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Invictus Games Düsseldorf: Ein besonderes Event für besondere Menschen

14.09.2023 09:40

Seit Samstag, 9. September, laufen die Invictus Games in Düsseldorf. 2014 feierten die Spiele für im Einsatz verletzte oder erkrankte Soldaten, Polizisten oder Feuerwehrleute Premiere, nun wetteifern 21 Nationen erstmals in Deutschland in neun verschiedenen Sportarten mit- und gegeneinander. Auch im Bogensport, an dem zwölf deutsche Schützen teilnehmen.

Foto: IG / Das deutsche Bogenteam bei den Invictus Games (einige Athleten fehlen auf dem Bild) freut sich auf die Wettkämpfe.
Foto: IG / Das deutsche Bogenteam bei den Invictus Games (einige Athleten fehlen auf dem Bild) freut sich auf die Wettkämpfe.

Bei den Invictus Games gibt es drei verschiedene Bogenklassen (siehe Team), geschossen wird am 15. & 16. September jeweils auf 18 Meter, wie Trainer Dennis Drensek erklärt: „Es gibt eine Vorrunde im Einzel mit zweimal 30 Pfeilen. Im Anschluss gibt es eine Ko-Phase der besten Acht. Tags darauf gibt es ein Mannschaftsschießen, aber ohne Wechsel, die Athleten bleiben stehen und schießen ihre Pfeile.“

Dabei sind die Ergebnisse zweitrangig, schließlich sind alle Teilnehmer Gewinner und die Ziele andere als bei Olympischen oder Paralympischen Spielen: „Die integrative Kraft des Sports wird genutzt, um nach Verletzungen oder Erkrankungen im Einsatz zurück in den Alltag und ins Leben zu finden. Der Sport ist ein wichtiger Baustein der Rehabilitation – das kann viele Jahre in Anspruch nehmen, wieder eine körperliche oder emotionale Stabilität wieder zu erreichen. Bei den Invictus Games geht es nicht um höher, schneller, weiter, sondern es ist eine weitere Zwischenetappe der Rehabilitation. Und das nicht nur im Athletenkreis, sondern auch im Kreis der „Family and friends“, erklärt Julia Richter, Pressevertreterin des deutschen Teams bei den Invictus Games. Und weiter: „Deswegen sind den deutschen Athleten und anderen Teilnehmern keine Medaillen oder der Medaillenspiegel wichtig, es gibt auch keine Podeste und Nationalhymnen.“

Aber natürlich wollen die deutschen Schützen sich bestmöglich präsentieren und gehen dementsprechend gut vorbereitet in die Spiele: „Wir haben seit Mai fünf Maßnahmen inklusive des gemeinsamen Trainingslagers mit den DSB-WM-Teilnehmern durchgeführt. Ich habe jeden Schützen individuell betreuten und trainieren dürfen, sodass sie technisch und mental eine gute Performance hinlegen können“, so Drensek. Der ist selbst ein erfahrener Bogenschütze (seit 1984) und u.a. mehrfacher Deutscher Meister.

Nach der Eröffnungsfeier, bei der einige Athleten sagten, dass die Aufregung größer als vor dem eigentlichen Wettkampf war (Richter), setzen die Athleten natürlich auch auf die Unterstützung und den Heimvorteil, wie die Pressevertreterin sagt: „Es sind zum einen viel mehr Familienangehörige dabei als bei Wettkämpfen im Ausland, zum anderen aber auch deutlich mehr Kameradinnen und Kameraden. Wir haben in Deutschland verlernt, so ein wenig Nationalstolz auszustrahlen und das ist hier eine Art Aufschlag dazu. Natürlich auch, um den Menschen Respekt zu zollen, die im Dienst, ihr höchstes Gut, ihre Gesundheit, aufs Spiel gesetzt haben.“

Foto: IG / Auf der Anlage in Düsseldorf wird schon fleißig trainiert.
Foto: IG / Auf der Anlage in Düsseldorf wird schon fleißig trainiert.

Das deutsche Bogenteam bei den Invictus Games
Klasse Open Compound (Schützen schießen mit ihrem eigenen Material auf einen Trispot): Kevin Koitka, Tom Grunwald, Jens Niemeyer
Klasse Open Recurve (Schützen schießen mit ihrem eigenen Material auf eine 40er Vollauflage): Dennis Siesing, Meik Briest
Klasse Novizen Recurve (Schützen schießen mit gestelltem Material, hier: Recurvebogen mit Visier. Geschossen wird auf eine 60er Vollauflage): Milan Andresen, Tobias Barkau, André Knaus, Thomas Kroner, Jens Schiffers, Daniel Werner
Betreuer: Dennis Drensek, Daniel Bogut

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