Weltcup
Weltcup Rio de Janeiro: Maximilian Dallinger gewinnt Einzel-Silber
Maximilian Dallinger (Freising) hat beim Weltcup in Rio de Janeiro/BRA (14.-19. September) für den nächsten deutschen Erfolg gesorgt: Dallinger gewann im Einzel mit dem Luftgewehr die Silbermedaille, es war für ihn die erste Einzelmedaille bei einem Weltcup, nachdem er bereits zwei Mixed-Medaillen bei Weltcups gewinnen konnte. Anna Janßen (Freising) verpasste das Finale der besten acht Schützinnen denkbar knapp.
Im Finale startete Dallinger solide: 51,7 Ringe nach fünf Schuss bedeuteten Platz vier, nach der zweiten Fünfer-Serie lag er immer noch auf dieser Position, hatte den Rückstand auf die Führenden jedoch verringert (104,2). Es folgten die Einzelschüsse und nach Nummer fünf (10,6) und sechs (10,8), lag der Freisinger plötzlich vorne. Dallinger blieb stabil, hatte bei den Folgeschüssen immer einen sehr guten und einen schwächeren (aber immer noch Zehnerwertungen). Somit blieb es sehr eng zwischen dem Italiener Danilo Sollazzo, dem Norweger Jon-Hermann Hegg und Dallinger. Nach dem 21. Schuss übernahm der Italiener die Führung von Dallinger, der nochmals verkürzte. Vor dem letzten Schuss hieß es 239,8:240,2 aus Sicht des DSB-Athleten. Doch Dallinger gelang „nur“ eine 10,2, während Sollazzo eine 10,8 auf die Scheibe brachte und somit den Sieg nach Hause fuhr. Für Dallinger war es dennoch ein großer Erfolg, schließlich konnte er endlich seine erste Einzelmedaille im Weltcup-Circuit feiern: „Vom Ergebnis war es Mittelmaß bis obere Tendenz, aber nicht absolut hochkarätig, aber sehr eng und spannend. Es war ordentlich Druck drauf, da geht einem auch schon etwas die Düse. Die körperliche Anspannung überträgt sich bei mir definitiv auf das Gewehr, deshalb nehme ich es nochmals etwas fester. Es hat Spaß gemacht, gerne wieder!“
Bereits in der Qualifikation hatte der 26-Jährige einen glänzenden Wettkampf gezeigt: 631,1 Ringe sind absolute Weltklasse und brachten ihn auf Position drei: „Wir hatten uns vorgenommen, im Wettkampf Aufgaben zu setzen. Hier hieß es: Sieben Schuss durchziehen und dann wieder eine Aufgabe. Das hat gut funktioniert, man schaut nicht so auf das Ergebnis der einzelnen Serien.“ Das klappte hervorragend, auch wenn natürlich irgendwann der Blick auf die Anzeigetafel kam: „So gut war ich nach 40 Schuss noch nie unterwegs, das Finale war im Blick. Es wurde dann ein bisschen schwieriger, ich habe gekämpft, und die letzten vier Schuss waren noch einmal gut und wichtig. Es war richtig gut, es war ein Wettkampf zum Genießen.“ Und ein wenig Anteil daran hatte auch der Österreicher Patrick Diem, der Konkurrent Dallinger ein Oberteil der Unterbekleidung lieh, da diesem das in der Nacht zuvor geklaut worden war.
Die zwei anderen DSB-Starter, Maximilian Ulbrich und David Koenders, landeten auf den Plätzen 13 (628,4) und 27 (625,5).
In der Frauen-Konkurrenz musste Anna Janßen trotz sehr starker 630,5 Ringe in der Qualifikation um die Final-Qualifikation bangen. Denn sie schoss im ersten Durchgang, und in diesem waren bereits vier Athletinnen noch besser als die DSB-Schützin. Und auch im zweiten Durchgang platzierten sich vier weitere Konkurrentinnen als noch besser – es war eine qualitativ ganz hochwertige Qualifikation. Bitter für Janßen: Sie war auf das Zehntel ringgleich mit der Inderin Elavenil Valarivan, doch diese hatten einen Innenzehner (56:55) mehr auf dem Konto.
Jolyn Beer (625,1) und Lisa Müller (621,1) belegten die Plätze 39 und 55.
Das deutsche Team in Rio
Gewehr: Jolyn Beer (Neustadt am Rübenberg), Anna Janßen (Freising), Lisa Müller (Weingarten), Maximilian Dallinger (Freising), David Koenders (Mossautal), Maximilian Ulbrich (Wielenbach)
Pistole: Paul Fröhlich (Hitzhofen), Michael Schwald (Lörrach), Svenja Berge (Bad Camberg), Josefin Eder (Müllrose), Monika Karsch, Sandra Reitz (beide Regensburg), Michelle Skeries (Potsdam)
Betreuer: Claudia Verdicchio-Krause, Achim Veelmann, Wolfram Waibel, Sandra Hof