Weltcup
Weltcup Rabat: Waffe von Haaga am Flughafen geklaut
Eigentlich sollte Skeetschütze Vincent Haaga am 10. Februar beim Weltcup in Rabat/MAR am Start sein, um sich weiter in Form zu bringen und Weltranglistenpunkte zu sammeln. Doch daraus wurde nichts, denn dem 28-Jährigen wurde seine Waffe geklaut.
Bereits am 6. Februar machte sich Haaga mit seinen Skeet-Kollegen auf den Weg nach Marokko – nur seine Waffe kam nicht mit. Drei Tage wartete der in Suhl lebende gebürtige Schleswig-Holsteiner auf sein Sportgerät, dann nahm er den Waffenkoffer voll Hoffnung in Empfang - leer: „So, wie es aussieht, wurde meine Waffe gestohlen. Ich habe meinen Waffenkoffer in Empfang genommen, Caps und Brille waren drin, die Waffe nicht.“ Nach dem ersten Schock folgte die Pflicht: „Ich habe umgehend eine Anzeige erstattet, damit eine mögliche Straftat nicht auf mich zurückfällt“, so Haaga.
Der Verlust seiner Waffe ist für Haaga dramatisch: Zum einen der Wert (ca. 16.000 Euro) und natürlich auch aus Sicherheitsaspekten: „Wenn eine Waffe im Sicherheitsbereich im Flughafen verschwindet, die nach Polizeikontrolle aufgegeben wurde – das geht natürlich gar nicht!“ Zum anderen die Spezialanfertigung des Schaftes: „Mein Vater hat im Prinzip die „Schwester-Waffe“, die wird nächste Woche umgetragen in meine Waffenbesitzkarte, dass ich sie nutzen kann. Das Problem ist, dass der Schaft individuell auf meine Hand angefertigt ist.“
Und das alles im Olympiajahr. Der WM-Achte Haaga ist noch nicht für Paris qualifiziert, hat aber gute Aussichten, sich beim letzten Olympia-Qualifikationsturnier in Doha/QAT (19.-29. April) oder der Flinten-EM Lonato/ITA (15. bis 25. Mai) seinen Startplatz zu sichern. Der Weg über die Olympia-Rangliste, in der Haaga vor Rabat auf Platz 15 lag, dürfte durch die fehlenden Punkte in Marokko verbaut sein. Denn ein Start dort wurde nach Rücksprache mit Bundestrainer Axel Krämer nicht in Erwägung gezogen, wie Haaga abschließend sagt: „In meinem mentalen Zustand und ohne Waffe macht ein Start keinen Sinn. Ich will eigentlich nur nach Hause.“
Das deutsche Team in Rabat
Skeet: Vincent Haaga, Christopher Honkomp, Sven Korte
Trap: Kathrin Murche, Andreas Löw, Paul Pigorsch
Betreuer: Axel Krämer, Uwe Möller