Bundesliga

Bundesliga Luftgewehr: Die Würfel sind gefallen

07.01.2019 10:18

Es wurde das erwartete Drama: Erst mit dem letzten Schuss am letzten Qualifikationswochenende der Luftgewehr-Bundesliga, standen die acht Finalteilnehmer für das große Bundesligafinale vom 1.-3. Februar in Paderborn fest. Zweimal optimale 400 Ringe und neue Ligabestleistung sorgten für ein furioses Vorkampf-Finale.

SSG Kevelaer mit Bundesligarekord

Die Tiger aus Kevelaer machten zu Hause alles klar: Mit einem neuen Ligarekord von grandiosen 1982 Ringen mussten sie sich dennoch lange gegen den SV Kamen wehren, der sich trotz starker 1977 Ringe aus der Liga verabschieden muss. Letzten Endes sicherte sich Kevelaer mit einem 3:2-Sieg das Finalticket.

Trainer Rudi Joosten ist zufrieden mit seiner Mannschaft: „Der Wettkampf gegen Kamen ging mächtig an die Nerven. Kamen hat sich den Frust des Abstieges von der Seele geschossen und sind auf allen Positionen über sich hinausgewachsen. Davor ziehe ich meinen Hut, genauso wie vor unserem Team, dass sich mit neuem Vereinsrekord von 1982 Ringen zu dem wichtigen Sieg durchgebissen hat. Jetzt kann das Finale kommen.“

Zuvor hatte sich bereits der BSV Buer-Bülse durch einen 4:1-Sieg gegen ST Hubertus Elsen die Tabellenführung im Norden erarbeitet und diese bis zum Schlussschuss nicht mehr abgegeben, denn auch gegen den SV Kamen, gewann der neue Nordmeister mit 4:1 Punkten souverän.

Elsens Trainer Heinz Reinkemeier zeigt sich trotz des Verlustes der Tabellenführung entspannt: „Der Nordmeistertitel ist nicht so wichtig und die Tabellenposition eher im Hinblick auf die Zuteilung aus dem Süden interessant.“

Beide Vereine hatten sich bereits vor dem Match für das Finale qualifiziert. Einen famosen Schlussspurt legte der SV Gölzau hin, der mit zwei Siegen gegen den Wissener SV und die SG Mengshausen zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte das Finalticket löste.

„Die Anspannung war sehr groß, denn wir wussten, dass wir mit zwei Siegen im Finale sind“, so Schützin Charleen Bähnisch, die positiv auf das Finale blickt: „Wir werden mit einer super Stimmung ins Finale fahren“. Damit ist auch klar, dass die SB Freiheit ihren Deutschen Meistertitel nicht verteidigen kann. Sie schrammten als Fünfte knapp am Finale vorbei.

Aus der Liga verabschieden müssen sich trotz einer tollen letzten Vorstellung der SV Kamen und die sieglosen Schützen des SV Olympia Börm/Dörpstedt, die auch ihr letztes Match gegen Braunschweig verloren – nicht zuletzt wegen der Spitzenleistung von Braunschweigs Mehuli Gosh, die mit 400 Ringen aufzeigte.

Fürth mit Zielsprint ins Finale

Unfassbar spannend gestaltete sich die Situation im Süden, wo zu Anfang noch neun Vereine in den Kampf um die Finalplätze verwickelt waren. Die große Überraschung gelang hingegen am Samstag dem SV Buch im Abstiegskampf mit einem 3:2-Erfolg gegen Königsbach. Erst der letzte Schuss der Schweizerin Petra Lustenberger entschied das Duell – und damit den Klassenerhalt.

„Ich musste mindestens fünfmal absetzen, weil ich genau auf die Tafel sah und den Stand wusste“, so Petra Lustenberger nach ihrem Match, die mit einem Lächeln hinzufügt: „Ich war schon ein wenig unter Druck. Bei der 10.0 war sicher auch ein bisschen Glück dabei, aber am Ende hat es gereicht.“

Und auch das zweite Duell der Königsbacher gegen den Bund München ging im Stechen knapp verloren. Zwar hielten die Münchner mit zwei Siegen und starken Mannschafsleistungen von 1973 und 1978 Ringen bis zuletzt die Hoffnung aufs Finale aufrecht, doch am Ende sollten zwei Einzelpunkte zur Qualifikation fehlen.

„Es ist verrückt, wenn wir trotz einem der besten Ligaschnitte von 393,9 Ringen und keinem Ergebnis unter 390 Ringen, nun zum Zuschauen verdammt sind“, so Teammanager Simon Muschiol.

Ihre Chance aufs Finale nutzen hingegen die Prittlbacher. Sie besiegten zuerst die SG Coburg mit 3:2, bevor sie im Sonntags-Duell die FSG Kempten in die zweite Liga schickten. Lange Zeit sah es dabei sogar so aus, als würde Kempten noch einmal die Chance nutzen, dass Prittlbach ohne ausländische Unterstützung an den Start gehen musste, doch die jahrelange Erfahrung zahlte sich für Prittlbach aus und sie sicherten sich mit dem Sieg den ersehnten Finalplatz.

Die Freude bei Prittlbachs Nummer Eins Isabella Straub ist riesig: „Das Finale ist das Sahnehäubchen der Saison.“ Auf dieses dürfen sich Petersaurach und Saltendorf ebenfalls freuen. Julia Simon gewann an Saltendorfs Spitzenposition auch ihre letzten beide Duelle und gab damit keinen einzigen Punkt in der Vorrunde an ihre Gegner ab. Eine wichtige Grundlage für das gesamte Team, welches sich als Südmeister auf den Weg nach Paderborn begibt.

Und auch Petersaurach glänzte auf Position Eins: Optimale 400 Ringe der Inderin Ayonika Paul besiegelten den 4:1-Erfolg gegen die SG Coburg und damit den Finaleinzug. Der letzte freie Platz sollte sich zwischen Niederlauterbach und Fürth entscheiden.

Mit einem Spitzenergebnis von 1981 Ringen verdeutlichte Fürth ihre Berechtigung aufs Finale und so lösten sie mit einem 4:1-Sieg gegen Niederlauterbach, die größtenteils mit ihrer zweiten Riege angetreten waren, das letzte Finalticket – Dank der meisten Einzelpunkte, denn am Ende hatten gleich sechs Südliga-Teams, die gleiche Anzahl an Mannschaftspunkten. Punktlos hingegen muss sich die FSG Titting in die zweite Liga begeben.

  

Die Finalisten im Überblick

  • Bundesliga Nord:
    BSV Buer-Bülse
    ST Hubertus Elsen
    SSG Kevelaer
    SV Gölzau
      
  • Bundesliga Süd:
    Eichenlaub Saltendorf
    SV Petersaurach
    SV Germ. Prittlbach
    SSG Dynamit Fürth