Deutsche Meisterschaften

DM Vorderlader-Flinte Wiesbaden: Gelungene Premiere

24.07.2023 10:45

Zum allerersten Mal fanden am Bundesstützpunkt in Wiesbaden die Deutschen Meisterschaften in den beiden Vorderlader-Disziplinen Perkussionsflinte und Steinschlossflinte statt. Auf dem Wurfscheiben-Schießstand Rheinblick, Teil des Stützpunktes, versammelten sich 41 Perkussions- und 35 Steinschlossschützen, um die Titelträger zu ermitteln, während zeitgleich die Kugeldisziplinen im 400 Kilometer entfernten Hannover stattfand.

Foto: Martina Brandes / Am Wochenende gab es in Wiesbaden die Vorderlader-Flintenschützen zu bestaunen.
Foto: Martina Brandes / Am Wochenende gab es in Wiesbaden die Vorderlader-Flintenschützen zu bestaunen.

Nach der Entscheidung der Bundessportleitung, mit der Vorderlader-DM von Pforzheim wegzugehen, war eine Trennung nötig geworden, da in Hannover die Flintenwettbewerbe nicht ausgetragen werden können.

Zu Beginn fremdelten die Teilnehmer etwas mit der neuen Herausforderung. Grund dafür war eine steile Treppe zu den Ständen und ein beigebrauner Hintergrund, den es so in Pforzheim nicht gibt. Doch schnell hatte man sich arrangiert, nachdem die ersten 23er, 24er und „volle“ Runden zu verzeichnen waren.

Allen voran gelang dies Routinier Franz Lotspeich von der SG Pforzheim, der mit 49 Scheiben nicht nur eine Scheibe unter dem Maximum und damit dem Deutschen Rekord blieb, sondern damit den Titel mit der Perkussionsflinte nach Baden holte. Um die Silbermedaille war ein Stechen nötig. Friedrich Schachtebeck, Armin Grübl und Roland Robben kamen alle auf 47 Treffer. Im Stechen setzte sich der zweitälteste Teilnehmer, Friedrich Schachtebeck aus Niedersachsen durch, indem er alle fünf Stechscheiben traf und damit seine jüngeren Konkurrenten Roland Robben vom NWDSB (4 Treffer) und Armin Grübl aus Bayern (3 Treffer) auf Bronze bzw. Platz vier verwies.

Foto: Martina Brandes / Franz Lotspeich (Mitte) war wieder einmal nicht zu bezwingen. Friedrich Schachtebeck (links) und Roland Robben freuten sich über Silber und Bronze.
Foto: Martina Brandes / Franz Lotspeich (Mitte) war wieder einmal nicht zu bezwingen. Friedrich Schachtebeck (links) und Roland Robben freuten sich über Silber und Bronze.

Durch das starke Ergebnis von Franz Lotspeich hatte die SG Pforzheim auch in der Teamwertung die Nase vorne. Zusammen mit Alexander Scheible und Frank Waidner gewannen sie mit 137 Scheiben vor den Wurftaubenschützen Donau Wald (Bayern), die durch Armin Grübl, Martin Huber und Florian Lanzinger auf 135 Scheiben kamen. Die Bronzemedaille gewann der SSV Viernheim (Hessen) mit 129 Scheiben in der Besetzung Günther Kühlwein, Jürgen Köhler und Hansjörg Obenauer.

Tags drauf fiel der Einzelsieg mit der Steinschlossflinte noch deutlicher aus. Volker Zeintl von den Wurftaubenschützen Donau-Wald kam auf starke 46 Scheiben und war der unangefochtene Sieger in dieser Disziplin. Ralf Marek von der SG Pforzheim, der erst im Februar mit der Steinschlossflinte anfing, kam überraschend mit 43 Scheiben auf den Silberrang. „Ich kann es immer noch nicht glauben“, war seine Aussage, als ihm die Medaille umgehängt wurde. Bronze holte sich mit 42 Scheiben Dirk Willms vom NWDSB.

Ähnlich wie bei der Perkussionsflinte war es das gute Ergebnis des Siegers, das seine Mannschaft in der Teamwertung auf den Goldrang katapultierte. Volker Zeitl, Sabrina Rager und Karl Jakob gewannen für die Wurftaubenschützen Donau-Wald deutlich mit 120 Scheiben. Silber ging mit 113 Scheiben durch Ralf Marek, Frank Waidner und Alexander Scheible an die SG Pforzheim. Bronze gewannen mit 107 Scheiben Gerd Otto, Martin Seder und Peter Bacso für die SSG Mittelbayern.

Alles in allem eine gelungene Veranstaltung mit Topergebnissen, die bei den Medaillengewinnern glückliche Gesichter erzeugte. Mit zwei Gold- und zwei Silbermedaillen war die SG Pforzheim bei ihrem ersten „Auswärtsspiel“ seit Jahrzehnten der erfolgreichste Verein. Es folgen die Wurfscheibenschützen Donau-Wald mit einer Silbermedaille weniger.   

(Michael Eck)

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