Weltcup

Weltcup Flinte Lahti: Löw wird starker Vierter

17.08.2019 18:44

Beim Flinten-Weltcup in Lahti schoss sich Andreas Löw als Qualifikations-Erster in das Finale. Dort sah es lange Zeit hervorragend aus, bis ihm eine Fehlerserie unterlief und er letztlich Vierter wurde. Platz zwei hätte einen Quotenplatz für Tokio 2020 bedeutet. Die anderen deutschen Trap-Schützen spielten keine Rolle.

Foto: ISSF / Lag lange Zeit auf Quotenplatz-Kurs: Andreas Löw.
Foto: ISSF / Lag lange Zeit auf Quotenplatz-Kurs: Andreas Löw.

Trap Männer: Löw krönt starke Leistung nicht mit Quotenplatz

Bis zu Scheibe 17 im Finale lief alles wunderbar: Löw hatte alle Wurfscheiben pulverisiert und lag souverän in Führung. Dann begann das Drama. Scheibe 18 bis 21 flogen unberührt in die finnische Wildnis, die Scheiben 23 und 24 traf Löw ebenfalls nicht. Er rutschte auf Platz vier in dem Sechserfeld ab. Da half es ihm auch nicht, dass er zu anfänglicher Stärke zurückfand und die nächsten elf Scheiben vom Himmel holte. Mit einer Scheibe Rückstand und dem Wissen, dass deutlich mehr möglich war, musste er die Flinte schultern und den Wettkampf verlassen. Bundestrainer Uwe Möller sagte danach: „Er hat super angefangen, dann wurde ein Schalter umgelegt. Er hat dann nicht mehr durchgeschwungen an der Scheibe, rangezogen und abgebrochen - aus diesem Loch ist er nicht rausgekommen. Das war sehr bitter, aber es geht weiter und aufgesteckt wird nicht.“ Kleiner Trost: Mit Platz vier ist Löw nun im Top Team Tokio, jetzt fehlt nur noch der Quotenplatz. Dafür gibt es exakt noch zwei Möglichkeiten: Die EM in diesem Jahr in Lonato sowie ein europäisches Qualifikationsturnier im nächsten Jahr.

Bereits in der Qualifikation hatte Löw eine starke Leistung gezeigt (Möller: „Das war eine Top-Leistung“) und sich als Erster mit 119 Treffern für das Finale qualifiziert. Marco Kroß (24. Platz, 114) und Paul Pigorsch (41. Platz, 111) waren chancenlos im Rennen um einen der ersten sechs Plätze.

Trap Frauen: DSB-Trio enttäuscht

Trap-Experten rieben sich beim Ergebnis der Frauen verwundert die Augen: Mit bereits 110 Scheiben war Finaleingang und damit ca. acht bis zehn Scheiben unter dem „Normal-Niveau“. „Das war gegenüber den anderen Weltcups geradezu unterirdisch“, so Möller. Unter diesem „Normal-Niveau“ befand sich leider auch das deutsche Trio Sonja Scheibl (22. Platz, 105), Katrin Quooß (35. Platz, 100) und Sara Bindrich (43. Platz, 99). Bundestrainer Uwe Möller hatte eine Erklärung: „Kurze Wurfarme an den Maschine, dadurch gibt es ein sehr hohes Anfangstempo der Scheiben. Zudem ist es ein schwieriger Hintergrund mit schlechten Kontrasten.“ Die Leistung des DSB-Trios wollte Möller aber nicht beschönigen: „Das Abschneiden ist sehr enttäuschend. Leider konnten wir unser im Vorfeld gezeigtes Leistungsniveau nicht umsetzen. Katrin hatte einen ersten rabenschwarzen Tag mit zwei 17-er Runden, Sonja hat schwach angefangen und mit einer 19 aufgehört, das war einfach zu wenig.“

Es folgt nun noch der Mixed-Wettkampf im Trap (18. August), ehe die Skeet-Entscheidungen bei Frauen (21. August) und Männern (22. August) anstehen. Alle drei Finals gibt es live und kostenlos bei Sportdeutschland.TV zu sehen.

Mixed: Pigorsch & Quooß mit solider Leistung

Auch im Mixed-Wettbewerb wurde in Lahti längst nicht so hoch geschossen, wie bei den Weltcups zuvor. Der Finaleingang lag bei 133 Scheiben, "es gab schon Weltcups in diesem Jahr, da musste bei 147/148 Scheiben gestochen werden, um in das Finale zu kommen, das sagt schon alles", so Möller. Katrin Quooß und Paul Pigorsch verfehlten das Finale der besten vier Duos um zwei Treffer (Platz 12), Sonja Scheibl und Andreas Löw hatten mit 121 Treffern als 28. keine Finalchance.

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