Weltmeisterschaften

Para-WM Lima: Fünf Medaillen und drei Quotenplätze für deutsches Team

29.09.2023 14:53

Angeführt von der Galionsfigur Natascha Hiltrop hat das deutsche Team bei den Para-Weltmeisterschaften in Lima/PER (21.-28. September) fünf Medaillen und drei Quotenplätze für Paris 2024 gewonnen. „Ich bin hochzufrieden, welche Teamleistung wir hier gebracht haben. Mit einmal Gold, zweimal Silber, zweimal Bronze, drei weiteren Quotenplätzen für Paris 2024 und insgesamt sieben Finalteilnahmen haben wir eine überaus erfolgreiche WM erlebt“, zeigte sich Bundestrainer Rudi Krenn erfreut.

Foto: Rudi Krenn / Überragender Auftritt: Natascha Hiltrop gewann bei der WM in Peru vier Medaillen.
Foto: Rudi Krenn / Überragender Auftritt: Natascha Hiltrop gewann bei der WM in Peru vier Medaillen.

Gold mit der Mannschaft (Mixed 50m liegend SH1), dazu im Einzel zweimal Silber (Mixed 10m Luftgewehr liegend SH1 & Mixed 50m liegend SH1) und Bronze (50m Dreistellungskampf SH1) und noch eine weitere Finalteilnahme und Platz sieben (Luftgewehr stehend SH1) – Hiltrop räumte zum wiederholten Mal bei einem internationalen Höhepunkt ab und unterstrich ihre Zugehörigkeit zur Weltklasse. Gemeinsam mit Cliff Junker (617,0) und Tjark Liestmann (601,7) sorgte Hiltrop (625,0) für den emotionalen Höhepunkt – den WM-Titel im Team mit deutlichem Abstand zu China mit 1838,0 Ringen und Korea mit 1836,3 Ringen.

Ihre erste Einzelmedaille erkämpfte sich Hiltrop in einem spannenden Finale in der Disziplin Mixed 10m Liegendschießen (SH1) mit 253,3 Ringen. Nur 0,5 Ringe fehlten zur Goldmedaille, die an Yuliya Chernoy aus Israel ging. „Ich bin sehr zufrieden, wie es bisher gelaufen ist. Die Finalteilnahme ist immer mein Ziel, und im Finale werden die Karten wieder neu gemischt. Nach leichten Startschwierigkeiten im Finale habe ich mich wieder gut fangen und hohe Zehner schießen können. Nach den ersten beiden schwachen Schüssen hatte ich nicht mehr mit einem so guten Endergebnis gerechnet und bin umso glücklicher, dass schlussendlich alles so gut gelaufen ist.“

Ihre Erfolgsgeschichte schrieb die 31-Jährige weiter, denn in der Königsdisziplin mit dem Kleinkalibergewehr, dem Dreistellungskampf über 3x40 Schuss, holte Hiltrop im Finale mit einer eindrucksvollen Aufholjagd mit 445,1 Ringen ihre zweite Einzelmedaille. Gold ging an die Schwedin Anna Benson mit 460,5 Ringen und Silber an die Polin Emilia Babska mit 457,1 Ringen. „Das Finale war anfangs schwierig. Beim Kniendschießen hatte ich starken Puls auf dem Schießriemen und habe dadurch zu Beginn ein paar Ringe verloren. Die konnte ich später beim Liegendschießen und vor allem beim Stehendschießen ganz gut aufholen, sodass ich mich vom anfänglichen achten auf den dritten Platz vorkämpfen konnte.“

Foto: Rudi Krenn / Das deutsche Erfolgs-Team bei der Weltmeisterschaft in Lima.
Foto: Rudi Krenn / Das deutsche Erfolgs-Team bei der Weltmeisterschaft in Lima.

Zum Abschluss glänzte Hiltrop mit einer weiteren Gala-Vorstellung im Mixed 50m Liegendschießen (SH1), die zur zweiten Einzelsilbermedaille führte. Bereits in der Qualifikation beindruckend (1. Platz mit 625,2 Ringen) gewann Hiltrop im Finale mit 248,0 Ringen ihre zweite Silbermedaille. Gold ging an Matt Skelhon (GBR) und Bronze an Yuliya Chernoy (ISR). „Die Elimination und die Qualifikation liefen sehr gut, ich konnte bei beiden Wettkämpfen konstante Ergebnisse abrufen. Das Finale fing sehr gut an, nach der ersten Fünfer-Serie wollten die hohen Zehner leider nicht mehr fliegen. Ich bin aber dennoch zufrieden mit dem Ergebnis.“

Zufrieden konnte definitiv auch Moritz Möbius sein, denn der Gewehrschütze jubelte gleich doppelt: Im Mixed 50m Liegendschießen (SH2) konnte Möbius sein Potenzial (620,9 Ringe in der Qualifikation) abrufen und wurde mit 227,7 Ringen im Finale mit der Bronzemedaille belohnt. Damit erreichte er auch einen weiteren Quotenplatz für Paris 2024. Tim Focken wurde in der Qualifikation mit 619,0 Ringen hervorragender Neunter. Das Finale der besten Acht verpasste er nur um 0,1 Ringe.

Zwei weitere deutsche Athleten vergrößerten das Kontingent für die Paralympics im nächsten Jahr auf insgesamt vier Startplätze: Cliff Junker gewann mit guten 616,3 Ringen und Platz 14 in der Qualifikation im Mixed 50m Liegendschießen (SH1) einen weiteren Startplatz für Paris 2024. Und der einzige Pistolenschütze im Team, Tobias Meyer, wurde Siebter im Finale mit der Luftpistole (Vorkampf 565 Ringe) und ebenfalls mit einem Quotenplatz belohnt.

Das deutsche Team in Peru
Athleten: Natascha Hiltrop (Hünstetten), Cliff Junker (Zella-Mehlis), Tjark Liestmann (Ahrensmoor), Tim Focken (Oldenburg), Moritz Möbius (Zell am Harmersbach, alle Gewehr), Tobias Meyer (Rimpar, Pistole)

Betreuer: Bundestrainer Rudi Krenn, Co-Trainer Jörg Dietrich, Co-Trainer Lothar Abele, Physiotherapeutin Pauline von Radetzky

Weiterführende Links

Weitere News zu "Para Weltmeisterschaft"