631,5 Ringe! So lautete die Finaleingangsleistung im Luftgewehr-Wettbewerb der Frauen, und das war an diesem Tag zu viel für die deutschen Starterinnen, die wahrlich nicht schlecht schossen. Lisa Müller (628,5), Anna Janßen (628,4) und Hannah Steffen (628,1) lagen allesamt dicht beieinander und hatten am Ende als 27., 29. und 35. mit der Entscheidung doch nichts zu tun.

Im Männer-Wettbewerb schossen die DSB-Athleten nicht schlecht, konnten aber in den Kampf um die Finalplätze nicht eingreifen. Auch dort war das Niveau sehr hoch, der Finaleingang lag bei 630,2 Ringen. Und der chinesische Weltrekordler Lihao Sheng setzte eine unglaubliche neue Bestmarke: Seine 635,4 Ringe vom diesjährigen Weltcup in Bhopal/IND übertraf er gleich um 2,5 Ringe und schraubte die neue Bestmarke auf sensationelle 637,9 Ringe (Schnitt von 10,63 Ringe/Schuss). Europameister Maximilian Ulbrich kam als bester DSB-Schütze auf 627,6 Ringe (28. Platz), David Koenders (626,9, 35. Platz) und Maximilian Dallinger (624,5, 55. Platz) folgten. Bei allen drei Schützen gab es mindestens eine Serie, die nicht den hohen internationalen Ansprüchen genügte.

Sportpistole: DSB-Trio hinter den Erwartungen
Noch ist nichts verloren, doch das DSB-Trio Doreen Vennekamp, Monika Karsch und Michelle Skeries blieb im Präzisions-Teil mit der Sportpistole etwas hinter den eigenen Erwartungen: 289 Ringe (Vennekamp), 288 Ringe (Karsch) und 283 Ringe (Skeries) bedeuteten lediglich die Plätze 22, 29 und 60. An Tag zwei, dem Duell-Teil, der den deutschen Schützinnen stets besser liegt, gilt es demnach. Der Rückstand für Vennekamp und Karsch beträgt drei bzw. vier Ringe auf den Finaleingang. Schwierig, aber an einem guten Tag auch machbar.

Mixed-Wettbewerbe: Um ein Zehntel am Bronzematch vorbei
In den Mixed-Wettbewerben überzeugten die deutschen Duos durchaus, obwohl sie die Medaillenwettkämpfe verpassten. Lisa Müller & Maximilian Dallinger verfehlten um ein Zehntel das Bronzefinale, ihre 629,9 Ringe waren ein kleines Bisschen zu wenig und bedeuteten Platz fünf. Anna Janßen und Maximilian Ulbrich schossen ebenfalls gut und landeten mit 628,2 Ringen auf Rang 15.

Einen konstant hochwertigen Wettkampf zeigten Doreen Vennekamp & Michael Schwald mit der Luftpistole. Die 578 Ringe brachten Platz sieben, zwei Ringe mehr hätten das Erreichen des Bronzefinals bedeutet. Lange Zeit sah es auch für das zweite DSB-Duo, Sandra Reitz & Robin Walter, gut aus, ehe ein Waffendefekt bei Reitz für einen „Bruch“ sorgte. Sie musste mit Walters Waffe weiterschießen, dabei misslang ihr - wenig überraschend - der erste Schuss (3-er Wertung), sodass am Ende lediglich Platz 32 (570 Ringe) heraussprang – und das obwohl Walter mit 295 Ringen das beste Programm aller Athleten schoss.

Das deutsche Team in Baku

Gewehr: Max Braun (Kämpfelbach), Maximilian Dallinger (Freising), David Koenders (Mossautal), Maximilian Ulbrich (Wielenbach), Jolyn Beer (Neustadt am Rübenberge), Anna Janßen (Freising), Lisa Müller (Weingarten), Hannah Steffen (Ohlweiler)

Pistole: Paul Fröhlich (Hitzhofen), Michael Heise (Kempten), Philipp Grimm (Freiberg am Neckar), Michael Schwald (Lörrach), Robin Walter (Reichenbach), Svenja Berge (Bad Camberg), Monika Karsch, Sandra Reitz (beide Regensburg), Josefin Eder (Müllrose), Michelle Skeries (Potsdam), Doreen Vennekamp (Steinbach-Hallenberg), Christian Reitz (Regensburg), Oliver Geis (Bad Camberg), Christian Freckmann (Steinbach-Hallenberg), Florian Peter (Obertshausen), Aaron Sauter (Oberzent)

Betreuer: Claudia Verdicchio-Krause, Detlef Glenz, Achim Veelmann, Wolfram Waibel, Thomas Zerbach