Eine der prestigeträchtigsten – weil anspruchsvollsten – Pistolen-Disziplinen ist der Wettbewerb mit der Freien Pistole, auch wenn diese Disziplin nicht mehr olympisch ist. Und so machten die aktuellen DSB-Kaderschützen die Medaillen weitestgehend unter sich aus – fast! Michael Schwald (SV Oberkirch) war mit starken 565 Ringen der Deutsche Meistertitel sicher, aber auf Rang zwei schob sich Patrick Meyer (SV Diez-Freiendiez) mit 555 Ringen in die Phalanx der Nationalkaderschützen. Robin Walter (SV Oberkirch) blieb so mit 540 Ringen die Bronzemedaille, und Matthias Holderried (Sportschützen Gau 704) purzelte mit 536 Ringen aus den Medaillenrängen. In den weiteren Altersklassen durften sich Andreas Liedl (Wildbachschützen Landshut) und der mehrfache Vorderlader-Weltmeister Josef Wegscheider (Singoldschützen Großaitingen) als neue Deutsche Meister feiern lassen.

Klasse Ergebnisse wurden auch mit dem Kleinkalibergewehr auf die Distanz von 100 Metern gezeigt. Der Sieger bei den Herren I, Erik Hess (SV Bodenheim), musste 298 Ringe aufbieten, um sich den nationalen Meistertitel zu sichern und Pascal Walter (SSG Dynamit Fürth, 297 Ringe) auf den Vizemeister-Platz zu verdrängen. Noch enger ging es im Rennen um Bronze zu. Hier musste bei einem Gleichstand von 296:296-Ringen von Bastian Blos (Ohligser SGem) und Maximilian Ulbrich (SG Wilzhofen) die vorletzte Serie herangezogen werden, mit dem besseren Ausgang für Bastian Blos (99:98-Ringe). Die Damenklasse I entschied mit einem tadellosen Ergebnis von 299 Ringen Anita Mangold für sich (SGi Stetten/Rems). Um die weiteren Medaillenränge kämpften mit Isabella Straub (Forstschützen Ebersberg), Antonia Back (Treff Schimborn) und Hanna Bühlmeyer (SSV Hesselberg) drei bayerische Schützinnen. Im Endspurt warf die Vizeweltmeisterin Isabella Straub all ihre Erfahrung in die Waagschale und schoss mit vollen 100 Ringen aus. Das war auch notwendig, da ihre Konkurrentinnen ebenfalls mit 296 Ringen ins Ziel gekommen waren und ein Blick auf die letzte Serie die Entscheidung über das Ranking bringen musste. Damit sicherte sich Isabella Straub den Vize-Meistertitel, Bronze ging an Antonia Back. In den weiteren Klassen der KK-100-Meter-Schützen durften sich Bernd Back (Treff Schimborn), Bettina Pfeffermann (Kgl. priv. FSG Weilheim), Jürgen Wallowsky (SG Coburg), Carmen Linzner (KKSV Ispringen), Josef Neumaier (Kgl. priv. FSG „Der Bund“ Allach, Hans-Otto Kutrieb (SGem Rehlingen-Siersburg) und Elke Seeliger (SV Stuhr) als Deutsche Meister feiern lassen.

Auf einen engen Dreikampf ließen es Markus Abt (SV Fenken), Colin Fix (KKSV Königsbach) und Dennis Welsch (SGi Diana Eibelhausen) mit dem Kleinkaliber 3x20 Schuss ankommen. Markus Abt hatte sich im Kniendanschlag einen Ring Vorsprung vor seinen beiden Konkurrenten herausgearbeitet und schaffte es, diesen über die Ziellinie zu retten. Mit 589 Ringen gewann er den Deutschen Meistertitel. Mit einem starken Finish von 97 Ringen in der letzten Serie gelang es Colin Fix, Dennis Welsch auf den letzten Metern zu überholen und sicherte sich mit 588 Ringen Silber. Für 587 Ringe ging Bronze an Dennis Welsch. Spannend war, wer in der Juniorenklasse I die Chance ergreifen würde, sich in Abwesenheit der besten deutschen Junioren (sie schießen bei den Weltmeisterschaften in Lima) den nationalen Titel zu sichern. Es war Tom Barbe (Sportschützen-Team Wetterau), der die Gunst der Stunde nutzte und sich mit 573 Ringen Gold schnappte. In der Juniorenklasse II war Nils Friedmann (SV Birkenhard) mit starken 583 Ringen erfolgreich. Die Klasse der Herren II entschied Michael Klein (SV Fenken) für sich.

In der Druckluftwaffenhalle fanden die Zimmerstutzenschützen der Altersklassen III und IV ihre nationalen Titelträger in Rolf Söthe (DSC Wanne-Eickel), Andrea Tafertshofer (SV St. Hubertus Hechendorf) und Erich Huber (Hubertus Bronnen).

In der Finalhalle versuchten die Laufende-Scheibe-Schützen auf 50 Meter mit dem Kleinkalibergewehr und auf 10 Meter mit dem Druckluftgewehr ihr Glück. Im Mixed-Lauf auf 50 Meter war Kris Großheim (TuS Schwanheim) nicht zu schlagen, der sich zudem den Meistertitel auch im Normallauf auf 10 Meter in der Klasse Herren I sicherte. Bei den Schülern ließ Fritz Müller (SSC Neiden) seine Konkurrenten hinter sich, und in der Juniorenklasse schob sich Julian Gebauer (DJK-SV Sommerach) an die Spitze der Ergebnisliste.

Aus der Pistolenhalle war das tiefe Wummern der großkalibrigen Sportrevolver zu hören. Mit dem Sportrevolver .44 Magnum gewann in der Klasse Herren I Dr. Jens Hillerich (Mühlheimer SV), in der Klasse Herren II war sein Mannschaftskollege Dr. Markus Bartram erfolgreich, die Wertung der Herren III ging an Peter Schmitz (1. SV Friedberg-Feuerbach), und in der Klasse der ältesten Sportrevolverschützen wurde Udo Weik (KKSV Stebbach) Deutscher Meister. In den Klassen der Sportrevolverschützen .357 Magnum gewannen Alexander Schell (Schützenkameradschaft Wissgoldingen), David Limbach (SV Edelweiß Altomünster), Kai Bomans (Kgl. priv. FSG Pfronten) und Olaf Terkowski (SK Luhdorf-Roydorf).

Bleibt noch der KK-Wettkampf 3x40 der körperbehinderten Sportler der Klasse SH 1. An der Spitze entfachte ein Duell zwischen der Paralympics-Teilnehmerin Elke Seeliger (SV Stuhr) und dem mehrfachen paralympischen Champion Josef Neumaier (Wacker Burghausen). Im Kniendanschlag lagen beide Ausnahmesportler noch gleichauf, doch im Liegendanschlag kam Josef Neumaier ins Hintertreffen. Es gelang ihm auch nicht mehr, den Rückstand aufzuholen und musste sich so mit 1138 Ringen und dem Vize-Meistertitel zufrieden geben. Elke Seeliger feierte mit 1144 Ringen den Deutschen Meistertitel in der Königsklasse.

(BSSB)