Weltcup

Weltcup Flinte Lahti: Nele Wißmer gewinnt Quotenplatz

21.08.2019 18:10

Endlich! Nele Wißmer hat beim letzten Flinten-Weltcup des Jahres im finnischen Lahti den ersten Quotenplatz für die deutschen Flintenschützen gewonnen. Die 22-Jährige wurde Fünfte. „Das ist großartig und freut mich sehr. Sie ist seit einem Jahr bei der Bundeswehr, das hat ihr gut getan“, sagte DSB-Sportdirektor in einer ersten Stellungnahme.

Foto: ISSF / Fokussiert zum Quotenplatz: Nele Wißmer in Lahti.
Foto: ISSF / Fokussiert zum Quotenplatz: Nele Wißmer in Lahti.

Die finnischen Felsbrocken, die dem deutschen Team von der Seele polterten, waren bis nach Deutschland zu hören. Bis dato hatten weder Trap- noch Skeet Schützinnen und Schützen einen Quotenplatz für Tokio 2020 geholt, und die Chancen werden zunehmend weniger. In Lahti findet der letzte Quoten-Weltcup statt, es folgen nur noch die EM in Lonato/ITA (3. bis 17. September) und ein kontinentales Quotenplatzturnier im nächsten Jahr.

Umso beeindruckender war das Auftreten von Wißmer. Die Sportsoldatin nahm erstmals in diesem Jahr an einem Weltcup teil und steigerte sich in der Qualifikation bei Dauerregen und zwischenzeitlichem Gewitterguss nach einer 21-er Auftaktrunde deutlich: Eine „Volle“ und eine 23-er Serie folgten am ersten Tag, am zweiten reichten 45 weitere Treffer, um das Stechen um den letzten Finalplatz zu erreichen. Da jedoch vier der vor ihr liegenden Schützinnen (je zwei ITA und USA) sowie die Stech-Gegnerin aus Argentinien bereits Quotenplätze hatten, stand schon vor dem Stechen fest: Deutschland hat den ersten Flinten-Quotenplatz für Tokio 2020 sicher. Als Sahnehäubchen setzte sich die für den SSC Schale startende Hannoveranerin im Stechen durch und stand somit erstmals in ihrer Karriere in einem Weltcup-Finale. Dort war sie jüngste Teilnehmerin und erwischte einen schweren Start mit zwei Fehlschüssen. Doch – wie schon in der Qualifikation – steigerte sie sich und überrundete noch eine der Italienerinnen. Mit 21 Treffern (von 30 möglichen) beendete sie das Finale auf Platz fünf und war hochzufrieden: „Es war ein toller Wettkampf! Es war anspruchsvoll mit dem Wetter, den Scheiben und dem Stand. Die Startserie war etwas schwierig, aber dann habe ich mich ja ganz gut gefangen.“

Bundestrainer Axel Krämer war begeistert von seiner Athletin: „Nele hat den Damm gebrochen, nun kann es weitergehen. Mit Platz fünf hat sie sich einer Position in der Welt erarbeitet, die ganze Weltspitze war hier dabei.“ Krämer hatte auch eine Erklärung dafür, dass es so lief: „Gewitter, Regen, Nebel. Heimische Bedingungen, die wir gut zu Hause trainieren konnten. Es war einfach unser Wetter.“

Auch Valentina Umhöfer überzeugte bei ihrem zweiten Weltcup überhaupt und schoss mit 112 Treffern Bestleistung, der mit Platz 13 belohnt wurde. Krämer lobte die 20-Jährige: „112 Treffer und nur zwei Scheiben vom Shootoff entfernt – sie hat den Anschluss hergestellt und zählt nun zum Damenteam.“ Katrin Wieslhuber hatte sich sicherlich mehr als 102 Scheiben und Platz 49 vorgestellt.

Skeet Männer: Guter Start für Tilo Schreier

Nach dem ersten Tag im Männer-Wettbewerb liegt Tilo Schreier aussichtsreich im Rennen: 49 von 50 möglichen Scheiben traf Schreier und liegt mit zehn (!) weiteren Sportlern gleichauf auf Platz sechs. Ralf Buchheim (46 Treffer, Platz 51) und Vincent Haaga (44 Treffer, Platz 94) wollen mit einem guten zweiten Tag noch weiter nach oben klettern.

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