Bundesliga

Bundesligafinale Wiesbaden: Erneuter Triumph der BSG Ebersberg

24.02.2024 19:52

Die BSG Ebersberg bleibt das Maß der Dinge in der Bundesliga Bogen: Der Titelverteidiger in der Besetzung Michelle Kroppen, Elisa Tartler und Maximilian Weckmüller gewann das Bundesligafinale in Wiesbaden vor 680 begeisterten Zuschauern 7:3 (59-59, 60-58, 59-55, 56-58, 58-57) gegen Sherwood BSC Herne. Für Ebersberg war es der vierte Titel bei den vergangenen fünf Auflagen. Bronze ging an die SGi Welzheim nach einem 7:1 (58-57, 57-57, 57-56, 57-56) gegen den SV Querum.

Foto: Eckhard Frerichs / Ein gewohntes Bild in Wiesbaden: Zum vierten Mal siegten Michelle Kroppen, Trainer Andreas Blaschke, Maximilian Weckmüller und Elisa Tartler mit der BSG Ebersberg.
Foto: Eckhard Frerichs / Ein gewohntes Bild in Wiesbaden: Zum vierten Mal siegten Michelle Kroppen, Trainer Andreas Blaschke, Maximilian Weckmüller und Elisa Tartler mit der BSG Ebersberg.

Goldmatch: Ebersberg zum Vierten
Erstmals seit 2018 stand wieder ein Team der Bundesliga Nord im Goldfinale und war der Herausforderer für den Titelverteidiger: Sherwood BSC Herne gegen BSG Ebersberg oder Tim Großmann, Lukas Winkelmeyer und Mathias Kramer gegen Michelle Kroppen, Elisa Tartler und Maximilian Weckmüller lautete das letzte Duell des Tages. Und das Match begann hochklassig, Ebersberg legte 59 Ringe vor, Sherwood zog gleich. Und es ging so weiter: Der Titelverteidiger, der im Goldfinale die Reihenfolge änderte und Welt- und Europameisterin Kroppen als finalen Schützen aufstellte, legte perfekte 60 Ringe vor und übte Druck auf den Kontrahenten aus, der mit zwei Neunern bei den sechs Pfeilen dieses Mal nicht egalisieren konnte. Der Rückstand zeigte Wirkung, Großmann begann die dritte Passe mit einer Acht, sodass Sherwood nach drei Pfeilen mit 28-30 hinten lag. Eine weitere Acht von Großmann war gleichbedeutend mit dem Verlust der dritten Passe, denn das Ebersberger Trio blieb nahezu perfekt und erarbeitete sich beim Stand von 5:1 „Match-Passen“. Aber Sherwood mit dem bärenstarken 20-jährigen Kramer wehrte sich und verkürzte nach einem 58-56 auf 3:5. Aber zu mehr langte es nicht: Sherwood legte „nur“ 28 Ringe vor, Ebersberg konterte mit 30. Und auch die 29 Ringe der Schützen aus Nordrhein-Westfalen machten das Ebersberger Trio nicht nervös: Kroppen war es vorbehalten, mit einer Neun das Match zu beenden. Anschließend gab es mittlerweile bekannte Bilder: Eine lila-weiße Jubeltraube der drei Erfolgsschützen mit Trainer Andreas Blaschke, die sich über den vierten Titel bei den vergangenen fünf Auflagen freuten. „Wir sind happy, dass es für uns wieder gelangt hat. Ich glaube, wir haben ein paar 60-er geschossen“, meinte Tartler, und Kroppen machte gleich eine Kampfansage: „Wir haben jetzt zum zweiten Mal zweimal in Folge gewonnen, und nächstes Jahr wollen wir das Tripple holen. Wir haben sehr gut zusammengearbeitet und das ist der Lohn.“ So sah es auch Trainer Andreas Blaschke: „Ich bin superstolz auf mein Team. Es war kein einfacher Wettkampf, aber sie haben sehr gut zugehört und super gearbeitet.“ Und auch die im Finale unterlegenen Herner waren nicht betrübt. Bundesliga-Debütant Mathias Kramer meinte: „Das Finale war sehr atemberaubend, die Präsentation ist toll und die Kulisse phantastisch. Ich bin locker reingegangen, weil ich wusste, was wir schießen können, und das haben wir auch gezeigt. Nächstes Jahr wollen wir Gold holen.“

