Europameisterschaften

Druckluft-EM Györ: Medaillenflut für DSB-Nachwuchs

27.02.2024 13:58

Am zweiten Tag der Druckluft-EM in Györ/HUN (26. Februar bis 3. März) gab es für die deutschen Juniorinnen und Junioren eine regelrechte Medaillenflut: Nele Stark & Justus Ott gewannen Gold im Luftgewehr-Mixed, Katrin Grabowski & Nils Palberg im gleichen Wettbewerb Bronze. Andreas Köppl holte Silber im Luftpistolen-Einzel, und das Luftpistolen-Team der Juniorinnen Bronze.

Foto: ESC / EM-Gold für Justus Ott und Nele Stark im Mixed-Wettbewerb mit dem Luftgewehr.
Foto: ESC / EM-Gold für Justus Ott und Nele Stark im Mixed-Wettbewerb mit dem Luftgewehr.

Luftgewehr Mixed: Gold und Bronze für DSB-Teams
Der Start in das Goldfinale missriet Nele Stark & Justus Ott, sie gerieten mit 0:4 ins Hintertreffen. Doch dann war es an dem deutschen Duo für die Glanzlichter zu sorgen: Stark mit einer 10,9, Ott mit einer 10,7 – das Duo ergänzte sich hervorragend und machte aus dem Rückstand eine 8:4-Führung. Dabei legten die Serben stets vor, die Deutschen zogen nach. Ott kämpfte um jeden einzelnen Schuss und wirkte nicht immer zufrieden, doch die Führung hatte auch in der Folge bestand (12:8). Nach zwei schwächeren Wertungen konnten die Serben ausgleichen (12-12), aber als es drauf ankam, waren Stark und Ott hellwach: 21,4 Ringe zum 14-12 und dann nochmals hervorragende 21,0 Ringe beim Matchschuss – beide Athleten erzielten eine 10,5 und fielen sich danach jubelnd in die Arme. „Ich bin megaglücklich über unsere Medaille. Es war teilweise sehr holprig und spannend bis zum Schluss. Zum Glück konnten wir uns am Ende durchsetzen - insgesamt bin ich natürlich sehr zufrieden!“ Und Teampartner Ott meinte: „Das Finale war sehr aufregend für mich, weil meine ersten drei Probeschüsse ganz links auf der Scheibe waren, und ich musste erst einmal einen ganzen Diopter drehen. Das hat mich sehr verunsichert, aber es hat gelangt. Wir sind Europameister!“

Kurz davor hatten Katrin Grabowski & Nils Palberg für die erste Medaille des Tages gesorgt. Im Bronzematch ließen sie den Polen Maja Gawenda & Jakub Goliszec mit 17:7 keine Chance. Von Beginn an dominierte das DSB-Duo und setzte sich über die Zwischenstände 6:0 und 13:1 sicher durch.

In der Qualifikation sorgten vor allem die beiden weiblichen Schützen für die starken Platzierungen: Stark schoss hervorragende 317,2 Ringe und war damit mit Abstand bester Schütze aller Teilnehmer (Stark: „Der Vorkampf lief richtig gut!“). Und Grabowski legte mit 314,8 Ringen ebenfalls den Grundstein für ein starkes Teamergebnis. Ott steuerte 311,2 Ringe bei („Mit dem Vorkampf war ich recht zufrieden, auch wenn mir die guten Zehner gefehlt haben.“), Palberg kam auf 311,9 Ringe.

Foto: ESC / Andreas Köppl (links) holte Silber, Eduard Baumeister belegte Platz acht im Einzel.
Foto: ESC / Andreas Köppl (links) holte Silber, Eduard Baumeister belegte Platz acht im Einzel.

