Deutsche Meisterschaften

DM Bogen Wiesbaden: Das WM-Team räumt ab

12.09.2021 17:23

Glanzvoll und sonnig endeten die Deutschen Meisterschaften im Bogensport in Wiesbaden. Dabei räumte das WM-Team, das ab der kommenden Woche in Yankton/USA (19. bis 26. September) auf Medaillenjagd geht, fünf von sechs Medaillen ab. Und für ein Duo war es ein ganz besonderer Tag.

Foto: Eckhard Frerichs / Erfolgsrezept: Elisa Tartler hatte ihre Mutter Conny im Goldfinale hinter sich und bejubelte hinterher ihrern ersten DM-Titel bei den Erwachsenen.
Foto: Eckhard Frerichs / Erfolgsrezept: Elisa Tartler hatte ihre Mutter Conny im Goldfinale hinter sich und bejubelte hinterher ihrern ersten DM-Titel bei den Erwachsenen.

Elisa Tartler (SV Bavaria Thulba) und Maximilian Weckmüller (BSC Vellmar), privat ein Paar, waren im Sommer knapp an der Olympia-Teilnahme gescheitert und jeweils als Ersatzschützen nominiert. Auf dem Bowling Green zeigten sie ihre Klasse und gewannen jeweils ihren ersten DM-Titel bei den Erwachsenen. Tartler legte vor und setzte sich im Goldfinale 6:2 (28-27, 24-26, 28-22, 27-22) gegen Michelle Kroppen (SV GutsMuths Jena) durch, Weckmüller legte kurze Zeit später mit einem 6:2 (28-27, 28-28, 27-26, 27-27) gegen Felix Wieser (FSG Tacherting) nach. „Das ist ein bisschen wie ein Comeback, denn an der verpassten Olympia-Teilnahme hatte ich zu schlucken“, gab Weckmüller zu. Alle vier Goldfinalisten sowie die DM-Dritte Katharina Bauer (BSG Raubling) fliegen Ende der nächsten Woche zur WM nach Yankton/USA, sodass auch Bundestrainer Oliver Haidn zufrieden war. Der sechste WM-Fahrer, Florian Unruh, startete nicht bei der DM, gewann bei der parallel stattfindenden Feldbogen-EM die Goldmedaille. Bronze bei den Männern ging an Johannes Maier.

Das ist ein bisschen wie ein Comeback, denn an der verpassten Olympia-Teilnahme hatte ich zu schlucken!

Maximilian Weckmüller zu seinem DM-Titel

Foto: Eckhard Frerichs / Maximilian Weckmüller gewann erstmals den DM-Titel bei den Männern.
Foto: Eckhard Frerichs / Maximilian Weckmüller gewann erstmals den DM-Titel bei den Männern.

Im Duell der Seriensiegerinnen im Juniorinnenbereich - Kroppen hatte von 2014 bis 2016, Tartler von 2017 bis 2019 die DM-Titel geholt - zeigte sich Tartler frischer und konstanter oder wie die Siegerin im Anschluss sagte: „Es ist Tagesform abhängig, mal gewinnt die eine, mal die andere.“ Weckmüller hatte sich den Sieg über die Jahre verdient und meinte erleichtert nach dem feststehenden Titel: „Endlich! Ich habe mich nach Bronze 2018 und Silber 2019 rangekämpft.“ Dabei vertrauten beide auf ein „Geheimrezept“, denn Mutter Tartler („Meine Mama stand das erste Mal hinter mir, sie war aufgeregter als ich!“) bzw. Vater Weckmüller („Es ist lange her, dass er als Trainer dabei, und es war ein tolles Erlebnis für mich.) standen im Finale hinter ihrem Nachwuchs und gaben somit reichlich Rückhalt.

Ich habe jeden Pfeil als Abschluss meiner Juniorinnenzeit gesehen!

Charline Schwarz zu ihrem DM-Titel bei den Juniorinnen

Bei den Juniorinnen krönte Charline Schwarz ihre formidable Saison mit dem DM-Titel: Nach Olympia-Bronze im Team, Einzel-Bronze bei der Juniorinnen-WM lieferte sie sich mit Elena Idensen (BSC BB Berlin) ein packendes Duell und machte aus einem 2:4 ein 6:4 (24-28, 26-25, 28-29, 27-26, 28-27). „Ich hatte mir den Titel erhofft, aber ich bin nicht mit dem Zwang reingegangen, gewinnen zu müssen. Ich wollte nur genießen, habe jeden Pfeil als Abschluss meiner Juniorinnenzeit gesehen“, so Schwarz. Dass sie dieses Mal das bessere Ende hatte als Kaderkollegin Idensen freute Schwarz, sie hätte aber der Konkurrentin den Titel ebenfalls gegönnt. Weitere Duell sind auf jeden Fall vorprogrammiert oder in den Worten von Schwarz: „Wir werden uns noch oft genug in der Karriere gegenseitig platt machen.“ Bronze ging an Svenja Herrmann (ASC Göttingen).

Bei den Junioren konnte mit Niklas Hammann (SGi Ditzingen) ein Außenseiter den Titel holen. Im Finale setzte sich der Qualifikations-Achte mit 8:7 im Stechpfeil nach 5:5 (24-24, 27-24, 26-29, 28-23, 23-28) gegen Lars Utscheid (TG Konz 1885) durch. Nachdem Utscheid nur eine Sieben vorgelegt hatte, „wollte ich so rangehen, dass ich nicht weiß, wie er steckt.“ Die Acht reichte und bedeutete für Hammann zum Abschluss seiner Juniorenzeit nach zwei DM-Titeln im Feldbogen („Mir macht beides Spaß, das ist das Wichtigste.“) der erste im WA-Bereich im Freien: „Der Titel bedeutet mir viel, weil es ein schöner Abschluss meines Junioren-Jahres ist. Die Qualifikation war nicht gut, aber ich bin in den Matches neu an die Sache rangegangen und das hat geklappt.“ Bronze ging an Domenic Merkel (SV Moosbach).

Auf der Sportanlage Kleinfeldchen wurden die Medaillengewinner in den Recurve-Klassen Schüler A, SeniorInnen und Masters ausgeschossen. Die stolzen neuen Deutschen Meister heißen Knut Jacubczik (VFL Tremsbüttel, Schüler A), Paulina Middendorff (Hammer SportClub 2008, Schülerin A), Hubert Schulze (SC Eichenlaub Pressath, Senioren), Elke Lohkamp(BogenTeam Cölln, Seniorinnen), Ludwig Stammberger (FSG Tacherting, Masters) und Kerstin Blanke (VfL Grasdorf, Masters weiblich).

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