Bronzematch: Nach Silber 2023 nun Bronze 2024
Der Nord-Vize SV Querum traf auf den Süd-Dritten SGi Welzheim. Beide Teams waren in ihren Halbfinals dicht am Goldfinale dran, und so stellte sich die Frage, welches Trio besser mit der Enttäuschung umging. Der Verlauf zeigte: die Welzheimer. Zwar schossen Heiko Keib, Thomas Hasenfuß und Florian Floto stabiler als am Ende des Halbfinals, doch der lange Tag hatte dem ältesten Team der Konkurrenz Kraft gekostet und damit vielleicht auch die entscheidenden Körner, um die Pfeile noch präziser ins Zentrum zu setzen. Mit 58-57 gewannen die Welzheimer Durchgang eins, dabei ging vor allem Jonathan Vetter wie bereits den gesamten Tag über, mit starken Leistungen und zwei Zehnern voran. Nach einem Unentschieden in Satz zwei (57-57), waren die 26 Ringe der Querumer bei den ersten drei Pfeilen zu wenig, um das Match ausgeglichen zu gestalten. Sven Herzig, Jonathan Vetter und Jeff Henckels ließen sich die Chance auf abermaliges Edelmetall nicht nehmen und jubelten nach dem 7:1 (58-57, 57-57, 57-56, 57-56) über den Gewinn der Bronzemedaille.

Halbfinals: Ebersberg & Sherwood Herne setzen sich durch
In den Halbfinals gab es ein reines Süd- und ein reines Nord-Duell: Zunächst trafen die BSG Ebersberg und die SGi Welzheim aufeinander, und damit kam es zu einer Neuauflage des letztjährigen Goldfinals. Damals setzte sich Ebersberg souverän 6:0 durch – dieses Mal sollte es nicht so deutlich werden. Denn der Titelverteidiger trat nicht so stabil auf, wie er es kann: Max Weckmüller schoss in der ersten Passe eine Acht, die jedoch keine Auswirkung hatte, da auch Jeff Henckels das Gold verfehlte und damit die Chance auf die Führung vergab. In der Folge schenkten sich beide Teams nichts und trennten sich zweimal Unentschieden (58-58, 56-56), sodass es mit 4:2 für Ebersberg in die vierte Passe ging. Nach jeweils drei Pfeilen lautete es 29:29, dann sorgten drei Neuner auf Welzheimer Seite für die Vorentscheidung zugunsten der Ebersberger. Tartler in die Zehn, Kroppen in die Neun, Weckmüller in die Neun – das Goldfinale war erneut für die Bayern gebucht.
Das zweite Halbfinale bestritten der SV Querum und Sherwood BSC Herne und damit die Nummer zwei und eins aus dem Norden. Querum hatte sich bereits in der Gruppenphase als enorm stabil und souverän gezeigt und untermauerte dies auch im ersten Satz: Fünf Zehner und eine Neun sorgten für den klaren Sieg in der ersten Passe. Und Heiko Keib, Thomas Hasenfuß und Florian Floto – Letzterer war mit 35 Jahren der „Jungspund“ im Team – waren auch in der Folge nicht zu bezwingen, zumal Tim Großmann, Lukas Winkelmeyer und Mathias Kramer auch im zweiten Satz zu viele Ringe liegen ließen. Aber die Herner wollten sich nicht so geschlagen geben und zeigten in der dritten Passe ihre Qualitäten, die sie zum Nordtitel geführt hatten: Der perfekten 60 konnten die Querumer nichts entgegensetzen. Und das zeigte Wirkung: Sherwood blieb weiterhin stark (58), die Routiniers zeigten Nerven (54). Somit musste zwischen den beiden niedersächsischen Kontrahenten ein finaler fünfter Satz entscheiden. Und dieser war quasi mit dem ersten Pfeil vorbei, denn Keib setzte seinen Pfeil in die Sechs. Und da auch seine Kollegen nur eine Acht und Neun lieferten, war es eigentlich „Pflichtprogramm“ für die Sherwood-Schützen. Doch auch die schossen plötzlich zwei Achter, sodass Youngster Kramer eine Zehn schießen musste. Das tat er, sodass das Trio über die erfolgreiche Aufholjagd, über das 6:4 nach 0:4-Rückstand jubelte.

