Weltcup
Weltcupfinale Kairo: Drei DSB-Medaillen schon sicher
Drei Medaillen sind den deutschen Schützen beim Weltcupfinale in Kairo/EGY (28. November bis 2. Dezember) bereits sicher: Denn mit Christian Reitz, Robin Walter und Sandra Reitz stehen gleich drei Luftpistolenschützen unter den letzten Vier (es gibt zwei Bronzemedaillen). In drei weiteren Disziplinen greifen am Samstag insgesamt sechs DSB-Athleten ebenfalls nach Medaillen.
Luftpistole Männer: Walter und Reitz gewinnen ihre Halbfinals
Als Fünfte bzw. Sechste hatten sich Walter und Reitz für die Halbfinals (die sogenannten Ranking Matches) qualifiziert, in diesen drehten beide DSB-Athleten aber so richtig auf. Zunächst gewann der 23-jährige diesjährige Europameister Walter sein Halbfinale mit 198,6 Ringen, wobei er die Konkurrenz von Beginn an dominierte. Und das, obwohl er noch nicht ganz auf seiner Höhe ist: „Ich bin krankheitsbedingt noch nicht wieder auf meinem Leistungslevel, daher ist es sehr gut, dass ich Bronze bereits sicher habe. Auf jeden Fall ist mein erste Weltcupfinale schon erfolgreich.“ Anschließend machte es Routinier Reitz es noch besser, indem er 202,0 Ringe auf die Scheibe brachte und damit die Rivalen deutlich distanzierte. „Das war ein schöner Abschluss eines langen Tages. Es war ein gelungenes Ranking Match.“ Im Kampf um die Medaillen und das Preisgeld geht es für das DSB-Duo am Freitag, 2. Dezember, nun gegen Damir Mikec/SRB und Emils Vasermanis/LAT.
Luftpistole Frauen: Reitz steigert sich mächtig
Den perfekten Luftpistolen-Tag rundete Sandra Reitz mit einer gelungenen Vorstellung ab: Nachdem die Bundesligaschützin der SSG Dynamit Fürth schwach in das Ranking Match gestartet war (47,5 Ringe), steigerte sie sich kontinuierlich und eroberte nach einer bärenstarken 51,3 in der dritten Serie den zweiten Platz. Den sicherte sie mit einer abschließenden 50,4 und einer Gesamtringzahl von 199,2. Im Medaillenmatch geht es nun gegen drei weitere Bundesligaschützinnen, nämlich Anna Korakaki/GRE (SV Waldkirch), Zorana Arunovic/SRB (ehemals SGi Ludwigsburg) und Camille Jendrezewski/FRA (SGi Waldenburg).
Luftgewehr Frauen: Starker Janßen fehlen 0,7 Ringe
Anna Janßen war einzige DSB-Starterin mit dem Luftgewehr und hatte sich als Achte gerade so für das Halbfinale qualifiziert. In diesem zeigte die zweifache Weltcupsiegerin dieses Jahres eine sehr starke Leistung, schoss in den vier Fünferserien nicht eine Neunerwertung, kam auf 209,3 Ringe und musste sich dennoch den zwei US-Amerikanerinnen Sagen Maddalena und Alison Weisz um 0,7 bzw. 0,9 Ringen geschlagen geben. Damit belegte sie Platz fünf.
KK-Disziplinen: Sechs weitere Medaillenchancen für DSB-Athleten
Eine Medaillenchance haben definitiv auch Lisa Müller und Anna Janßen im Kleinkaliber-Dreistellungskampf, das Schnellfeuerpistolen-Trio Florian Peter, Christian Reitz und Oliver Geis sowie Sportpistolen-Europameisterin Doreen Vennekamp.
Müller und Janßen zeigten im Vorkampf ganz starke Leistungen und schoben sich mit 593 Ringen (Müller) bzw. 592 Ringen (Janßen) auf die Positionen zwei und drei. Dabei lieferte Janßen im Stehend-Anschlag zwei perfekte 100-er Serien („Ich bin einfach nur froh, dass ich es mit meinem Stehend noch drehen konnte und am Samstag im Finale bin.“), Müller schoss in allen drei Stellungen gleich stark und war dementsprechend zufrieden: „Ich bin superglücklich und sehr froh, dass ich nochmals zeigen konnte, was ich auf dem Kasten habe. Außerdem bin ich sehr happy mit meinem Stehend-Ergebnis, da wir kurzfristig noch etwas geändert haben, was offensichtlich sehr gut funktioniert. Ich freue mich sehr auf das Finale am Samstag.“ Dann geht es um die Medaillen, wenn die besten Acht (2x NOR, 2x GER, 1x DEN, IND, SUI, SLO) antreten.
Am 3. Dezember stehen auch die „drei Musketiere“ mit der Schnellfeuerpistole: Peter (582, 5. Platz), Reitz (582 (6. Platz) und Geis (581, 7. Platz) sicherten sich souverän den Platz im Halbfinale, wobei Geis ein besseres Ergebnis in der letzten Vier-Sekunden-Serie hergab (91 Ringe). „Die Ergebnisse waren nicht berauschend, aber zumindest sind alle Drei in den Ranking Matches“, kommentierte Bundestrainer Detlef Glenz. Dort gibt ein rein deutsch-französisches Halbfinale mit Peter, Geis sowie Olympiasieger Jean Quiquampoix und Europameister Clement Bessaguet (Glenz: „Für Olli und Florian wird es schwer werden, sich zu behaupten, aber wer weiß?“), Reitz tritt gegen Athleten aus Korea, Japan und Aserbaidschan an (Glenz: „Das sind die vermeintlich leichteren Gegner!“).
Doreen Vennekamp konnte wieder einmal auf ihre herausragenden Fähigkeiten im Duell-Teil vertrauen. Mit 297 Ringen schoss sie das beste Ergebnis und schob sich von Rang neun nach dem Präzisionsteil noch auf Platz fünf mit insgesamt 585 Ringen. Dagegen hatte Monika Karsch wieder einmal Pech: Ringgleich (580) mit der Thailänderin Tanyaporn Prucksakorn landete Karsch aufgrund des einen Innenzehners weniger (19:20) nur auf Platz neun und muss daher zusehen, wenn Vennekamp und die anderen sieben Finalistinnen am 3. Dezember um die Medaillen schießen.
Folgende DSB-Sportler nehmen am Weltcupfinale teil
Doreen Vennekamp (Sportpistole, 1. Platz)
Monika Karsch (Sportpistole, 6. Platz)
Sandra Reitz (Luftpistole, 10. Platz)
Christian Reitz (Luftpistole, 12. Platz und Schnellfeuerpistole, 3. Platz)
Robin Walter (Luftpistole, 14. Platz, rückte nach)
Florian Peter (Schnellfeuerpistole, 4. Platz)
Oliver Geis (Schnellfeuerpistole, 10. Platz)
Anna Janßen (Luftgewehr, 10. Platz & KK-Dreistellungskampf, 5. Platz)
Lisa Müller (KK-Dreistellungskampf, 10. Platz)