Weltmeisterschaften

Flinten-WM Osijek: Murche verpasst Finale im Shootoff

28.09.2022 16:59

Die deutschen Trapschützen haben bei der Weltmeisterschaft in Osijek/CRO (21. September bis 11. Oktober) den erhofften Finalplatz knapp verpasst: Kathrin Murche landete in der Qualifikation 116 Treffer, schied aber im Stechen um den achten und letzten Finalplatz trotz „Matchball“ aus. „Sie ist eine sehr gute Shootoff-Schützin, leider konnte sie den Matchball nicht verwerten, den ihr die Kasachin vorgelegt hat“, sagte Bundestrainer Uwe Möller.

Foto: ISSF / Kathrin Murche zeigte bei der WM Saisonbestleistung, verpasste das Finale jedoch im Shootoff.
Foto: ISSF / Kathrin Murche zeigte bei der WM Saisonbestleistung, verpasste das Finale jedoch im Shootoff.

Im Shootoff standen sich Murche, die Kasachin Dmitriyenko und die Libanesin Bassil gegenüber. Nach einem Fehler beim zweiten Schuss war Bassil schnell raus, Murche und Dmitriyenko trafen die ersten vier Scheiben. Dann unterlief der Kasachin ein Fehler und Murche musste „nur“ noch treffen. Doch sie verfehlte die Finalscheibe ebenso wie die nächste, sodass sie das Finale der besten acht Schützinnen und die Chance auf Edelmetall und Quotenplatz verpasste: “Wir waren knapp dran, aber das letzte Quäntchen im Shootoff hat gefehlt. Sie hat gezeigt, was sie kann. Ihr gehört die Zukunft“, zeigte sich Möller trotz des unschönen Ausgangs zufrieden mit der 22-Jährigen. Murche selber meinte: „Natürlich bin ich enttäuscht, dass ich es nicht in das Finale geschafft habe, ich habe auch wirklich gekämpft. Dennoch habe ich zum Jahreshöhepunkt meinen stärksten internationalen Wettkampf dieses Jahr geschossen, konnte also meine Leistung einigermaßen abrufen. Deswegen habe ich gemischte Gefühle.“

Sie hat gezeigt, was sie kann. Ihr gehört die Zukunft!

Bundestrainer Uwe Möller zu Kathrin Murche

Murche hatte am ersten Tag der Qualifikation ihre Klasse unter Beweis gestellt und nach zwei Runden das Tableau mit 49 Treffern angeführt, „obwohl sie da schon mit einem Infekt zu kämpfen hatte. Sie musste zwischendurch immer behandelt werden“, berichtet Möller. Am zweiten Tag musste sie dem Infekt Tribut zollen und verlor ihre glänzende Ausgangsposition. „Das war einfach Mist. Da habe ich einfach zu viel liegen lassen und ich hätte mir das Shootoff ersparen können. Ich war aber nach dem ersten Tag auch total aufgeregt“, gibt Murche Einblicke in ihre Gefühlslage. Demnach galt es in der fünften und letzten Serie nochmals anzugreifen und fehlerfrei zu schießen. Das gelang mit 24 Treffern nahezu perfekt, am Ende hatte sie 116 Treffer: „Sie hat gekämpft wie eine Löwin!“

Das war einfach Mist. Da habe ich einfach zu viel liegen lassen!

Kathrin Murche über ihren zweiten Qualifikationstag

Katrin Quooß steigerte sich enorm und landete am Ende bei 115 Treffern auf Rang elf. Gleich drei „Volle“ gelangen der Weltmeisterin von 2014, der eine schlechte Runde (19 Treffer) zum Verhängnis wurde. „Katrin hat mit Platz elf einen würdigen Abschied von ihrer erfolgreichen internationalen Karriere gefeiert. Sie hört Ende des Jahres aus persönlichen Gründen auf. Sie hat gestern und vorgestern zwei schwache Startserien gehabt und ansonsten voll geschossen. Wir wünschen Katrin für ihre weitere Zukunft alles Gute“, war Möller etwas wehmütig. Sarah Bindrich begann mit einer 25-er Runde, konnte das Niveau aber nicht halten und fand sich mit 110 Treffern auf Rang 41 wieder.

Katrin, Du wirst uns fehlen!

Uwe Möller über Katrin Quooß, die ihren letzten internationalen Einzel-Wettkampf schoss

Das Männer-Trio Paul Pigorsch (118), Andreas Löw (112) und Steve Eidekorn (110) kam in dem riesigen Teilnehmerfeld (154 Starter) auf die Plätze 31, 90 und 104 und blieb damit deutlich hinter den eigenen Erwartungen. Der Finaleingang lag bei 120 Treffern und somit durchaus im Bereich des Möglichen. Lediglich Pigorsch konnte annähernd seine Bestform erreichen. Möller sagte: „Die Männer spielten leider keine Rolle. Sie haben sich viele individuelle Fehler geleistet. Paul hätte voll schießen müssen, es sind leider nur 23 geworden.“

Zeit zum Verschnaufen bzw. Ärgern bleibt keine. Denn am Donnerstag, 29. September, geht es mit dem Mixed-Wettbewerb direkt weiter. Dann gehen die Duos Murche & Löw sowie Pigorsch & Quooß für den DSB an den Start.

Das deutsche Team bei der WM in Osijek

Trap Erwachsene: Andreas Löw, Paul Pigorsch, Steve Eidekorn, Kathrin Murche, Sarah Bindrich, Katrin Quooß

Skeet Erwachsene: Vincent Haaga, Felix Haase, Sven Korte, Nadine Messerschmidt, Nele Wißmer, Christine Wenzel

Skeet Juniorinnen: Annabella Hettmer, Emilie Bundan, Isabel Wassing

Trap Junioren: Moritz John

Trainer & Betreuer: Uwe Möller, Karsten Bindrich, Nadine Athenstedt, Irina Franke, Axel Krämer, Jürgen Raabe, Tino Wenzel, Philip Haude, Michel Gomez Krämer

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