Weltcup

Weltcupfinale Doha: Christian Reitz starker Zweiter

06.12.2025 15:39

Christian Reitz hat es sich und allen anderen einmal mehr bewiesen: Der Regensburger gewann beim Weltcupfinale in Doha/Katar die Silbermedaille mit der Luftpistole, nur der Chinese Kai Hu war einen Tick besser. Luftgewehr-Weltmeister Maximilian Dallinger verpasste dagegen das Finale der besten acht Schützen und wurde Neunter.

Foto: DSB / Christian Reitz beendet die internationale Saison 2025 mit einem starken 2. Platz beim Weltcupfinale in Doha.
Foto: DSB / Christian Reitz beendet die internationale Saison 2025 mit einem starken 2. Platz beim Weltcupfinale in Doha.

Christian Reitz war der mit Abstand älteste Teilnehmer der zwölf Schützen, die im Weltcupfinale mit der Luftpistole teilnahmen. Doch der 38-jährige „Altmeister“ zeigte einmal mehr, welche Qualität er hat. In der Qualifikation wurde er mit guten 581 Ringen Vierter („Der Vorkampf ist vom Ergebnis gut, aber es war kein Selbstläufer. Es war eigentlich keine so wirklich leichte Phase dabei, in der es "einfach mal lief". Dafür war es schön, dass zum Schluss ein Ergebnis über "80" rauskam.“) und sah sich im folgenden Finale der besten acht Schützen der gesamten Weltelite gegenüber. Drei Chinesen, zwei Inder, der Schweizer Jason Solari und Anton Aristarkhov/AIN standen mit ihm an der Schießlinie. Reitz erwischte einen soliden Start („Das Finale hat ganz gut angefangen mit kleineren „Wacklern“, bin aber dann recht gut reingekommen.) und reihte sich nach zehn Schüssen mit 100,9 Ringen im eng beineinanderliegenden Teilnehmerfeld an Position fünf ein – allerdings nur 0,5 Ringe hinter der Spitzenposition. Und bei den Einzelschüssen zeigte Reitz, was in ihm steckt: Mit nahezu jedem Schuss kletterte er im Ranking, nach den Schüssen 17/18 (10,6 & 10,4) hatte erstmals die Führung inne, nach dem 21. Schuss (10,5) wies er einen Vorsprung von 2,0 Ringen auf den Weltranglisten-1. und Vize-Weltmeister Kai Hu/CHN auf. Doch mit Schuss 22 wendete sich das Blatt, der Chinese machte mit seiner 10,8 satte 2,4 Ringe wett, weil Reitz einen „Aussetzer“ hatte, der ihm eine 8,4 bescherte: „Die Acht zum Ende hin war nicht schön, aber verdient. Ich habe noch wahrgenommen, dass es nicht passt und mir das Korn nach links tief abhaut, aber da war der Schuss schon quasi beim Brechen“, so Reitz. Diesen Rückstand bog er mit den zwei letzten Finalschüssen nicht mehr um, am Ende gewann der Chinese mit 243,0 Ringen Gold und 5.000 Euro Preisgeld mit 1,0 Ringen Vorsprung vor Reitz, dem immerhin 4.000 Euro und die Erkenntnis blieb, es immer noch mit den „Jungen“ aufnehmen zu können: „Unterm Strich ist es ein schönes Ende für einen anstrengenden Wettkampf nach dem Motto: Hart erkämpft und mit Silber belohnt!“

Vor Reitz bestritt bereits Weltmeister Maximilian Dallinger seinen Wettkampf. Der Luftgewehr-Schütze hatte nach seinem Sensations-Coup in Kairo den Polizeidienst angetreten und war demnach nicht im Training: „Ich habe seit der WM wenig trainiert, und das merke ich natürlich. Der Druck nach der WM ist abgefallen, und ich glaube, das ist auch ganz normal.“ Und so schoss Dallinger solide, aber nicht gut: „Viele Schüsse gingen mit 10,0 oder 10,1 weg, die ich aber besser gesehen habe.“ Am Ende kam der Freisinger auf 627,8 Ringe, was 1,3 Ringe zu wenig waren, um noch in das Finale zu rücken: „Zufrieden wäre ich gewesen, wenn ich ins Finale gekommen wäre. Ich habe es nicht geschafft, deshalb bin ich nicht ganz zufrieden. Ich verkrafte aber eine Nicht-Finalteilnahme hier besser als sonst, weil die Konkurrenz natürlich qualitativ sehr hoch ist“, so Dallinger.

Am Sonntag, 7. Dezember, folgen die vier weiteren Wettbewerbe mit den DSB-Startern Anna Janßen, Doreen Vennekamp, Florian Peter und Emanuel Müller.

Der Zeitplan in Doha mit deutscher Beteiligung
6. Dezember: Luftgewehr Männer & Luftpistole Männer
7. Dezember: KK-Dreistellungskampf Frauen & Sportpistole & Schnellfeuerpistole

Das deutsche Team beim Weltcupfinale
Athleten: Anna Janßen (Freising, KK-Dreistellungskampf), Doreen Vennekamp (Ronneburg, Sportpistole), Maximilian Dallinger (Freising, Luftgewehr), Christian Reitz (Regensburg, Luftpistole), Florian Peter (Obertshausen), Emanuel Müller (Pfullingen, beide Schnellfeuerpistole)
Betreuer: Wolfram Waibel, Claudia Verdicchio-Krause, Detlef Glenz, Michaela Huck

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