Foto: Eckhard Frerichs / Zeigte sein großes Talent: Mathias Kramer führte Shewood BSC Herne zur Silbermedaille.
Foto: Eckhard Frerichs / Zeigte sein großes Talent: Mathias Kramer führte Shewood BSC Herne zur Silbermedaille.

Halbfinals
BSG Ebersberg – SGi Welzheim 6:2 (57-56, 58-58, 56-56, 57-56)
SV Querum – Sherwood BSC Herne 4:6 (59-54, 58-57, 54-60, 54-58, 53-54)

Gruppe A: Ebersberg und Sherwood setzen sich durch
Titelverteidiger BSC Ebersberg und Nordmeister Sherwood BSC Herne galten als Favoriten in der Gruppe A. Und Ebersberg - in der Besetzung Elisa Tartler, Michelle Kroppen und Maximilian Weckmüller – war vom ersten Pfeil an voll da und setzte sich souverän in den Matches gegen BSC BB Berlin (6:0), TS 1861 Bayreuth (7:1) und Sherwood (6:0) durch. Dabei überzeugte das Nationalkader-Trio durch die Bank, u.a. gelangen drei perfekte 60er Passen. Dramatisch ging es um den zweiten Platz zu: Sherwood und Bayreuth trennten sich im ersten Match 5:5 und sollten am Ende der Gruppenphase nochmals aufeinandertreffen. Denn beide Teams siegten jeweils 6:4 gegen Berlin und verloren hoch gegen die Ebersberger. So kam es, dass beide Teams drei Zähler und -vier Satzpunkte aufwiesen, sodass es zu einem Stechen zwischen beiden Teams kam. Und in diesem behielt das Nordteam mit 29-27 die Oberhand.

BSG Ebersberg - BSC BB Berlin: 6:0 (57-55, 58-56, 58-56)
Sherwood BSC Herne - TS 1861 Bayreuth: 5:5 (58-57, 54-56, 57-57, 58-53, 56-57
TS 1861 Bayreuth - BSG Ebersberg: 1:7 (57-58, 57-57, 57-60, 58-59)
BSC BB Berlin - Sherwood BSC Herne: 4:6 (59-57, 57-58, 57-56, 55-57,-55-60)
BSG Ebersberg - Sherwood BSC Herne: 6:0 (60-57, 60-59, 56-54)
TS 1861 Bayreuth - BSC BB Berlin: 6:4 (58-56, 55-58, 58-55, 58-59, 59-55)

Gruppe B: Querum souverän zum Gruppensieg, Welzheim Zweiter
Eigentlich stellte sich nur die Frage: Welcher Klub zieht neben Südmeister FSG Tacherting noch ins Halbfinale ein. Doch es kam ganz anders. Zwar siegten die Bayern souverän im Auftaktmatch 7:1 gegen den SV Dauelsen, doch dann mussten sich Katharina Bauer, Felix und Moritz Wieser zunächst der SGi Welzheim 4:6 geschlagen geben und kamen auch gegen den SV Querum nicht über ein 5:5 hinaus. Da die Querumer zuvor sichere Erfolge gegen Welzheim und Dauelsen eingefahren hatten, zogen die Niedersachsen als Nummer eins in das Halbfinale, gefolgt von den Welzheimern, die im entscheidenden Match gegen Dauelsen die Nerven behielten und aus einem 0:2 einen 6:2-Sieg machten.

SV Querum - SGi Welzheim: 6:2 (58-56, 56-56, 56-56, 58-57)
FSG Tacherting - SV Dauelsen: 7:1 (56-56, 57-56,59-58,59-56)
SGi Welzheim - FSG Tacherting: 6:4 (58-58, 57-58, 60-59, 58-57, 59-59)
SV Dauelsen - SV Querum: 3:7 (57-57, 56-57, 57-59, 60-59, 55-59)
SV Querum - FSG Tacherting: 5:5 (57-58, 60-57, 59-59, 57-56, 56-58)
SV Dauelsen - SGi Welzheim: 2:6 (58-56, 54-57, 56-57, 55-56)

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