Weltmeisterschaften
Bogen-WM Yankton: Acht Novizen und vier „Leitwölfe“
Am 18. September fliegt die deutsche Bogen-Delegation von Frankfurt in die USA: Zielort ist Yankton im Bundesstaat Süd-Dakota, dort findet vom 21. bis 26. September die Weltmeisterschaft statt. Sechs DSB-Recurve- und sechs Compound-Schützen sind am Start und zeigen sich nach guten Ergebnissen in dieser Saison optimistisch.
Zum einen ist natürlich das erfolgreiche Auftreten bei den Olympischen Spielen in Tokio zu nennen, als das Frauen-Team Bronze gewann und Florian Unruh Platz fünf erreichte. Zum anderen aber auch die erfolgreichen Weltcup-Auftritte mit Siegen und weiteren Medaillen vor allem des Recurve-Männerteams, das aktuell die Weltranglistenposition eins inne hat. Deswegen sagt auch Maximilian Weckmüller: „Eine Medaille mit dem Team ist das Ziel!“
Wir sind die Nummer eins der Weltrangliste, mein Anspruch ist eine Medaille!
Felix Wieser will mit dem Team an die starken Leistungen dieses Jahres mit u.a. zwei WC-Siegen anknüpfen
Das WM-Team ist ein guter Mix aus erfahrenen WM-Teilnehmern und -Novizen. Mit Elisa Tartler, Katharina Bauer, Felix Wieser (alle Recurve), Carolin Landesfeind, Julia Böhnke, Jennifer Walter, Tim Krippendorf und Florian Grafmans (alle Compound) gibt es gleich acht Sportler, die erstmals an einer Erwachsenen-WA-WM im Freien teilnehmen. Ihre Klasse haben sie aber bei zahlreichen Weltcups, Europameisterschaften oder auch Weltmeisterschaften – z.B. Landesfeind 2018 als Team-Weltmeisterin im Feldbogen – nachgewiesen. „Leitwölfe“ dürften demnach die WM erfahrenen Unruh (4. WM-Teilnahme in Yankton), Weckmüller (3), Kroppen (3) und Hamdorf (4) sein.
Dass mit Charline Schwarz und Lisa Unruh zwei der olympischen Bronzemedaillengewinnerinnen von Tokio fehlen, hat keine sportlichen, sondern berufliche Gründe: „Ich mache aktuell eine Ausbildung vom mittleren in den gehobenen Dienst, und der Start in die Klasse war mir sehr wichtig“, sagt Unruh, die wie Schwarz bei der Bundespolizei ist.
Zuletzt konnten sich die verantwortlichen Trainer Oliver Haidn (Recurve) und Holger Hertkorn (Compound) bei der DM in Wiesbaden ein Bild vom aktuellen Leistungsvermögen machen. Sechs der neun angetretenen WM-Fahrer gewannen Titel (Max Weckmüller und Tartler) bzw. Medaillen (Michelle Kroppen, Bauer, Wieser, Hamdorf) und zeigten damit, dass sie bereit für die WM sind. Florian Unruh und Landesfeind nahmen sehr erfolgreich an der parallel stattfindenden Feldbogen-EM teil und gewannen Einzel-Gold und Team-Bronze (Unruh) bzw. belegten Platz vier im Mixed (Landesfeind).
Ich sehe diese WM als ersten Wettkampf auf den Weg nach Paris!
Bundestrainer Oliver Haidn zur WM in Yankton
Für Bundestrainer Oliver Haidn bildet Yankton auch nicht den Abschluss der Saison 2021: „Yankton ist nicht der Abschluss dieser Saison, das war der letzte Pfeil von Florian Unruh in Tokio. Wir sind schon in der Vorbereitung für Paris 2024 und sehen diese WM als ersten Wettkampf auf den Weg nach Paris.“
In Paris werden nur die Sportler mit dem olympischen Recurvebogen dabei sein, in Yankton sind auch die Compounder am Start. Und auch dort gibt es vor allem im Teambereich gute Aussichten: „Wir haben alle Drei gezeigt, dass wir gute Ergebnisse schießen können. Wenn wir das bei der WM in der Mannschaft abrufen können, wäre das gut“, sagt Hamdorf. Und auch die besondere Konstellation, dass ihm zwei (deutlich jüngere) WM-Debütanten zur Seite stehen, sieht er locker: „Natürlich ist die erste WM etwas ganz Besonderes, aber eigentlich ist es ein Wettkampf wie jeder andere. Ich bin ja fast der „Opa der Kompanie“, die Beiden könnten ja fast meine Kinder sein.“
Das deutsche Team bei der WM in Yankton
Recurve: Michelle Kroppen, Elisa Tartler, Katharina Bauer, Florian Unruh, Maximilian Weckmüller, Felix Wieser
Compound: Carolin Landesfeind, Julia Böhnke, Jennifer Walter, Tim Krippendorf, Florian Grafmans, Sebastian Hamdorf