Weltcup

Weltcup Yecheon: Silber-Männer und Paris-Frauen

26.05.2024 09:57

Das deutsche Männer-Trio Florian Unruh (Berlin), Jonathan Vetter (Deufringen) und Moritz Wieser (Rosenheim) hat beim Weltcup in Yecheon/KOR die Silbermedaille gewonnen. Im Finale unterlag das Team Korea mit 1:5 (55-57, 53-56, 56-56). Zugleich schlug Bundestrainer Oliver Haidn das Weltmeisterinnen-Trio Katharina Bauer (Raubling), Michelle Kroppen (Berlin) und Charline Schwarz (Feucht) zur Nominierung für die Olympischen Spiele in Paris vor.

Foto: WA / Gehen mit Weltcup-Silber aus Korea in den Final Qualifier nach Antalya: Jonathan Vetter, Moritz Wieser und Florian Unruh hier im Finale gegen Korea.
Foto: WA / Gehen mit Weltcup-Silber aus Korea in den Final Qualifier nach Antalya: Jonathan Vetter, Moritz Wieser und Florian Unruh hier im Finale gegen Korea.

Goldfinale im Team-Wettbewerb; gegen Südkorea; in Südkorea. Mehr geht im Bogensport kaum, und Florian Unruh, Jonathan Vetter und Moritz Wieser kamen in den Genuss dazu, weil sie zuvor in beeindruckender Manier die Teams aus Spanien (6:2), Taiwan (6:0) und Kanada (5:1) bezwungen hatten. Und auch gegen den Olympia-Favoriten aus Korea schlug sich das DSB-Trio gut, vor allem Wieser, der die Sätze stets anschoss, zeigte sich in starker Verfassung und schoss am Ende drei Zehner und drei Neuner. Doch Neunen können schon gegen die Superstars der Szene zu schwach sein, eine Acht wie die von Vetter oder gar eine abschließende Sieben von Unruh im zweiten Satz ist kaum zu verschmerzen. Und so trat das Erwartete ein, auch wenn Unruh mit einer wunderbaren Zehn im letzten Schuss zumindest den Ehrenpunkt sicherstellte: „Wir freuen uns natürlich alle sehr über die Medaille. Für uns war es nicht nur eine Medaille, sondern auch eine Bestätigung der Arbeit im vergangenen Jahr. Gleichzeitig fängt es bei jedem Wettkampf wieder bei Null an, weshalb es für uns heißt, Schlüsse zu ziehen. Was gut lief und wo man sich verbessern kann, um es dann beim nächsten Mal noch besser zu machen“, meinte Vetter. Und zielte damit auf den Last Qualifier in Antalya/TUR (15./16. Juni), bei dem exakt dieses Männer-Trio dann den Team-Quotenplatz für Paris noch gewinnen will. Aktuell haben die DSB-Männer einen Einzelplatz für Paris inne, in Antalya werden die letzten drei Team-Tickets unter den Nationen vergeben, die noch nicht damit ausgestattet sind. Bundestrainer Oliver Haidn ist zuversichtlich: „Die Männermannschaft hat einen wichtigen Schritt nach vorn gemacht. Jetzt heißt es, das Positive mitnehmen, aus den gemachten Erfahrungen lernen und weiter in allen Bereichen gut trainieren.“

Paris 2024: Das Weltmeister-Trio ist dabei
Das gilt natürlich auch für die Frauen. Und seit heute ist klar, mit wem der Bundestrainer Paris 2024 angeht. Haidn schlug Katharina Bauer, Michelle Kroppen und Charline Schwarz zur Nominierung vor – dies muss jetzt vom DSB-Bundesausschuss Spitzensport bestätigt werden, die Nominierung erfolgt dann durch den Deutschen Olympischen Sportbund. „Wir haben sehr intensive Wochen hinter uns. Der Druck war bei allen Athletinnen deutlich zu spüren, und sie alle haben standgehalten. Somit gehen wir mit einer sehr starken Mannschaft und sehr zuversichtlich in die letzte Etappe über Antalya nach Paris“, so Haidn.

In der internen Qualifikation war am Ende ein Quartett übriggeblieben. Neben den Weltmeisterinnen Elisa Tartler (Berlin), die sich nicht zuletzt bei der EM in Essen mit guten Leistungen und Team-Bronze ebenfalls empfohlen hatte. Dementsprechend fielen die Reaktionen von Bauer, Kroppen und Schwarz aus, die erleichtert waren, aber auch an Tartler dachten: „Ich freue mich natürlich sehr über die Teilnahme an meinen zweiten Olympischen Spielen. Jede von uns Vieren hätte es verdient, aber leider können nur drei an den Start gehen. Die letzten Wochen und Monate waren nicht einfach für mich, aber ich habe gekämpft und versucht zu zeigen, was in mir steckt. Dass es jetzt gereicht hat, ist für mich eine große Ehre“, so Kroppen. Auch Bauer ist überglücklich: „Mir bedeutet die Nominierung sehr viel. Ich bin sehr stolz, dass ich es geschafft habe, dass ich mich durch- und zurückgekämpft habe mit den Rückschlägen der Nicht-Nominierung für Tokio und meiner Verletzung 2023. Das ist ein Traum, der Realität wird, und ich freue mich auf das, was jetzt kommt. Wir wollen und werden zeigen, was wir können.“ Schwarz, die wie Kroppen bereits in Tokio dabei war und dort Team-Bronze gewann, meinte: „Die Nominierung bedeutet mir alles. Mir fehlen etwas die Worte. Ich freue mich mega auf das, was kommt. Die Vorbereitung ist jetzt voll im Fokus auf die Spiele. Ich bin dankbar für all die Unterstützung, die ich bekommen habe, um mir jetzt diesen Traum – in Paris an den Start zu gehen - realisieren zu können.“

Foto: WA / Die Weltmeisterinnen Katharina Bauer, Michelle Kroppen und Charline Schwarz wollen auch in Paris 2024 alles geben.
Foto: WA / Die Weltmeisterinnen Katharina Bauer, Michelle Kroppen und Charline Schwarz wollen auch in Paris 2024 alles geben.

Die nächsten Wochen werden dabei nochmals intensiv, Bundestrainer Oliver Haidn gibt die Parole aus: „Das Ziel ist klar. Wir sind auf Kurs. Wir geben Gas.“

Das deutsche Team in Korea
Sportler: Katharina Bauer (Raubling), Michelle Kroppen, Elisa Tartler (beide Berlin), Charline Schwarz (Feucht), Florian Unruh, Maximilian Weckmüller (beide Berlin), Moritz Wieser (Rosenheim), Jonathan Vetter (Deufringen)

Betreuer: Oliver Haidn, Reinhard Kisselbach, Grit Reimannn, Ralf Lewandowski

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