und wollten wir so nicht stehen lassen!“, begründete Heiko Taggeselle die Initiative. „Das ist einfach ein wichtiges Thema, und wenn die Kinder darauf kommen und drängen, etwas in diese Richtung zu machen, dann muss man das unterstützen. Wir wollen damit ein Zeichen setzen und uns klar von Extremismus jeglicher Form distanzieren!“
Wir wollen auf alle Fälle in die Richtung weitermachen, mit den Themen Vielfalt und Miteinander!
Heiko Taggeselle, Jugendleiter des SV Helmarshausen, will mit den Kindern weiter das Thema bearbeiten
Diese tolle und absolut nachahmenswerte Haltung wurde nun mit dem Jahrespreis honoriert. Für Taggeselle etwas ganz Besonderes, aber auch Auftrag und Ansporn zugleich: „Wir wollen auf alle Fälle in die Richtung weitermachen, mit den Themen Vielfalt und Miteinander. Wir sind z.B. weiterhin bemüht, Flüchtlingskinder in den Verein zu integrieren. Es geht dabei nicht in erster Linie um den Schießsport, sondern vor allem darum, dass die Kinder unter Kinder kommen.“
Von den 1.000 Euro sollen definitiv die Jüngsten profitieren: „Wir machen - sobald es möglich ist - auf jeden Fall etwas für die Kinder- bzw. Jugendabteilung. Vielleicht eine schöne Tagestour in einen Freizeitpark oder ein Zelt-Wochenende. Das ist zuletzt alles zu kurz gekommen, und die Kasse ist knapp, da wir praktisch nur Ausgaben, aber keine Einnahmen hatten.“
Das Endergebnis zum „Stillen Star des Jahres 2020“
- Helmarshäuser Jungschützen – Zeichen setzen gegen Rassismus und Extremismus (19,9%)
- Johann Münch & Andrea Wittmann – Zwei gute Geister beim SV Hubertus Gaimersheim (19%)
- SV 1422 Usingen – Spontane Hilfe in der Not (17,6%)
- SSC Höingen – Hilfsbereitschaft und Kameradschaft (15%)
- Arnold Greven – 90 ist kein Alter (14,5%)
- André Siebert & Gerd Wittleben – Ein Duo für die Jugend (10,3%)
- Klaus Bollhorst – Ein Herz für die Jugend (3%)
- Schützenjugend des SV Stulln – Einsatz für krebskranke Kinder (0,5%)
- SV Andervenne – Fußballturnier für guten Zweck
Konrad Riepl – Immer zur Stelle für die Blockhäuslschützen (je 0,3%) - Hans-Jürgen Rauschning – Alte Fahne verleiht Verein frischen Wind
Henry Fien – Zum Wohle des Bogensports in Hamburg (je 0%)