Luftpistole: Einzel-Silber und Team-Bronze
Im Finale der besten acht Schützen standen mit Andreas Köppl und Eduard Baumeister zwei große Talente. Und der Start war verheißungsvoll: Baumeister begann mit einer 10,9, Köppl mit einer 10,6. Während die erste Serie für Baumeister weiterhin gut lief – er lag nach fünf Schuss auf Position eins – reihte sich Köppl erst einmal auf Platz sieben ein. Doch in einem Finale mit der Luftpistole kann es ganz schnell gehen, und so war es auch dieses Mal, und mittendrin die beiden DSB-Athleten. Baumeister unterlief im siebten Schuss eine 7,5, womit er sich quasi verabschiedete, Köppl schob sich mit starken 50,5 Ringen in der zweiten Fünferserie auf Position drei. Während Baumeister nach dem zwölften Schuss als Achter ausschied, lieferte sich Köppl mit den anderen Schützen einen nervenaufreibenden Kampf. Mit einem Schuss wurde die komplette Reihenfolge geändert, so eng lag das Feld zusammen. So sprang Köppl mit einer 10,5 im 15. Schuss von Platz fünf auf drei. Nach 16 Schüssen lagen die ersten Fünf nur 1,2 Ringe auseinander. Der 20-Jährige blieb nervenstark, sicherte sich zunächst die Bronzemedaille und überflügelte auch den Rumänen Luca Joldea mit zwei Zehnerwertungen (10,7 & 10,2). Der vorletzte Schuss des Wettbewerbs ließ ihn in Führung gehen, exakt 0,3 Ringe vor dem lange Zeit führenden Polen Ivan Rakitski. Der letzte Schuss musste entscheiden, ausgerechnet dieser war der schwächste von Köppl in der entscheidenden Phase (9,1), der Pole ließ sich die Chance nicht entgehen und gewann mit einer 9,7 und 0,3 Ringen Vorsprung dieses spannende Finale. Mit Silber konnte Köppl aber mehr als zufrieden sein: „Ich bin superglücklich, dass mein Plan aufgegangen ist und ich mich mit Silber belohnt habe!“ Und Bundestrainerin Jördis Grabe ergänzte: „Trainingsfleiß und Einstellung wurden belohnt, er hat es sich mehr als verdient.“

In der Qualifikation hatten Köppl und Baumeister mit konstant starken Serien geglänzt und souverän das Finale der besten acht Schützen erreicht. Köppl brachte es auf sehr gute 576 Ringe (2. Platz), Baumeister wurde Sechster mit 571 Ringen. Die Bronzemedaille verpasste das Team um einen Ring, weil es bei Lukasz Gorka überhaupt nicht lief; 547 Ringe und Platz 64 sind nicht das, was er zu leisten imstande ist. Das Ergebnis von Andreas Bäumler (Platz 53, 554 Ringe) floss nicht in die Teamwertung ein.

Den Juniorinnen fehlte im Einzel das Quäntchen Glück: Celina Becker fehlte mit 564 Ringen exakt ein Ring, um die unmittelbar vor ihr achtplatzierte, ringgleiche Türkin Tugba Bugur zu überholen. Und auch Johanna Blenck war mit 562 Ringen (12. Platz) nicht weit vom Finale der besten acht Schützinnen entfernt. Nicht so gut lief es bei Lydia Vetter und Franziska Thürmer, die sich mit 551 Ringen (37. Platz) bzw. 540 Ringen (57. Platz) zufriedengeben mussten. Das fehlende Glück im Einzel wurde durch Team-Bronze etwas aufgewogen, mit 1677 Ringen lagen Becker, Blenck und Vetter zwei Ringe vor den Ukrainerinnen.

Das deutsche Team in Györ
Luftpistole: Svenja Berge (Bad Camberg), Doreen Vennekamp (Steinbach-Hallenberg), Sandra Reitz (Regensburg), Robin Walter (Reichenbach), Michael Schwald (Lörrach), Paul Fröhlich (Hitzhofen)
Celina Becker (Ubstadt-Weiher), Franziska Thürmer (Witzenhausen), Johanna Blenck (Frankfurt/Oder), Lydia Vetter (Dresden), Andreas Köppl (Lampenricht), Lukasz Gorka (Wiesbaden), Andreas Bäumler (Vohenstrauße), Eduard Baumeister (Neuhausen, alles Junioren)
Luftgewehr: Anna Janßen (Freising), Anita Mangold (Laichingen), Lisa Müller (Weingarten), Larissa Wegner (Mannheim), Maximilian Dallinger (Freising), Maximilian Ulbrich (Wielenbach), Max Ohlenburger (Idstein), Bastian Blos (Solingen)
Katrin Grabowski (Lahnau-Waldgirmes), Theresa Schnell (Lohen), Nele Stark (Güglingen), Nils Palberg (Holzwickede), Justus Ott (Ansbach), Florian Beer (Mähring, alles Junioren)
Betreuer: Achim Veelmann, Claudia Verdicchio-Krause, Wolfram Waibel, Gaby Bühlmann, Thomas Zerbach, Tobias Piechaczek, Jördis Grabe, Claudia Kulla, Theo Hadrath, Heiko Dörr, Rainer Bauer, Michel Gomez-Krämer, Hanne Aslanidis, Christian Stauske, Victoria Nolte, Alexander Bund

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