Weltcup

Weltcup Rio de Janeiro: Reitz triumphiert erneut am Zuckerhut

17.04.2022 20:46

Rio de Janeiro und Christian Reitz – das passt! An der Stätte seines Olympiasiegs 2016 gewann der Schnellfeuerpistolen-Schütze des SV 1935 Kriftel in souveräner Manier die Goldmedaille beim Weltcup. Ebenfalls Gold sicherte sich das Sportpistolen-Team der Frauen in der Besetzung Sandra Reitz, Monika Karsch und Doreen Vennekamp.

Foto: DSB / Hat gut lachen: Nach Gold im Luftpistolen-Mixed mit Ehefrau Sandra gewann Christian Reitz auch den Wettkampf mit der Schnellfeuerpistole beim Weltcup in Rio.
Foto: DSB / Hat gut lachen: Nach Gold im Luftpistolen-Mixed mit Ehefrau Sandra gewann Christian Reitz auch den Wettkampf mit der Schnellfeuerpistole beim Weltcup in Rio.

Das Medaillenmatch der besten vier Schützen bestritten neben Reitz, dem Olympiasieger von 2016, der französische Olympiasieger von Tokio, Quiquampoix, dessen Landsmann Bessaguet und der US-Amerikaner Leverett. Nachdem Reitz mit durchschnittlichen drei Treffern startete, zeigte er einen furiosen Wettkampf: Keine der Fünferserien schloss er schlechter als mit vier Treffern ab. Und als er in der dritten und vierten Serie makellos blieb - Ehefrau Sandra jubelte auf der Tribüne sowie Bundestrainer Detlef Glenz gemeinsam mit Oliver Geis und Florian Peter in der Trainerbox - hatte er erstmals die Führung übernommen. Drei Viererserien zu insgesamt 29 Treffern (bei maximal 35 möglichen) danach genügten, um den Titel einzufahren. Die letzte Serie konnte er sich gar schenken, weil Quiquampoix mit fünf Schuss mehr lediglich auf 27 Treffer kam. Für Reitz erwies sich Rio damit abermals als goldenes Pflaster, denn neben seinem Olympiasieg an gleicher Stätte gewann er dort bereits 2008 und 2019 Weltcup-Gold – und hatte mit Ehefrau Sandra bereits wenige Tage zuvor Mixed-Gold mit der Luftpistole geholt. Dementsprechend zufrieden äußerte er sich nach Wettkampf, Dopingkontrolle und Siegerehrung: „Es gab wenig Probleme, ich hatte nur die Auftaktserie mit drei Treffern. Es war ein schönes Finale mit schönen Serien und dem verdienten Sieg für mich. Vielleicht liegt mir einfach der Stand, vielleicht auch einfach nur Zufall, es läuft auf jeden Fall ganz gut hier.“

Es war ein schönes Finale mit schönen Serien und dem verdienten Sieg für mich!

Christian Reitz zum Medaillenmatch, das er siegreich beendete

Foto: DSB / Goldige Grüße und Küsse aus Rio von Sandra Reitz, Doreen Vennekamp und Monika Karsch (v.l.).
Foto: DSB / Goldige Grüße und Küsse aus Rio von Sandra Reitz, Doreen Vennekamp und Monika Karsch (v.l.).

Die Runden zuvor liefen gut, aber nicht perfekt. Das Halbfinale beendete er als Zweiter mit 16 Treffern und setzte sich dabei u.a. gegen Florian Peter (13 Treffer) durch, die Qualifikation hatte er lediglich als Sechster mit für ihn mäßigen 577 Ringen beendet: „Die Qualifikation lief nicht so berauschend, da waren einfach ein paar Ringe zu wenig, auch wenn ich nicht unbedingt weiß, woran es lag.“

Die Stärke der deutschen Schnellfeuerschützen unterstrichen Oliver Geis als Zweiter und Florian Peter als Dritter (jeweils 584 Ringe) der Qualifikation. Geis verfehlte in seinem Halbfinale als Dritter (13 Treffer) das Medaillenmatch um einen Treffer.

Sportpistole: Frauen-Team souverän zu Gold
Dass die deutschen Pistolenschützen aktuell absolute Weltklasse sind, demonstrierten Sandra Reitz, Monika Karsch und Doreen Vennekamp im Teamwettbewerb mit der Sportpistole. Das Trio gewann den Titel durch ein souveränes 17:7 gegen Thailand. Wobei das Duell zunächst ausgeglichen verlief, ehe das DSB-Team beim Stand von 9:7 die Zügel anzog: 11:8, 12:7, 12:5 und 10:6 lauteten die letzten vier Serien und sorgten für strahlende Gesichter im Team. Doreen Vennekamp sagte: „Wenn das kein goldener Abschluss unserer Reise nach Rio war?! Wir sind mega-zufrieden und glücklich!“

Für das Goldfinale hatten sich die Sportpistolen-Frauen souverän qualifiziert: Als Erste der Qualifikation (880 Ringe) und als Erste des Halbfinals (440 Ringe) wiesen sie jeweils einen komfortablen Vorsprung vor den Thailänderinnen auf.

KK-Gewehr: Teams verpassen Medaillenmatches knapp
Sowohl in den Team- als auch im Mixed-Wettbewerb verpassten die deutschen KK-Gewehrschützen die Medaillenmatches knapp: David Koenders, Maximilian Dallinger und Max Ohlenburger zogen zunächst als Fünfte (1302 Ringe) in das Halbfinale ein, in dem sie abermals Fünfte wurden (865 Ringe) und um vier Ringe das Bronzematch verpassten.

Nahezu identisch verlief der Wettkampf für das Frauen-Team in der Besetzung Anna Janßen, Tina Lehrich und Anita Mangold. Zunächst Fünfte der Qualifikation (1302 Ringe), im anschließenden Halbfinale reichte es ebenfalls zu Platz fünf (867 Ringe), weil vier Ringe zum Bronzematch fehlten.

Im Mixed-Wettbewerb traten die Teams Anna Janßen & Maximilian Dallinger und Lisa Müller & David Koenders an. Um exakt einen Ring verpassten Janßen & Dallinger als Neunte mit 867 Ringen das Halbfinale. Müller & Koenders erzielten einen Ring weniger und wurden Elfte.

Das deutsche Team in Rio

Gewehr: Anna Janßen, Tina Lehrich, Anita Mangold, Lisa Müller, Maximilian Dallinger, David Koenders, Max Ohlenburger

Pistole: Andrea Heckner, Monika Karsch, Sandra Reitz, Doreen Vennekamp, Paul Fröhlich, David Probst, Robin Walter, Christian Reitz, Oliver Geis, Florian Peter

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