International

Grand Prix Bukarest: Kahllund und Laube im Goldfinale

12.04.2019 08:35

Florian Kahllund (Recurve) und Marcus Laube (Compound) haben beim Grand Prix in Bukarest für Furore gesorgt und stehen jeweils im Goldfinale. Mit Janine Meißner (Compound) schaffte auch eine Athletin den Sprung ins Halbfinale, musste sich am Ende aber mit Platz vier begnügen. Die Recurve-Männer scheiterten bei dem Versuch, einen Teamplatz für die European Games in Minsk zu ergattern äußerst knapp.

Recurve: Kahllund glänzt im Einzel, Trio im Team

Kahllund hatte nur eine für ihn „mäßige“ Qualifikation (660 Ringe) geschossen und war lediglich als viertbester Deutscher und insgesamt 33. in die Ko-Phase eingezogen. Dort zeigte er aber seine ganze Klasse, bezwang u.a. den türkischen Qualifikations-1. Mete Gazoz (6:2) im 1/16-Finale und steigerte sich im Zuge dessen immer weiter. In den folgenden drei Runden gab er lediglich noch einen Satz ab und steht demnach im Finale gegen den Weltranglisten-2. Steve Wijler (NED), das am Samstag, 13. April, ausgetragen wird. Cedric Rieger (9. Platz) kam ebenfalls unter die Top Ten, Maximilian Weckmüller und Felix Wieser (33. Platz) mussten sich bereits in der zweiten Runde geschlagen geben.

Anschließend verpassten die Recurve-Männer in einem starken Teilnehmerfeld den Quotenplatz für die European Games in Minsk. Dazu wäre Platz zwei von Nöten gewesen, doch im Halbfinale kam gegen die top-gesetzten Niederländer mit 2:6 das Aus. In der Qualifikation hatte sich das Trio Cedric Rieger, Maximilian Weckmüller und Felix Wieser mit 2005 Ringen und einem neuen deutschen Rekord auf Platz fünf geschossen. Somit werden in Minsk die Recuve-Frauen im Team und Einzel, ein Herr im Einzel sowie ein Mixed-Duo antreten. Bundestrainer Oliver Haidn sagte: „Die Herrenmannschaft inklusive Florian Kahllund hat in hochklassigen Matches eine insgesamt sehr gute Leistung gezeigt. In diesem Weltklassefeld darf man sich allerdings keine Fehler mehr erlauben, wenn man ganz vorne mitmischen will. Wir konnten in Ausblick auf den weiteren Saisonverlauf für uns wichtige Erfahrungen sammeln und können zuversichtlich in die nahe Zukunft schauen. Die Richtung stimmt!“

Europarekord für die DSB-Frauen

Dies gilt ganz sicher auch für die deutschen Recurverinnen. In der Qualifikation schoss das Trio Michelle Kroppen, Elena Richter und Lisa Unruh mit 1996 Ringen einen neuen Europarekord. In die Ko-Runde gingen die deutschen Schützinnen als Erste (Kroppen), Fünfte (Richter), Siebte (Unruh) und 43. (Katharina Bauer). Dort ereilte sie aber schneller als erhofft das Aus. Bauer scheiterte bereits in Runde eins (Platz 57), Kroppen schied im 1/16-Finale (Platz 17) aus, Unruh unterlag im 1/8-Finale (Platz 9) – jeweils unglücklich im Stechen. Richter erreichte ein gutes 1/4-Finale und wurde als beste DSB-Schützin Siebte.

Compound: Laube im Finale, Trio mit deutschem Rekord

Hervorragend lief es für die deutschen Compound-Schützen: Marcus Laube setzte zu einem Siegeszug an, dem kein Gegner widerstehen konnte und der ihn bis in das Finale gegen den Italiener Valerio della Stua führte (ebenfalls am 13. April). Die Plätze acht für Lars Klingner und neun für Leon Hollas und Marcel Trachsel runden das tolle Teamergebnis ab. Bereits in der Qualifikation glänzten die deutschen Männer: „Erstmals haben wir drei Schützen mit 700 und mehr Ringen“, bilanzierte der Disziplinverantwortliche Holger Hertkorn zufrieden. Marcel Trachsel (704), Sebastian Hamdorf (701) und Leon Hollas (700) erreichten bzw. übertrafen diese magische Marke und sorgten mit den insgesamt 2105 Ringen ebenfalls für einen neuen deutschen Rekord.

Meißner starke Vierte

Janine Meißner wurde starke Vierte. Die Medaille verpasste sie, weil ihr am Ende etwas die „Luft“ ausging und sie in Halbfinale und Bronzefinale "nur "141 bzw. 142 Ringe schoss. Die anderen DSB-Compounderinnen belegten die Plätze 17 (Velia Schall) und 33 (Kristina Heigenhauser, Jennifer Wenzl). Der Disziplinverantwortliche Holger Hertkorn zeigte sich zufrieden: „Es waren bisher schwierige nass-kalte Witterungsbedingungen, bei denen nicht einfach zu schießen ist. Die Finger werden kalt und alles ist nass. Zudem ist der Zeitplan sehr straff. Umso mehr freut es mich, dass sich Marcus bis in das Goldfinale durchbeißen konnte. Auch Janine auf Platz 4 schneidet hervorragend ab. Mit den Ergebnissen aller Athleten, gerade zu diesem frühen Zeitpunkt in der Saison, bin ich absolut zufrieden.“

Das deutsche Team in Bukarest

Recurve: Lisa Unruh, Elena Richter, Michelle Kroppen, Katharina Bauer, Florian Kahllund, Maximilian Weckmüller, Cedric Rieger, Felix Wieser

Compound: Janine Meißner, Velia Schall, Kristina Heigenhauser, Jennifer Wenzl, Marcus Laube, Lars Klingner, Leon Hollas, Marcel Trachsel

Betreuer: Oliver Haidn, Natalia Butuzova, Holger Hertkorn, Tobias Richter