Weltcup

Weltcup Peking: Oliver Geis holt Silber und Quotenplatz

26.04.2019 10:14

Man hörte den Stein förmlich fallen: Oliver Geis holte beim Weltcup in Peking/China (21.-29. April) zum Doppelschlag aus und sicherte sich mit der Schnellfeuerpistole nicht nur die Silbermedaille sondern auch den ersehnten Quotenplatz für Deutschland. Allen Grund zur Freude hatten auch Monika Karsch und Michael Heise, denn sie zeigten ebenfalls eine tolle Vorstellung im Mixed-Team-Wettbewerb Luftpistole.

Foto: DSB / Geis holt den ersehnten Quotenplatz für Deutschland
Foto: DSB / Geis holt den ersehnten Quotenplatz für Deutschland

Während nach den tollen Ergebnissen im Vorfeld alle Blicke auf Olympiasieger Christian Reitz ruhten, schlich sich einer aus dem Hintergrund heran: Oliver Geis. Bereits nach Tag eins waren die Chancen auf eine Finalteilnahme von Reitz geschrumpft, denn 287 Ringe reichten gerade einmal für Platz 29, Geis hingegen glänzte mit 295 Ringen und reihte sich auf Platz zwei ein – und behielt bis zuletzt die Nerven. Reitz hatte recht, als er im Vorhinein sagte: „Wir haben eine starke Truppe.“

Nach überragender Vorstellung in der Qualifikation mit 589 Ringen und Platz eins zog der Mengerskirchener Geis als einer der Top-Favoriten ins Finale ein. Das Besondere: Schon mit dem Finaleinzug hatte der Deutsche den Quotenplatz sicher, denn sowohl Frankreich als auch China (2) hatten ihre bereits in der Tasche. Und da in Peking drei Quotenplätze vergeben werden, durfte sich Geis bereits vor dem Finale freuen. Dennoch hieß es volle Konzentration im Finale. Von Anfang an fand er gut in den Wettkampf, hielt sich immer innerhalb der ersten drei Plätze auf, konnte sogar zeitweise die Führung übernehmen. Ein spannendes Duell an der Spitze zwischen ihm und der Nummer eins der Welt, dem Chinesen Junmin Lin, entstand. Doch am Ende war dieser zu stark für Oliver Geis, der lange Parole bot. Mit 35:31 Hits ging Gold vor heimischem Publikum an China, Silber an Deutschland. „Es ist immer gut, mehrere Asse im Ärmel zu haben, solange eines davon sticht“, zeigte sich Bundestrainer Detlef Glenz erleichtert. Christian Reitz konnte sich am Ende noch auf Rang 12 (581 Ringe) steigern, Aaron Sauter kam mit 575 Ringen auf Platz 30.

Es ist immer gut, mehrere Asse im Ärmel zu haben, solange eines davon sticht.

Detlef Glenz, Bundestrainer Schnellfeuerpistole

Karsch und Heise stark im Mixed-Wettbewerb Luftpistole

Ebenfalls Grund zu strahlen hatte das Mixed-Team Luftpistole, bestehend aus Monika Karsch und Michael Heise. Beide fanden sich im neu gestalteten Mixed-Wettbewerb gut zurecht und zogen mit 483 Ringe als Vierte in die Finalrunden ein. „Beide haben eine sehr konzentrierte Leistung gezeigt“, äußerte sich Bundestrainerin Barbara Georgi lobend. Statt vormals 40 Schuss werden nun nur noch 25 Schuss im Vorkampf geschossen, die besten acht Teams treten anschließend im direkten Duell an und schießen erneut 15 Schuss. Die vier Gewinner der Matches ziehen ins Halbfinale ein, wiederum die beiden Sieger schießen um Gold und Bronze. Wer in den Medaillenmatches als erstes 16 Punkte erreicht, gewinnt. „Wir haben das Finale nie trainieren können“, berichtet die Bundestrainerin und erklärt weiter: „Sich eine halbe Stunde nach dem Vorkampf erneut voll zu konzentrieren, ist extrem schwer.“ Vor allem Monika Karsch hatte nach ihrer tollen Vorleistung im Viertelfinale gegen Indien ihre Probleme, und so verlor Deutschland am Ende deutlich gegen die späteren Sieger. Barbara Georgi ist trotzdem stolz auf ihre Schützlinge: „Wir haben wieder ein kleines bisschen ‚Hallo‘ gesagt und gezeigt, dass auch Deutschland zur Weltspitze dazugehört.“ Das zweite Mixed Team Grimm/Hochmuth belegte Rang 29.

Gewehrschützen ohne Chance auf Finalteilnahmen

Weniger gut lief es bei den Gewehrschützen. Das Duo Anna Janßen/Julian Justus kam zum Einstand auf Rang 16 (520,3 Ringe), Isabella Straub und André Link landeten hingegen auf einem enttäuschenden 52. Platz (515,1 Ringe). Ein ähnliches Bild zeigte sich auch im Luftgewehr-Wettkampf der Männer. Mit 625,2 Ringen wurde André Link bester Deutscher auf Rang 33, Julian Justus (624,8 Ringe) und Maximilian Dallinger (623,3 Ringe) reihten sich auf den Plätzen 40 und 51 ein und verpassten damit deutlich den angestrebten Finalplatz. Die letzte Chance im Gewehrbereich, einen der begehrten Quotenplätze mit nach Hause zu nehmen, bietet sich nun im KK-Dreistellungskampf der Frauen am Sonntag.

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